Ein Vorwort von Professor Spehl zu seinem Israel Shahak Archiv
Den Inhalt der CD finden Sie auf dieser Homepage
Zu dieser CD - In memoriam Israel Shahak -
1933 – 2001
Die
Texte auf der vorliegenden CD-ROM wurden anläßlich der altersbedingten
Auslagerung meines Nahost-Archivs gespeichert. Duplikate des
Archivmaterials gibt es leider nicht. Ich habe vor zehn Jahren eine
Digitalisierung des gesamten Archivs versucht, mußte das Vorhaben aber
aufgeben, denn ich hätte dazu, mit meinen Mitteln, Jahre gebraucht. Mehr
als eine winzige Auswahl aus dem in über 40 Jahren gesammelten Material
zum weltweiten Problem Palästina kann diese CD also nicht bieten. Sie
kann aber einen Eindruck von den weit verstreuten Quellen und vom Umfang
des Archivs vermitteln, insbesondere von der Fülle jenes Materials, das
ich meinem Jerusalemer Chemikerkollegen und Freund Israel Shahak
verdanke. Ohne ihn wäre mein Nahost-Archiv nicht viel mehr als eines der
üblichen Zeitungsarchive geworden. Israel Shahaks beinahe wöchentliche
Zusendungen aus Jerusalem haben es im Lauf von 30 Jahren zu einer
hebräischen Schatztruhe gemacht, die es wahrhaft wert ist, späteren
Generationen öffentlich zugänglich zu machen.
Die CD enthält einige praktische Hinweise für spätere
Benutzer des Archivs. Es gibt kein Register, aber es gibt eine im Lauf
der Zeit entstandene Sammlung von handschriftlichen Lektüre-Notizen auf
mehr als 5 000 Karteikarten. Mehr dazu in der Microsoft WORD-Datei
“Benutzung der Kartothek” und der Microsoft EXCEL-Datei ”Verzeichnis der
benutzen Kürzel” auf dieser CD-ROM.
Das
zentrale Anliegen dieser CD-ROM ist jedoch ein anderes. Nicht das Archiv
an sich soll hier vermittelt werden, sondern sein geistiger Vater. Ich
hoffe mit den wenigen auf dieser CD gespeicherten Kopien aus dem
“hebräischen” Teil meines Nahost-Archivs wenigstens einen blassen
Eindruck vermitteln zu können von der geradezu Voltaire‘schen
Überzeugungskraft von Professor Israel Shahak, dem Chairman der
Israelischen Liga für Bürger- und Menschenrechte. Wer sich von seiner
außergewöhnlichen Kenntnis der hebräisch-sprachigen Publizistik und
seinem phänomenalen Gedächtnis leiten läßt und, sagen wir mal, hundert
seiner mit Anmerkungen versehenen Übersetzungen aus der hebräischen
Presse aufmerksam gelesen hat, wird wohl nie mehr auf israelische
Propagandakünste und Täuschungsmanöver hereinfallen. Gore Vidal nannte
ihn, im Vorwort zu Jewish History, Jewish
Religion. The Weight of Three Thousand Years,
“The latest - if not the last - of
the great prophets”.
Genau so habe ich Israel Shahak kennengelernt. Und genau so wird er
eines Tages, wenn alles zerfallen ist was für wahr gehalten wurde, in
die Geschichtsschreibung des weltweiten Problems Palästina eingehen.
Denn die Zeit frißt die Kinder des Zeitgeistes, und die Totgeschwiegenen
leben am längsten.
Freiburg, Anfang Oktober
2007 H. S.
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