Ein
Journalist
über
Christen und
"Likudniks":
Einseitigkeit
bloßstellen
von
Elisabeth
Hausen
Israelische
Anhänger
des
Likud-Blocks
und
"rechtsgerichtete
Christen"
bilden
"offenbar
eine
gefährliche
Allianz".
Diese
These
stammt
vom
Hessischen
Rundfunk.
Die
Frankfurter
Radiomacher
befragten
dazu in
der
Sendung
"Der
Tag" (HR
1) vom
1.
Oktober
den
Jerusalem-Korrespondenten
der
"Frankfurter
Allgemeinen
(FAZ)",
Jörg
Bremer.
Was der
bekannte
Journalist
so alles
erzählt
... –
nachstehend
die
Abschrift
des
Gesprächs:
HR:
"Jörg
Bremer,
Sie sind
Korrespondent
der FAZ
in
Jerusalem
und Sie
beobachten
seit
einiger
Zeit,
daß sich
Anhänger
der
rechten
israelischen
Likud-Partei
neuerdings
mit
rechten
christlichen
Gruppen
zusammentun.
Was ist
das
Ziel?"
Jörg
Bremer:
"Ich
glaube,
hier
geht es
darum -
und das
betrifft
nicht
nur die
Likud-Leute
hier in
diesem
Land,
sondern
weltweit
Likud-Leute,
also
Juden,
in der
Regel
auch
säkulare
Juden -
die
Pressebewegung
in den
Ländern
zu
verfolgen.
Also:
Likudniks
in den
Vereinigten
Staaten,
in
England,
aber
auch in
Frankreich,
und eben
auch in
Deutschland,
sind
dabei,
sich die
Zeitungen
genau
anzusehen
und zu
gucken:
Steht da
irgendwas
drin,
was
unserem
Ministerpräsidenten
Sharon
wehtun
könnte?
Steht da
irgendwas
drin,
was
antisemitisch
sein
könnte?
Da es ja
in
vielen
Ländern
gar
nicht
viele
Juden
gibt und
auch gar
nicht
viele
Likudniks,
sind die
sehr
dankbar,
wenn
sich
dann
eben
auch
diese
rechten
christlichen
Gruppierungen
an sie
heranwagen,
für die
ja alles
das
richtig
ist, was
in
diesem
Lande
geschieht
- weil
es ja
von Gott
kommen
muß."
HR:
"Das
ist, so
wie Sie
es
beschreiben,
Gesinnungsschnüffelei.
Wer ist
denn
davon
konkret
betroffen?"
Bremer:
"Also,
ich bin
auch so
eins von
den
Opfern
gewesen.
Der
Alexander
von
Sobeck,
unser
ZDF-Korrespondent,
ist ein
anderes
deutsches
Opfer.
Es gibt
derzeit
zum
Beispiel
eine
Riesenkampagne
gegen
die New
York
Times,
die in
vielerlei
Hinsicht
immer
wieder
darunter
zu
leiden
hat, daß
es sehr
viele
Juden
gibt
- aber
eben
auch im
Southern
Bible
Belt der
Vereinigten
Staaten
eine
Unzahl
von
fundamentalistischen
Christen,
die der
Meinung
sind:
Eine
richtige
Israelberichterstattung
muß in
jedem
Falle
auch das
gut
finden,
was
welche
Regierung
auch
immer
macht.
Das sind
zum Teil
bei
diesen
Christen
dann
eben gar
keine
Kenner
dieses
Landes.
Das sind
zum Teil
auch
keine
Menschen,
die
Politik
kennen
oder die
den
Likud
unterstützen.
Sondern
sie sind
der
Meinung:
In der
Bibel
steht,
daß das,
was in
diesem
Lande
geschieht,
biblisch
richtig
ist und
gottgewollt.
Also
kann es
gar
nicht
falsch
sein,
was
welche
Regierung
auch
immer in
diesem
Lande
tut."
HR:
"Also,
Herr
Bremer,
das
würde
ich gern
genauer
wissen.
Wenn Sie
es uns
nicht an
Ihrem
Beispiel
schildern
wollen,
aber
vielleicht
nochmal
am
Beispiel
des
Kollegen
vom ZDF.
Was
passiert
da
konkret?
Das
heißt,
Leute
werden
aufgefordert
von
rechten
christlichen
Gruppen,
Briefe
an den
Sender
zu
schreiben
– und
dann?"
Bremer:
"Ja, so
ist es.
Ich kann
ja gern
über
meinen
eigenen
Fall
sprechen,
weil der
mich
doch ein
wenig
betroffen
gemacht
hat.
Weil ich
eigentlich
wirklich
nicht
als
Antisemit
gelten
will.
Nein,
ich lebe
gern in
diesem
Lande
Israel,
ich bin
für
einen
starken
Staat
Israel.
Aber
zwei
Artikel
reichten
dieser
Gruppe
aus -
und ich
schreibe
nun
täglich
welche.
Zwei
Artikel
aus
einmal
April,
einmal
irgendwann
im Juli
reichten
einer
Gruppe
aus, die
sich
Honestly
Concerned
nennt,
diesen
Bremer
fertigzumachen.
Und dann
werden
lange,
lange
Leserbriefe
formuliert
und
unendliche
Verknüpfungen
von
Unterstellungen
und
böswilligen
Bemerkungen
aneinandergereiht,
und
dieser
Brief
wird ins
Internet
gestellt.
Dann
wird
versucht,
möglichst
viele
andere
Gruppierungen
und
andere
Leute,
vor
allem
eben
weil es
ja so
viele
Israelis
und
Likudniks
in
Deutschland
nicht
gibt,
vor
allen
Dingen
eben
religiös
christliche
betroffene
Menschen
dazu zu
finden,
die dann
in der
Regel
denselben
Brief,
nur mit
einem
anderem
Absender,
an meine
Redaktion
schicken.
Die
Idee ist,
den
Korrespondenten
zu
trennen
von
seiner
Zeitung,
die
Berichterstattung
der
ganzen
Zeitung
fertigzumachen,
die
Einseitigkeit
bloßzustellen.
Ich war
so
betroffen
und so
fertig
zunächst,
daß ich
dachte:
Das kann
ja wohl
nicht
wahr
sein,
was
lesen
die da?
Und ich
fühlte
mich
wirklich
sehr in
meiner
eigenen
Professionalität
getroffen
und habe
dann
sehr
schnell
gemerkt,
daß es
sich
hier gar
nicht
nur um
Likudniks
handelt,
sondern
in sehr
viel
größerer
Zahl um
diese
Christenmenschen.
Ich habe
einfach
christlich
zurück
argumentiert,
habe
dann
über das
Leid
bestimmter
Menschen
in den
palästinensischen
Gebieten
gesprochen,
über
Christen
in
Bethlehem,
in Beit
Sahur
und in
Beit
Jala.
Und ich
habe
bemerkt,
daß die
dann
aufhorchten
und
dachten:
Um
Gottes
willen,
ja. Das
sind
Christen.
Ja, und
dann
wurden
die
Leute
unsicher,
und so
konnte
ich
diese
Aktion
gegen
mich
durchbrechen."
HR:
"Anhänger
des
Likud
und
christliche
Fundamentalisten
– das
ist
offenbar
eine
gefährliche
Allianz
auf
Kosten
der
Meinungsfreiheit.
Jörg
Bremer,
Jerusalem-Korrespondent
der FAZ,
vielen
Dank."