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Die Zeit ist reif.
Antisemitismus in Frankreich
 

 

 

 

Die Zeit ist reif.
Antisemitismus in Frankreich
 

Es ist nicht das erste Mal, dass Ariel Sharon die “Gunst der Stunde“ nutzt, die Juden Frankreichs aufzufordern kurzfristig und massiv nach Israel auszuwandern; um den Gefahren des im Lande “entfesselten Antisemitismus“ zu entgehen. - Während man Frankreich als, das “meist antisemitische“ Land Europas verdammte.

Ein Land, das auf den Antisemitismus bezogen, sich bis 2000 laut Meinungsumfragen und statistischer Erhebungen, nicht von seinen direkten Nachbarn abhob. Und für das Jahr 2003, trotz aller Probleme im Nahen Osten, sogar einen erheblichen Rückgang antisemitischer Akte verzeichnen konnte. – Was nicht besagt, dass es in Frankreich keine Antisemiten gibt.

Die harte Politik Sharons gegenüber den Palästinensern bewirkte ab Ende 2003 eine Zunahme “antisemitisch motivierter Übergriffe und verbaler Bedrohungen“, die im Juli 2004 von amtlicher Stelle für das erste Semester mit ( 135+ 375) 510 Fällen beziffert wurden. In der Mehrzahl (2/3) jugendliche Täter betreffend, darunter ein sechsjähriges Kind. – Todesfälle wurden nicht gemeldet.

Man sprach dabei in jüdischen Medien von einer Verdoppelung der Straftaten im Vergleich zu 2003. – Während nach Angaben des Innenministeriums (9.6.2004) die Statistiken erst seit Jahresbeginn zwischen rassistischen, antisemitistischen und xenophoben Akten unterscheiden. – Sich somit sich die Frage einer glaubwürdigen Vergleichsbase stellt.

Hinzu kommt, dass man seit Ende 2003 seitens rechtsbewusster Initiativen alle “Opfer“ aufforderte, selbst bei antisemitisch betonten Streitigkeiten unter Kindern Strafanzeige zu erstatten; mit einem entsprechenden Einfluss auf die Zahl der gemeldeten Straftaten und erheblichen Verfahrensproblemen bei den Ermittlungs- und Justizinstanzen.

Und insgeheim die im Lande lebenden Araber für diese Straftaten, verantwortlich machte. 6 Mio an der Zahl, wenn man Ariel Sharon Glauben schenken darf. Rund 5 Mio Muslime nach amtlichen Statistiken (2002), davon 2,5 Mio. französische Staatsbürger, meist im Lande geboren. Neben 1.5 Mio Ausländer maghrebinischen Ursprungs. - Deren Vorfahren und Angehörige bis in die späten fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in den Ländern des Maghrebs mit den Juden friedlich beisammen lebten; sich bisweilen sogar als Cousins, wenn nicht Brüder bezeichneten. – Am Ende 1 Mio aus verschiedenen islamischen Ursprungsländern übrig bleiben, von denen ein Teil von den Ereignissen direkt betroffen ist - und in Folge dessen, das biblische Erbe der Juden nach den Worten des 1. Buchs Moses 15,18 bestreiten.

Man ist geneigt die Zwistigkeiten zwischen den in Frankreich lebenden Arabern und Juden mit den Ereignissen des nahen Ostens zu begründen. – Das mag wie gesagt, für einen Teil wahr sein. Dagegen die meisten der gegen Juden gerichteten Angriffe, zumindest bis in die späten neunziger Jahre hauptsächlich das Werk von Rechtsextremisten, bzw. von außen kommenden internationalen Terrorgruppen waren. (Rechtsextreme: 288 von 317 Fällen zwischen 1980 und 1992) – Andererseits, man den Begriff des Antisemitismus neu zu definieren versucht; es wird Zeit.

Dagegen ging das friedliche Zusammenleben dieser Gruppen bereits mit dem Ende und den Folgen des Algerienkrieges in den sechziger Jahren in die Brüche. – Indem aus Nordafrika geflüchtete oder vertriebenen Juden wie auch Nichtjuden, die in Frankreich lebenden Araber als direkte Feinde betrachteten, - sie für ihr Unglück mitverantwortlich machten. - Was sich besonders in gewissen Niederlassungsgebieten der so genannten “pieds noirs“ durch berufliche und soziale Diskriminierung auswirkte und unter den Arabern oft zu anhaltender Arbeitslosigkeit führte.

Auf die vorgenannten statistischen Angaben zurückkommend, ist Deutschland mit 263 antisemitischen Straftaten im ersten Quartal 2004 nahebei den Franzosen den ihnen nachgesagten “ersten Rang“ abzujagen. – Auf die Zahl der jüdischen Mitbürger in beiden Ländern bezogen, 100.000 bzw. 600.000, sogar weit voraus. – Ohne Sharon zu bewegen, die Juden Deutschlands unter seine schützenden Fittiche zu nehmen.

Doch dürfte es dabei weniger um die Rettung zehntausender Juden vor den Gefahren des Antisemitismus gehen, als um die Existenz Israels bedrohende Bevölkerungsprobleme. – Die Hoffnung Sharons in absehbarer Zeit (2020) mehr als die Hälfte der in der Welt lebenden Juden in Israel zu vereinen, um den “demokratischen“ Charakter des Landes zu erhalten.

Was bei abnehmenden natürlichen Zuwachsraten und Abwanderungen eine Forcierung der Einwanderung unumgänglich macht. Für die in Frankreich laut Meinungsumfragen der JA (Yewish Agency) eine zunehmende Bereitschaft besteht. Demnach rund 33.000 jüdische Bürger kurzfristig zu diesen Schritt bereit sind; was jedoch in Frankreich selbst von Juden stark bezweifelt wird.

Abgesehen von einem das Jahr 2003 betreffenden Hoffungsschimmer, - in Widerspruch zu den Tendenzen der vergangenen fünf Jahrzehnte. Die insgesamt 60.000 Einwanderer aus Frankreich in das Land brachten, von denen kurz über lang 26.000 wieder zurückkehrten. – So, wie die rund 2.250 für 2003 genannten “Heimkehrer“, durch Einwanderungsstatistiken mit 1.600 bestätigt wurden.

Ein “Erfolg“ der im Auftrag der israelischen Regierung arbeitenden JA, die unter den Juden und der Regierung Frankreichs, durch einen autoritären Alleingang unter dem Codenamen “Sarsel Tehila” bzw. “Sarcelles d’abord“, viel böses Blut schaffte. – Einer der Gründe, die im Juli 2004 zu ungewöhnlichen Spannungen zwischen Frankreich und Israel führten.

Die kommenden Monate werden beweisen, wie es um diesen Erfolg und den damit verbundenen Hoffnungen beschaffen ist. – Zumal Jeder, der Frankreich aus welchen Gründen es auch sei verlassen will, - das ungehindert von Heute auf Morgen tun kann. – Auf Tatsachen beruhend, sich aber in Erez Israel weitaus größeren Gefahren aussetzen, als in Frankreich.

ebob38 – Juli 2004

 

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