Nebbich: Langer nannte israelisches Gefangenenlager ein „KZ“
Von Abraham Melzer
Es gibt Zeitungen, die
man nur zum Fische verpacken nutzen sollte, und solche, die besser
gar nicht erscheinen sollten. Daneben gibt es Journalisten, die
haben die Hose permanent voll und den Rücken krumm vor lauter
Kotaus, die sie machen müssen gegenüber einem 86jährigen senilen,
aber dennoch mächtigen Vorsitzenden einer jüdischen Gemeinde. Es
spricht nicht gerade für die Vitalität und Zukunftsfähigkeit des
Judentums in Nürnberg, wenn sie ihr Schicksal in die Hände von
Gestrigen legt.
Zu dieser Sorte Presse
gehört neben dem Springerflagschiff „Die Welt“, in der Henryk M.
Broder es nicht versäumt hat in einer Rezension des Buches seines
Freundes Leon de Winter, einen Seitenhieb auf den Bundespräsidenten
Köhler aufzunehmen: „Inzwischen allerdings hat der Bundespräsident
seine Entscheidung bedauert und den Wunsch geäußert, "die
Verwerfungen ließen sich ungeschehen machen", was freilich nicht
geht, denn: "Dafür fehlt die Grundlage." Hier macht Broder aus
seinem Wunschdenken eine fette journalistische Lüge, indem er das
Bedauern des Bundespräsidenten über die „schmutzige Affäre“, die
nicht zuletzt von Broder selbst mit angeführt wurde, umdeutet in ein
Bedauern über die Verleihung selbst. Aber dem erzkonservativen
Zionisten und journalistischen Rabauken Broder ist keine Lüge zu
blöd und keine Diffamierung zu primitiv, so dass die linke Zeitung
„Freitag“ sich fragen musste: Ist Broder blöd oder einfach nur
blöd.
Offensichtlich gehört
dazu auch die „Nürnberger Nachrichten“, die nicht aufhören kann,
Felicia Langer zu diffamieren und dazu sogar einen solch unsäglichen
wie unbegabten Journalisten einzuspannen, wie den Korrespondent der
Jerusalem Post, Benjamin Weinthal, der seinerseits ein mit allen
Wassern gewaschener, intriganter Berichterstatter ist, über den
israelische Kollegen schreiben, er sei „ziemlich unseriös“. Diese
„ziemlich“ ist noch weit untertrieben, wenn man sich seine
niederträchtigen Berichte über den deutschen Journalisten Ludwig
Watzal in der rechtskonservativen Zeitung „Jerusalem Post“ und
Springers Kampfblatt“ Die Welt“ vor Augen führt. Was er dort an
„Journalismus“ geboten hat, kann getrost in die Tonne gekloppt
werden.
Nun meint Herr Reizner
von den Nürnberger Nachrichten, Felicia Langer bei einem ungemein
kriminellen Akt erwischt zu haben. Angeblich habe sie geleugnet,
dass sie Israel mit dem NS-Regime verglichen habe. Weinthal soll
sogar exklusiv für die NN nach Dokumenten geforscht haben.
Und was hat dieser
„Forscher“ gefunden? Dokumente des „amerikanischen Kongresses“, und
der „Vereinigten Nationen“! Nun könnte man meinen, dieser grandiose
„Journalist“ präsentiert Gottweiß was für wichtige bisher geheim
gehaltene Dokumente. Stattdessen hat Weinthal herausgefunden, was
jeder von uns sowieso schon längst wusste, dass Felicia angeblich
ein israelisches Gefangenenlager während des Libanon Krieges 1982
als „das Konzentrationslager Ansar im Südlibanon“ bezeichnet hat.
Was Weinthal aber nicht weiß und Herr Reizner von den NN schon gar
nicht, ist die Tatsache, dass Felicia da nicht allein geschrien und
protestiert hat und dass Ansar II im Süden Israels noch schlimmer
war und noch mehr an ein KZ erinnerte, was auch einige israelischer
Journalisten behaupteten. Das Gefangenenlager im Südlibanon war die
reinste Hölle und eine Folteranstalt, die von Israels
Kollaborateuren von der SLA unter Oberaufsicht ihrer Meister
betrieben worden ist. Es war fast schlimmer als ein KZ. Weinthal ist
ein unwissender journalistischer Scharlatan und sollte sich erst
einmal über den Nahen Osten bilden, bevor er renommierte Juden in
den Dreck zieht. Gehört er vielleicht auch zu den angeheuerten
Auftragsjournalisten, die vom israelischen Außenministerium
angeheuert und mit dem Mossad zusammen Desinformation im Internet
betreiben und Andersdenkende verleumden sollen?
Weinthal und der anderen
israelischen Helfershelfern scheint immer noch nicht der Unterschied
zwischen vergleichen und gleichsetzen bekannt zu sein. Nach der
Interpretation von Professor Karl Jaspers trägt ein Vergleich zum
Verstehen bei, und dagegen kann doch wohl keiner etwas haben, es sei
denn, das Verstehen wäre peinlich für bestimmte Leute.
Ferner hat Weinthal
„gefunden“, dass Felicia Langer geschrieben habe: „Die Soldaten
führten die Befehle ihrer Vorgesetzten aus. Das erinnert mich doch
sehr an Begebenheiten in unserer Geschichte.“ So what, unter
Soldaten eine Selbstverständlichkeit. Auch die israelischen Soldaten
befolgen die Befehle ihrer Vorgesetzten wie beim Massaker in Gaza
und töten gedankenlos Unschuldige, ganz zu schweigen von den
Amerikanern und Deutschen in Afghanistan. Schlimmer noch, als
Felicia einmal gesehen hat, wie man den palästinensischen Gefangenen
eine Nummer auf die Haare des Kopfes schneidet, hat sie das auch an
etwas erinnert. Mich übrigens auch und noch viele andere Israelis.
Außer den externen zionistischen Agitatoren wie Weinthal und seinen
großen Broder im Geiste scheint dies niemanden zu irritieren. Der
Skandal ist nicht, dass Felicia Langer darüber geschrieben hat,
sondern, dass es geschehen ist. Und der Skandal besteht darin, dass
die ahnungslosen Journalisten von der NN daraus einen „Skandal“
machen wollen und von Weinthal dazu instrumentalisiert worden sind.
Wie naiv oder bösartig sind diese Schreiberlinge von der NN
eigentlich?
Denn schon glaubt die NN
einen Casus gegen Felicia zu haben und ihre Leser informieren zu
müssen, die Leser, die in ihrer Mehrheit die Verleihung des
Verdienstkreuzes an sie begrüßt haben. Herr Reizner richtet sich
aber nicht nach der Mehrheit, wie er mir am Telefon sagte, sondern
offensichtlich nach der Minderheit, die da heißt: Arno Hamburger und
seine Jüdische Gemeinde. Ein Unikum weltweit. Seit über 40 Jahren
beherrscht dieser Greis die Jüdische Gemeinde in Nürnberg und so ist
es kein Wunder, dass er inzwischen glaubt, dass er die Gemeinde ist
und die Gemeinde er. Darüber sollte die NN mal schreiben und fragen,
ob das richtig ist, dass ein Bürger so lange eine Gemeinde
beherrscht und sie für seine niederen Ziele instrumentalisiert?
Die Affäre um die
Verleihung des Bundesverdienstkreuz an Felicia Langer ist doch längt
beendet, nur noch einige wackere Zionisten streiten noch weiter und
finden Zeitungen, die ihren Müll drucken, gegen die Meinung und den
Willen ihrer Leser. Herr Reizner kümmert sich aber nicht um die
Meinung seiner Leser, er will ja seine Leser erziehen, belehren und
nicht informieren. Will er sie vielleicht im Sinne der Zionisten
desinformieren?
Er lässt also den Juden
Weinthal schreiben, dass es „brisant sei, Parallelen zwischen dem
Nationalsozialismus und Israel zu ziehen, denn ein solcher Vergleich
wird nach einer umstrittenen EU-Arbeitsdefinition als Antisemitismus
gewertet.“ Unabhängig davon, dass viele Juden und Israelis die
EU-Definition des Antisemitismus als puren Schwachsinn und dumm
empfinden, abgesehen davon, dass man damit versucht Menschen von
ihrem im Grundgesetzt verbrieften Recht auf Meinungsfreiheit
abzubringen, ist doch die Behauptung, dass es im Südlibanon ein KZ
gegeben habe, doch kein Vergleich mit dem NS-Regime, auch wenn es
Assoziationen zum NS-Regime hervorbringt. KZ-Einrichtungen haben
schon die Engländer in Südafrika gebaut, im Kampf gegen die Buren,
also vor mehr als hundert Jahren. KZ-Einrichtungen haben auch die
Russen in Sibirien gebaut. Es ist zwar richtig, dass erst die Nazis
daraus ein mächtiges Instrument zur Vernichtung von Menschen gemacht
haben, aber die Behauptung, dass auch die Israelis ein
Konzentrationslager errichtet haben, wo sie Tausende von
palästinensischen Gefangenen untergebracht haben, ist noch weit
entfernt davon, ein Vergleich mit dem NS-Regime zu sein. Wenn
Weinthal oder die Nürnberger Nachrichten Vergleiche mit dem
NS-Regime verurteilen wollen, dann sollte er doch Abba Eban
bloßstellen wegen seines Vergleiches von Israels Grenzen als „Auschwitz-Grenzen“
oder Begin erwähnen, der permanent Arafat mit Hitler verglich oder
die israelische Armee verklagen, die die Altstadt von Jenin mit dem
Ghetto von Warschau verglichen und ihren Soldaten sogar empfohlen
hatte die Vorgehensweise der SS gegen das Warschauer Ghetto zu
studieren. Aber darum geht es Herrn Weinthal gar nicht. Es geht ihm
vielmehr um den Versuch Kritiker der israelischen
Unterdrückungspolitik mundtot zu machen, zum Schweigen zu bringen,
und naive oder intrigante deutsche philosemitische Journalisten
helfen ihm dabei. Vielleicht denken sie dabei an die besondere
Verpflichtung Deutschland gegenüber dem jüdischen Volk, vielleicht
daran, das es Staatsräson sei, gegen Artikel 5 Grundgesetz jüdische
Kritiker Israels zum Schweigen zu bringen. Sicher denken sie aber
daran, dass dies der politisch korrekte Weg ist, zumal der mächtige
Gemeindeboss und ehemalige jüdische Verdienstkreuzträger in seiner
Allmacht bestimmt ein gutes Wort für sie einlegen könnte.
Gut zu wissen, dass die
Leser nicht so dumm sind, wie die Redakteure und Herausgeber
offensichtlich glauben. Aber wen diese durch kritische Nachfragen in
Schwierigkeiten geraten sollten, gibt es ja immer noch den
Zentralrat der Juden mit seinem konvertierten General, der dann
seine Hilfstruppen in Marsch setzt und die restlichen renitenten
Frager wegputzen lässt.