Ein unmögliches Familienfest
Triptychon von Annamalt - Text von Edward Naujok - Bild und
Text stammen aus 02/2007
Die Familie hat zum großen Fest
eingeladen. Doch vielen Verwandten ist es unmöglich, dieser
Einladung zu folgen. Grenzen, Mauern und die Willkür der
Besatzungsmacht Israel verhindern ein Treffen der
israelisch-palästinensischen Großfamilie.
So wie einst die Berliner Mauer
Familien in Deutschland geteilt hat, verhindert heute die
israelische Mauer das Zusammenkommen der Familienmitglieder in
Palästina oder Israel.
Entfernungen von wenigen Kilometern
werden zu einer strapaziösen Reise mit Demütigungen und
unüberwindbaren Hindernissen. Am Ende versperrt ein Checkpoint
den Weg zur Familie.
Angehörigen mit einer israelischen
Staatsangehörigkeit ist die Einreise in das besetzte
Palästinensergebiet untersagt und ein Fest auf israelischer
Seite muss ohne die palästinensischen Verwandten gefeiert
werden. Denn diese erhalten keine oder nur selten eine
Aufenthaltserlaubnis.
Oft bleibt nur die gemeinsame Feier
im Ausland – doch auch hier wird die Hälfte der Familie fehlen,
da der Grenzübergang mal wieder geschlossen ist.
So muss – hinter Mauern – jeder für
sich das unmögliche Familienfest feiern.
Edward Naujok
Kriegsbilder von Anamalt >>>
DU
böse
Bild von
Annamalt 2009
Das Bild und
zwei andere sind zu sehen in der Ausstellung zum Thema
Afghanistan vom 02.10.2010 bis 31.10.2010 in Weimar
- Die BAZONNALE, eine halbjährlich stattfindende
Independentausstellung, ist eine der größten internationalen
Kunstausstellungen in Deutschland. Die BAZONNALE steht unter
der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Bazon Brock, Professor
für Kunst und Ästhetik der Universität Wuppertal, und Prof.
Dr. Achim Preiß, Professor für Architekturgeschichte in
Weimar.
Für die Eröffnungsveranstaltung am 02. Oktober 2010 in
Weimar werden als Ehrengäste und Redner der Botschaftsrat
Abed Nadjib, Gesandter Botschaftsrat und Geschäftsträger der
Islamischen Republik Afghanistan in der Bundesrepublik
Deutschland sowie Frau Nadia Nashir-Karim, Vorsitzende des
Afghanischen Frauenvereins e.V. erwartet
Ein unmögliches Familienfest
- Annamalt
-Triptychon von Annamalt - Die Familie hat zum großen
Fest eingeladen. Doch vielen Verwandten ist es unmöglich,
dieser Einladung zu folgen. Grenzen, Mauern und die Willkür
der Besatzungsmacht Israel verhindern ein Treffen der
israelisch-palästinensischen Großfamilie. >>>
DU böse
Das sagt der Ur-Urenkel eines Sklaven und zeigt mit dem
Finger auf den amtierenden Präsidenten.
Ein machtgeiles Milchgesicht hat sich auf den Thron gesetzt
und einen Kreuzzug gegen die so genannte Achse des Bösen
ausgerufen. Der Welt hat er damit zwei andauernde Kriege und
etliche Krisenherde beschert. In seiner Amtszeit wurde die
Folter wieder hoffähig gemacht und Kriegsgefangene
verschleppte man zu hunderten auf eine Karibikinsel. Dort
konnten sie jahrelang auf ein Gerichtsverfahren warten.
Doch mit seinen Befehlen und Anordnungen folgt er nur der
Tradition vieler Präsidenten und Kriegsfürsten, die der Welt
eine neue Freiheit mit Gewehrkugeln bringen.
Voller Stolz, die Menschheit von den Bösen befreit zu haben,
heftet er sich dafür selbst den Orden des Weltherrschers ans
Jackett. Ohne die Opfer und die Spur seiner Verwüstungen
eines Blickes zu würdigen.
Am Ende der Amtszeit wird ihm noch eine besondere Ehre
zuteil und er bekommt ein Abschiedsgeschenk aus einem
eroberten Land. Da ihm seine neuen Untertanen keinen
Arschtritt verpassen konnten, schmeißen sie als Zeichen der
Verachtung Schuhe nach dem Präsidenten.
Edward Naujok
Text zum Bild von Annamalt
Kriegsbilder von Anamalt
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