
Zensur in Deutschland
-
Nicht nur in Israel
darf man der
Vertriebenen nicht
gedenken - Die
Nakba-Ausstellung in
der Volkshochschule
Düsseldorf wurde
nach Intervention
der jüdischen
Gemeinde Düsseldorf
kurzfristig und
willkürlich
abgehängt.
Im
Anhang meine
Stellungnahme dazu,
die ich an den
Verantwortlichen der
Stadt, Herrn
Burkhard Hintzsche,
Sozialdezernent,
burkhard.hintzsche@duesseldorf.de
geschickt habe. Ich
würde mich über
sachliche Kritik
gegenüber Herrn
Hintzsche an der
Entscheidung freuen.
Folgende
Stellungnahme eines
Vertreters der
jüdischen Gemeinde
bei einem Rundgang
durch die
Ausstellung führte
zur Absage:
"Nachdem Herr
Szentei-Heise sich
einen Überblick über
den Inhalt
verschafft hatte,
merkte er an, dass
aus seiner Sicht ein
entscheidender Fakt
in der Ausstellung
fehle. Explizit gehe
es um die Aussage,
dass der junge Staat
Israel unmittelbar
nach seiner Gründung
von den Armeen
sechs arabischer
Staaten angegriffen
worden sei. In der
Ausstellung könne
der Eindruck
entstehen, dass die
Juden alleine für
Elend und
Vertreibung der
Palästinenser
verantwortlich
wären."
Diese Behauptung ist
falsch. Ingrid Rumpf
Kurzkommentar E.
Arendt: Ja,
dieser Eindruck
"dass die Juden
alleine für Elend
und Vertreibung der
Palästinenser
verantwortlich
wären" darf
natürlich nicht
erweckt werden,
"natürlich" sind die
Palästinenser an
ihrer Vertreibung,
ihrem Elend
mitschuldig. Sie
haben ihre
Opferrolle nicht
schweigend
angenommen. Es darf
nicht sein, dass die
Opfer von
Vertreibung,
Unterdrückung und
Mord auf ihr
Schicksal aufmerksam
machen, man darüber
berichtet? Wieder
einmal - in alter
deutscher Tradition
- zeigen deutsche,
dass sie nichts aus
der Geschichte
gelernt haben. Sie
stellen sich gegen
die Opfer, auf die
Seite der Täter,
scheinen sich dort
immer noch am
wohlsten zu fühlen.
Stellungnahme und
Hintergrundinformation
zur Absage der
Nakba-Ausstellung
der VHS - Düsseldorf
am 24.3.2011 von
Ingrid Rumpf
- Als
Verantwortliche für
Inhalt und
Konzeption der
Wanderausstellung
„Die Nakba – Flucht
und Vertreibung der
Palästinenser 1948“
möchte ich aus
Anlass des Abbruchs
der Ausstellung in
der VHS in
Düsseldorf folgenden
ergänzenden Hinweise
zu der Ausstellung
geben. Die von mir
als Vorsitzender für
den Verein
„Flüchtlingskinder
im Libanon e.V.
erstellte und von
der Stiftung
Entwicklungs-Zusammenarbeit
des Landes
Baden-Württemberg
und dem
Evangelischen
Entwicklungsdienst
geförderte
Ausstellung ist seit
April 2008 über
lange Zeit ohne
wesentliche Einwände
in 64 Orten
(Volkshochschulen,
Universitäten,
Kirchengemeinden,
Gewerkschaftshäusern
u. a. renommierten
Ausstellungsräumen)
in Deutschland zu
sehen gewesen. Die
Ausstellung wurde
von Tausenden von
Besuchern gesehen
und ist auf ein
Der
Verantwortliche für
die Absage: Herrn
Burkhard Hintzsche,
Sozialdezernent,
burkhard.hintzsche@duesseldorf.de
Aktuell -
Verwaltungsgericht
Düsseldorf -
29.3.2011
- ...Gegen
die
Absetzung
der
Ausstellung
durch die
VHS, die
laut einem
Aktenvermerk
der Stadt
nachweislich
auf
Betreiben
eines
Vertreters
der
jüdischen
Gemeinde
zustande
gekommen
ist, wurde
von den
Veranstaltern,
der
Deutsch-Palästinensischen
Gesellschaft,
Regionalgruppe
Düsseldorf,
ein Antrag
auf Erlass
einer
einstweiligen
Anordnung
gestellt,
der
allerdings
vom
Verwaltungsgericht
Düsseldorf
zurückgewiesen
wurde. Das
Gericht
argumentiert
sinngemäß,
dass in dem
geschlossenen
Vertrag der
DPG von der
VHS kein
Rechtsanspruch
für das
Zeigen der
Ausstellung
eingeräumt
wird.
Vielmehr ist
die VHS
selbst der
Veranstalter
und kann
daher ihre
frühere
Entscheidung
zugunsten
der
Naba-Ausstellung
auch wieder
rückgängig
machen.
Über die
politische
Fragwürdigkeit
und die das
Klima
vergiftende
Wirkung der
Entscheidung
der Stadt
Düsseldorf
sagt das
Gericht
naturgemäß
nichts..
Quelle
Ingrid Rumpf |
Aus dem Netzwerk der
Verhinderer:
Am 26.03.
demonstriert die
Assoziation
gegen
Antisemitismus
und
Israelfeindschaft
NRW um 14.00 in
Düsseldorf vor
der VHS gegen
die in den
Räumlichkeiten
der
Volkshochschule
gezeigte
geschichtsrevisionistische
Ausstellung „Die
Nakba – Flucht
und Vertreibung
der
Palästinenser
1948“. Der
genaue Ort und
Zeitpunkt der
Kundgebung:
Bertha-von-Suttner-Platz
1 um 14:00
Reaktionen auf
die Absage
RA. Henning
Kroymann - Herrn
Oberbürgermeister
Dirk Elbers -
Marktplatz 1 -
40213
Düsseldorf -
7.4.2011
Verbot der
Palästina-Ausstellung
in der VHS
Düsseldorf
Sehr geehrter
Herr
Oberbürgermeister,
von einer
Israel/Palästina
– Reise
zurückkommend,
erfuhr ich von
Ihrer
Untersagung der
Nakba-Ausstellung
in den Räumen
der VHS am
Bertha-von-Suttner-Platz
erst, als ich
zusammen mit
meiner Frau die
Abschlussveranstaltung
am 29.März „Die
Nakba – Flucht
und Vertreibung
der
Palästinenser
1948“ besuchen
wollte. Wir
fanden am
Einladungsort
stattdessen die
fassungs- und
ratlosen
Organisatoren
der Ausstellung
vor, die uns
berichteten,
dass nun auch
dieser
Dia-Vortrag
untersagt worden
sei. 2
Security-Mitarbeiter
standen die
ganze Zeit über
in unmittelbarer
Nähe!
Auch wir waren
fassungslos über
dieses mit
unserem
Grundgesetz
unvereinbare
Verbot.
Sie begründen
Ihr Verbot mit
der von Herrn
Szentei-Heise
geäußerten
Behauptung einer
einseitigen
Darstellung der
geschichtlichen
Geschehnisse -
das ist jener,
der sich in
Gegenwart Ihres
Amtsvorgängers
Joachim Erwin
bei der
Ausstellung „Zug
der Erinnerung“
auf dem
Düsseldorfer
Hauptbahnhof
gegenüber dem
Vorstandsvorsitzenden
der Bundesbahn
eine
unglaubliche
Entgleisung
erlaubte.
Deshalb meine
Frage an Sie, ob
Ihnen die
nachstehenden
Fakten bekannt
sind:
1.)
Die Vereinten
Nationen haben
schon 1949 in
ihrer Resolution
Nr. 194
verlangt, dass
die 750.000
durch Israel
vertriebenen
Palästinenser in
ihre Heimat
zurückkehren
dürfen.
2.)
Im gleichen Jahr
haben die
Vereinten
Nationen ihre
Hilfsorganisation
UNRWA ins Leben
gerufen zur
Unterstützung
und zur
Sicherung der
Überlebensfähigkeit
der
palästinensischen
Flüchtlinge.
Diese
UNO-Organisation
setzt ihre
Hilfstätigkeit
bis heute fort.
Die Ausstellung
ist vom
gemeinnützigen
Verein
„Flüchtlingskinder
im Libanon e.V.“
konzipiert und
bisher ohne
Beanstandungen
oder gar
Ausstellungsverboten
in über 60 Orten
in Deutschland
gezeigt worden,
in
Volkshochschulen,
Kirchengemeinden,
Gewerkschaftshäusern
u.ä., und das
mit
Unterstützung
des
Evangelischen
Entwicklungsdienstes
und weiterer
kirchlicher und
staatlicher
Organe.
Wir selbst, die
Eheleute
Kroymann,
unterstützen
diesen Verein
seit 2004
regelmäßig,
allein bis 2010
mit dem Betrag
von insgesamt
8.227 €, und
werden ihm auch
künftig
mindestens 1.000
€ pro Jahr
zuwenden. Wir
erwähnen dies,
damit Sie sehen
können, welchen
Stellenwert die
Arbeit des
Vereins und
seiner
Vorsitzenden
Ingrid Rumpf in
den
libanesischen
Flüchtlingslagern
auch für uns
hat.
„Schirmfrau“ des
Vereins ist die
israelische
Rechtsanwältin
Felicia Langer,
die seit 1990 in
Tübingen lebt
und deren
Engagement vom
Bundespräsidenten
im Jahre 2009
mit der
Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes
1. Klasse
gewürdigt wurde,
und die damit
auch von
höchster Stelle
unseres Staates
die Anerkennung
für ihren
jahrzehntelangen
Einsatz für die
Rechte der
Palästinenser
erhalten hat.
Als Felicia
Langer dadurch -
und sogar der
Bundespräsident
selbst - in das
Fadenkreuz
pro-israelischer
Fanatiker
geriet, stellte
sich in
vorbildlicher
Weise Ihr
Tübinger
Amtskollege,
Oberbürgermeister
Boris Palmer,
vor Felicia
Langer und damit
auch den
Bundespräsidenten
und wies die
verleumderische
Hetze dieser
Leute zurück.
Ausgerechnet in
Düsseldorf, der
Stadt Heinrich
Heines, gibt es
aber immer
wieder Versuche
dieser
rassistischen
und
rechtsradikalen
Leute, sachliche
und der
historischen
Wahrheit
verpflichtete
Veranstaltungen
zu verhindern.
So geschehen
z.B. bei einem
wissenschaftlichen
Symposium im
Düsseldorfer
Ehrenhof im März
2005 mit
renommierten
internationalen
Teilnehmern wie
dem israelischen
Professor Moshe
Zuckermann. Oder
aus der jüngsten
Vergangenheit
ein Vortrags-
und
Diskussionsabend
mit dem
Duisburger
Kommunalpolitiker
und
Oberbürgermeisterkandidaten
der Kommunalwahl
2009, Hermann
Dierkes, der
dann in das
„Zakk“
ausweichen
musste (und
immerhin
konnte), weil
der ursprünglich
vereinbarte
Versammlungsort
ihm aufgrund der
Drohungen der
gleichen
rechtsradikalen
Leute entzogen
worden war. Dies
deshalb, weil
sich Hermann
Dierkes hinter
eine Forderung
des
Weltsozialforums
gestellt hatte,
in den besetzten
Gebieten
Palästinas, also
geraubtem Land,
hergestellte
Waren
israelischer
Unternehmen zu
boykottieren.
In Deutschland
ist endlich die
Leugnung des
Holocaust unter
Strafe gestellt
worden.
Was für die
Juden der
Holocaust
gewesen ist, das
ist für die
Palästinenser
die „Nakba“, die
Katastrophe, die
neben der
Vertreibung der
Palästinenser
und der
Zerstörung ihrer
Dörfer und
Lebensgrundlagen
bis auf den
heutigen Tag
fortwirkt. Dies
beweisen die
Flüchtlingslager
in den
benachbarten
arabischen
Ländern wie auch
den besetzten
Gebiete mit
schon in der
dritten
Generation
lebenden
Flüchtlingen.
Die gegenwärtige
Regierung
Israels hat erst
vor wenigen
Wochen in der
Knesset mehrere
Gesetze
durchgebracht,
die eine
Erinnerung an
die Nakba
verbieten und
Gemeinde-verwaltungen
Geldstrafen
auferlegen, die
eine Erinnerung
daran hochhalten
wollen.
Warum nur geben
Sie sich dafür
her, diese
israelische
Gesetzgebung
hier bei uns
umzusetzen und
Nakba- Leugner
zu stützen?
Sehen Sie denn
nicht, dass
dadurch
Antisemitismus
noch befördert
wird?
Ich bitte Sie
eindringlich,
Ihre
Entscheidung zu
überdenken, und
die Ausstellung
in Düsseldorf zu
einem späteren
Zeitpunkt zu
ermöglichen,
einschließlich
des jetzt
unterbundenen
Vortrags „Die
Nakba – Flucht
und Vertreibung
der
Palästinenser
1948“.
Mit freundlichen
Grüßen Henning
Kroymann
Dr. Volker Wild
-
Dr. Norma
Khoury-Nolde
An den
Oberbürgermeister
der
Landeshauptstadt
Düsseldorf Herrn
Dirk Elbers -
Marktplatz 1-2 -
52000 Düsseldorf
Betr.: Abbruch
der Ausstellung
„Die Nakba.
Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser
1948“ in der VHS
Düsseldorf
Sehr geehrter
Herr
Oberbürgermeister,
mit Empörung
haben wir
erfahren, dass
die Ausstellung
„Die Nakba.
Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser
1948“, die die
Hilfsorganisation
„Flüchtlingskinder
im Libanon e.V.“
in der VHS
Düsseldorf
gezeigt hat, auf
Veranlassung der
Stadt
abgebrochen
werden musste.
Die Ausstellung
zeigt die
Geschichte der
Vertreibung der
Palästinenser
aus dem Gebiet
des späteren
Staates Israel,
die unsägliches
Leid über
Millionen
Menschen
gebracht und aus
dem
palästinensischen
Volk ein Volk
von Flüchtlingen
gemacht hat. Die
Ausstellung ist
sorgfältig
recherchiert,
stützt sich auf
anerkannte
wissenschaftliche
Untersuchungen
und ist sachlich
in ihrer
Darstellung. Sie
hat nichts mit
Antisemitismus
oder
Israelfeindlichkeit
zu tun, sonst
hätte sie nicht
die
Unterstützung
des
Evangelischen
Entwicklungsdienstes
e.V. und der
Stiftung
Entwicklungs-Zusammenarbeit
Baden-Württemberg
gefunden und
wäre nicht so
erfolgreich in
vielen Städten
gezeigt worden.
Deutschland hat
sich
verpflichtet,
sich für den
Bestand und die
Sicherheit des
Staates Israel
in den
völkerrechtlich
anerkannten
Grenzen
einzusetzen.
Diese
Verpflichtung
kann nicht
bedeuten, die
Augen vor der
Tragödie des
palästinensischen
Volkes zu
verschließen,
die mit der
Gründung dieses
Staates
verbunden war.
Wir Deutsche
sollten nicht
erneut dem
Vergessen das
Wort reden und
sollten uns auch
an das zu
erinnern, was im
größeren
Zusammenhang die
Folgen der
nationalsozialistischen
Verbrechen
gewesen sind.
Diese Geschichte
aus unserer
Erinnerung zu
verbannen, heißt
Leid und
Vertreibung zu
verlängern. Es
heißt auch, Hass
zu säen, wo
Verständnis und
Verständigung
notwendig sind.
Verständnis geht
aber nicht ohne
das Wissen, um
das sich diese
Ausstellung
bemüht. Ohne
öffentliche
Diskurse über
die
Palästina-Problematik,
wird sich in der
deutschen
Öffentlichkeit
auch kein
Konsens über den
palästinensisch-israelischen
Konflikt bilden
können und
bleibt die
deutsche
Nahostpolitik
den taktischen
Erwägungen der
politischen
Parteien und den
Interessen
wirtschaftlicher
Akteure
ausgeliefert.
Eine Politik,
die in unserer
Wertorientierung
begründet ist,
sieht anders
aus.
Es geht in
diesem Fall
nicht um
Solidarität mit
Israel. Es geht
um die
Solidarität mit
einem Volk, das
vertrieben
wurde.
Menschenrechte
sind nicht
teilbar. Wir
können uns nicht
nach
Gesichtspunkten
politischer
Opportunität
entscheiden, wem
wir sie
zubilligen.
Nicht anders als
ein Akt des
politischen
Opportunismus
muss aber der
Abbruch der
Ausstellung
verstanden
werden.
Die Unterbindung
der Ausstellung
verletzt darüber
hinaus das Recht
auf freie
Meinungsäußerung,
das auch
kommunale
Behörden zu
respektieren
haben. Es kann
nicht ins
Belieben einer
Volkshochschule
oder eines
Bürgermeisters
gestellt werden,
darüber zu
entscheiden, wer
in öffentlichen
Einrichtung
seine Meinung,
sofern sie sich
in den Grenzen
des Rechts
bewegt, äußern
darf und wer
nicht. Eine
Zensur findet
nicht statt,
heißt es im
Grundgesetz.
Noch
verheerender ist
aber der
Eindruck, die
Stadt Düsseldorf
habe sich den
Vertretern
partikularer
Interessen
willfährig
gezeigt und auf
deren Betreiben
hin Zensur
ausgeübt. Das
sind vielleicht
die Praktiken
einer
Bananenrepublik,
die aber der
Bundesrepublik
unwürdig sind
und in einem
Rechtsstaat, der
pluralistisch-demokratisch
verfasst ist,
nicht akzeptiert
werden können.
Offensichtlich
vertritt Ihre
Stadt ein
selektives
Verständnis von
Pluralismus.
Sucht man auf
Ihrer Website
nach Moscheen
wird man auf
eine Seite
verwiesen, die
es noch gar
nicht gibt.
Sucht man nach
Islam, findet
man einen
Hinweis auf
islamische
Keramik. Sucht
man nach Muslim,
wird man auf die
Jüdischen
Kulturtage
verwiesen. Man
fragt sich, wo
Düsseldorf
eigentlich
liegt. Es
scheint
jedenfalls nicht
in Deutschland
zu liegen, denn
der Islam ist,
wie
Bundespräsident
Wulff es
ausgedrückt hat,
Teil
Deutschlands.
Auch die bei uns
lebenden
Palästinenser
sind ein Teil
Deutschlands.
Auch sie haben
ein Recht, ihre
Geschichte zu
erzählen, und
wir tun gut
daran, ihnen
zuzuhören.
Wir werden uns
dafür einsetzen,
die Ausstellung,
die in den
Einrichtungen
Ihrer Stadt
nicht gezeigt
werden kann, an
möglichst vielen
Orten in Berlin
der
Öffentlichkeit
zugänglich zu
machen. Mit
freundlichen
Grüßen
31.3.2011
Eva-Maria Kustermann - Tübingen - Sehr geehrter Herr Burkhard Hintzsche,
Ihre Entscheidung, die Ausstellung über die Nakba
in der Volkshochschule Düsseldorf abbrechen zu lassen,
finde ich erschreckend und nicht förderlich für eine konstruktive
durchaus kritische Auseinandersetzung mit den dort gezeigten Inhalten.
Entspricht dieses Vorgehen Ihrer Einschätzung nach wirklich
demokratischen Grundsätzen?
Als Lehrerin und Leiterin eines Seminarkurses an einem Tübinger
Gymnasium zum Thema "Brennpunkt Nahost" habe ich sehr gute Erfahrungen
mit dieser Ausstellung gemacht. Selbstverständlich haben wir nicht nur
den Blickwinkel der Ausstellung berücksichtigt sondern auch andere
Meinungen gehört. Warum, sehr geehrter Herr Burkhard Hintzsche, nehmen
Sie den Streit um die Ausstellung nicht zum Anlass auch konträre
Stimmen zu Wort kommen zu lassen, bzw. diejenigen, die -im Gegensatz
zu anderen Sachkundigen- die Ausstellung grundsätzlich in Frage
stellen , dazu zu ermutigen?
Selbst kurzfristig gibt es Möglichkeiten der Kritik einen sichtbaren
Platz zu verschaffen:
Als die Ausstellung im Haus Lamm der Evangelischen
Gesamtkirchengemeinde Tübingen - hier mitten in der Stadt- gezeigt
wurde, gab es z.B. auf Stellwänden die Möglichkeit kritische
Kommentare anzubringen...
Die Ausstellung ist ein sehr wichtiger Beitrag zu öffentlichen
Diskussion eines verdrängten Themas. In seiner Eröffnungsrede hat das
Professor Tugendhat sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.
Es wäre wünschenswert, wenn auch in Düsseldorf eine offene
Auseinandersetzung über konträre Standpunkte möglich wäre.
Mit freundlichem Gruß Eva-Maria Kustermann
Erika Horn
- An den
Oberbürgermeister
der Stadt
Düsseldorf,
Herrn Dirk
Elbers
An den
Sozialdezernenten
der Stadt
Düsseldorf,
Herrn Burkhard
Hintzsche
Sehr geehrter
Herr
Oberbürgermeister
Elbers,
Die Absetzung
der Düsseldorfer
"Nakba-Ausstellung"
hat mich
persönlich sehr
betroffen
gemacht, da ich
noch zu den
sogenannten
"Zeitzeugen der
palästinensischen
Geschichte"
gehöre.
1936 bin ich in
Jerusalem
geboren, hatte
eine
christlich-palästinensische
Mutter und einen
deutschen Vater.
Im November 1942
kamen meine
Mutter, meine
Schwester und
ich in einem
Austausch gegen
Juden (Second
Exchange) nach
Deutschland.
In der
Bilddokumentation
von Jakob Eisler
"Kultureller
Wandel in
Palästina im
frühen 20.
Jahrhundert" ist
auf Seite 298
mein
palästinensischer
Großvater mit 6
seiner Kinder (
2. von rechts
meine Mutter)
vor dem Eingang
seines Hauses in
Jerusalem, einem
wunderschönen
Anwesen zu
sehen.
Hinter dem
Garten meines
Großvaters
konnte man über
die Felder in
das benachbarte
palästinensische
Dorf LIFTA
laufen.
Wie Ihnen
sicherlich
bekannt ist,
handelt es sich
bei Lifta um ein
Dorf, das 1948
von der Hagana
entvölkert
wurde. Im
Gegensatz zu
vielen der 530
palästinensischen
Dörfer und
Städte, die
während des
Krieges 1947/48
erobert und mit
Bulldozern dem
Erdboden
gleichgemacht
wurden, sind ein
paar von den
Häuser in Lifta
intakt
geblieben. Sie
stellen heute
ein seltenes und
gut erhaltenes
Beispiel
palästinensischer
Dorfkultur dar.
Da Israel den
ehemaligen
Bewohnern bis
heute die
Rückkehr in ihre
Häuser verwehrt,
gleicht Lifta
einem
Geisterdorf.
Die Jerusalemer
Stadtverwaltung
will das Gelände
nun in ein
Luxuswohnviertel
umwandeln.
Hierfür soll die
palästinensische
Bausubstanz
abgerissen und
dafür 212
Luxusappartements
in Villen sowie
ein Hotel
errichtet
werden.
Eine
einstweilige
Verfügung
mehrerer
Menschenrechtsorganisationen
hat die bereits
laufende
Ausschreibung
zum Bau nun
gestoppt.
Einer meiner
Cousins wohnte
in Lifta. Mit 10
Jahren erlebte
er die
Vertreibung:
nach einem
Wochenendausflug
heimkehrend,
durfte keiner
meiner
Verwandten in
Jerusalem und
Umgebung mehr in
die eigenen
Häuser zurück;
Juden waren
eingezogen. Sie
durften auch
nichts
mitnehmen.
Später kam mein
Cousin nach
Deutschland und
er berichtete
über die
schreckliche
Zeit der
Vertreibung, wie
meine große
palästinensische
Verwandtschaft
zusammengepfercht
hauste......
Ich nehme aber
an, daß Sie dies
alles auch
wissen.
Nachdem die
wenigen heute
noch lebenden
Zeitzeugen des
Holocaust
darüber in
Schulen
berichten
dürfen, kann ich
nicht verstehen,
weshalb es in
Düsseldorf Angst
auslöst, wenn
über die
Tatsachen der
Vertreibung der
Palästinenser
berichtet wird.
Mich bedrückt
das schlimme Los
der
Palästinenser in
ähnlicher Weise
wie die
Erinnerung an
das Unrecht, das
den Juden
angetan wurde.
Aus diesem
Grunde habe ich
mich an einer
vorbildlichen
Aktion der Stadt
Karlsruhe
beteiligt:
Über 1000
Karlsruher Juden
fanden zwischen
1933 und 1945
den Tod. Sie
sollten nach dem
Willen der
Nationalsozialisten
namenlos
vergessen
werden. Bürger
und Bürgerinnen
der Stadt
Karlsruhe,
betreut durch
das Stadtarchiv,
schreiben seit
einigen Jahren
an einem
Gedenkbuch, in
dem die
Biographien
dieser
Ermordeten
zusammengefasst
werden. Dieses
Gedenkbuch ist
im Internet
einsehbar:
http://my.informedia.de
Vom 2. - 30.
Juli 2009 konnte
in Karlsruhe die
"Nakba-Ausstellung"
gezeigt werden.
Ausstellung und
Gastvorträge
(von deutschen
und israelischen
Referenten)
waren sehr gut
besucht und die
Diskussionen
hinterher sehr
sachlich.
Nach dem
Holocaust haben
wir Deutschen
die Pflicht,
über Unrecht
aufzuklären, und
zwar auch über
das Unrecht, das
den
Palästinensern
angetan wird.
Deshalb bitte
ich dringend,
die
"Nakba-Ausstellung"
in Düsseldorf
wie ursprünglich
geplant,
durchführen zu
lassen. Ich
begründe meine
Eingabe mit
meiner
persönlichen
Biographie und
den
Informationen
über das
Unrecht, das dem
palästinensischem
Volk angetan
wurde und noch
wird.
Sehr geehrter
Herr Elbers, ich
würde mir
wünschen, daß
Sie nicht zu
diesen deutschen
Politikern
gehören, die
durch die
ethnische
Säuberung der
Palästinenser
versuchen, die
deutsche Schuld
an den Juden auf
diese Art wieder
gutzumachen.
Mit freundlichen
Grüßen
Erika Horn
Gudrun Ullmann:
Sehr geehrter
Herr
Oberbürgermeister
Elbers,
gegen die von
Ihrem Herrn
Hintzsche
verfügte
Absetzung der
Nakba-Ausstellung
in den Räumen
der VHS
protestiere ich
auf das
Schärfste. Die
Behauptungen der
Jüdischen
Gemeinde
Düsseldorf
wurden schon von
anderer Seite
ausführlich
widerlegt. In
welcher Weise
die
systematische
Vertreibung der
Palästinenser
vor sich ging,
können Sie z.B.
Ilan Pappes
Beschreibungen
in den
beigefügten
Zitaten 13
entnehmen.
Im Jahr 1967
kam es zu
weiteren
brutalen
Vertreibungen
von
Palästinensern
aus
Flüchtlingslagern
und Dörfern des
Westjordanlandes.
Vertriebene, die
versuchten
nachts in ihre
Häuser
zurückzukehren,
wurden von der
israelischen
Armee gefangen
genommen und auf
der Stelle
erschossen,
beschreibt der
frühere
Knesset-Abgeordnete
Uri Avnery in
seinem Buch „Ein
Leben für den
Frieden –
Klartexte über
Israel und
Palästina“
(siehe
anliegenden
Auszug).
Des weiteren
verweise ich auf
die
eindrucksvollen
Darlegungen des
jüdischen
Professors
Tugendhat, der
mit seiner Rede
die
Nakba-Ausstellung
in Tübingen
eröffnete.
Ich halte es
für geboten, daß
sich auch der
Rat der Stadt
Düsseldorf mit
der rechtswidrig
ausgeübten
Zensur
beschäftigt.
Für eine
Stellungnahme
wäre ich Ihnen
dankbar.
Zugleich bitte
ich um
Verständnis, daß
ich meinen Brief
den an der
Nakba-Ausstellung
Beteiligten zur
Kenntnis bringe.
Mit
freundlichen
Grüßen Gudrun
Ullmann
Anlagen:
-
Zitate 13
-
Buch Avnery
-
Rede des Prof.
Tugendhat
Nakba-Ausstellung
Herrn
Dezernent
Hintzsche
Stadt Düsseldorf
burkhard.hintzsche@dueseldorf.de
Siegfried
Ullmann
- Sehr geehrter
Herr Hintzsche,
entsprechend den
Äußerungen
israelischer
Rabbiner wurden
Gojim
(Nichtjuden) nur
geschaffen, um
den Juden zu
dienen. Ein
Beispiel
derartiger
Äußerungen
finden Sie in
den beigefügten
Zitaten 16, in
denen sich auch
eine
Stellungnahme zu
einer anderen
Nakba-Ausstellung
befindet.
Vielleicht ist
der Vertreter
der Jüdischen
Gemeinde
Düsseldorf
ebenfalls der
Meinung, daß Sie
den Juden und
damit auch ihm
zu dienen
hätten.
Die von Ihnen
allem Anschein
nach übernommene
Argumentation
entbehrt
jeglicher
geschichtlicher
Grundlage. Schon
Theodor Herzl
plante die
Vertreibung der
palästinensischen
Bevölkerung in
seinem
zionistischen
Projekt (siehe
Zitate 4).
Kritische Juden,
die für
Humanität, Recht
und
Gerechtigkeit
einstehen, wie
Alfred Grosser,
Erich Fried und
Noam Chomsky,
haben stets das
an den
Palästinensern
begangene
Unrecht
angeprangert
(siehe
anliegende
Zitate 8 und 9
sowie Auszug aus
einem Buch
Alfred
Grossers). Ben
Gurions
Tagebücher
zeigen, daß die
gewaltsame
Vertreibung der
Palästinenser
von langer Hand
geplant wurde.
Und nach 1948
hat es weitere
Massaker
gegeben, wie
Erich Fried in
seinem Gedicht
"Einige von
Ihnen"
beschreibt.
Ich hoffe, daß
meine
Informationen
dazu beitragen,
Ihren Standpunkt
zu revidieren.
Allem Anschein
nach hat
mangelnde
Information und
damit
Qualifikation
zum Verbot der
Nakba-Ausstellung
geführt.
Herrn
Oberbürgermeister
Elbers und den
Organisatoren
der Ausstellung
werde ich eine
Ausfertigung
meines
Schreibens
zukommen lassen.
Für eine
Stellungnahme zu
den Ihnen
übermittelten
Informationen
wäre ich Ihnen
dankbar.
Mit freundlichen
Grüßen Siegfried
Ullmann
Anlagen:
-Zitate
4, 8, 9 und 16
-Auszug
Buch Alfred
Grosser
30.3.20110
Karl Schmidt
-
Sehr
geehrter
Herr Hintze,
die
kurzfristige
und
willkürliche
Absetzung
der
Ausstellung
"NAKBA -
Flucht und
Vertreibung
der
Palästinenser
1948" in
Düsseldorf
auf
Einspruch
von Herrn
Hintze finde
ich
allarmierend.
Bevor die
arabischen
Truppen
Israel
angriffen,
hatte David
Ben Gurion
mit einem
Beraterstab
die
Vertreibung
von
Palästinensern
(für sie die
NAKBA)
beschlossen
und in Gang
gesetzt..
Traurigerweise
geht diese
Nakba-Vetreibung
bis jetzt
durch
unzählige
Maßnahmen
gezielt
weiter.
Das sollte
Sie wie auch
Herrn Hintze
aufrütteln.
Denn damit
wird jede
gerechte
Friedenslösung
untergraben
- und
drohen dem
irsaelischen
Staat
unabsehbare
Gefahren.
Hoffentlich
treffen sich
noch
beizeiten
Shalom und
Salam (nach
Jesaja
32,17)!
Karl
Schmidt,
Pfarrer i.R.
(seit
1973-1990
Vorkämpfer
gegen die
südafrikanische
Apartheid +
für die
Freilassung
von Nelson
Mandela),
ANC
Dieter
Helbig
i.A. des
Palästina-Arbeitskreises
des
„Nürnberger
Evang.
Forums für
den Frieden“
(NEFF)
Protest
gegen die
willkürliche,
rechtswidrige
Absetzung
der
NAKBA-Ausstellung
in
Düsseldorf
und deren
Bestätigung
durch ein
Fehlurteil
des
Verwaltungsgerichts.
1 ) Wir
protestieren
gegen den
willkürlichen
Verwaltungsakt
der
VHS-Düsseldorf,
die bereits
laufende
Ausstellung
– samt
Begleitprogramm
– plötzlich
und
unbegründet
(s.u.)
„abzubauen“.
Das ist
unseres
Erachtens
ein
Vertragsbruch
durch die
VHS ; der in
erschreckender
Weise durch
das
Fehlurteil
des
zuständigen
Verwaltungsgerichts
auch noch
bestätigt
wird –
jeden- falls
nach den uns
bisher
vorliegenden
Informationen.
2 ) Auslöser
dieses
Vertragsbruchs
war – wie
wir hören –
die
Behauptung
eines
Mitglieds
der
israelitischen
Kultusgemeinde
Düsseldorf,
in der
Ausstellung
werde –
„wahrheitswidrig“
- dem
Verhalten
der Juden in
Palästina
die
Alleinschuld
an Flucht
und
Vertreibung
der Paläs-
tinenser
1947/48
zugeschrieben.
3 ) Dazu
stellen wir
fest :
a ) In der
Tat versucht
die
NAKBA-Ausstellung
, bisher von
interessierten
Kreisen
unter-
drückte oder
unrichtig
dargestellte
Fakten im
Zusammenhang
mit dem sog.
„Israelischen
Unabhängigkeitskrieg“
richtigzustellen.
b ) Wie vor
allem aus
der scharfen
Auseinandersetzung
des
zionistischen
Pazifisten
Martin Buber
mit dem
aggressiven
Zionismus
Ben Gurions
hervorgeht,
hat B.G.
seit dem
Beginn (!!)
des 20.
Jahrhunderts
versucht,
die
zunehmende
sog.
„Landnahme“,
unterstützt
durch
zionis-
tische
Terroristen,
vor der
Weltöffentlichkeit
zu
verschleiern.
Im Grunde
ist nämlich
seit der
Balfour-Declaration
(1917) in
Palästina
ein
dauernder
Bürgerkrieg
im Gang.
c ) Ben
Gurion hat
wenige Tage
nach der
Bekanntgabe
des
UNO-Teilungsplans
(Nov.1947)
diesen
Guerilla-Krieg
gegen die
Palästinenser
verschärft-
also noch
während der
Mandats-
zeit ! Dabei
versuchten
er und seine
Terroristen
schon ab
Dezember
1947 so viel
wie möglich
arabisches
Land –
jenseits der
festgesetzten
UNO-Teilungsgrenzen
- zu
erobern. Das
gilt
insbesondere
für das von
der UNO zu
einer
neutralen
Zone
erklärte
Jerusalem. –
Schon Monate
vor der
israelischen
Unabhängigkeitserklärung
im Mai 1948
wurden
dadurch
viele
arabische
Dörfer
zerstört und
Tausende
Menschen in
die Flucht
getrieben,
bzw. mit
Gewalt
davon-
gejagt.
d ) Erst
danach, als
es im Mai
1948
offensichtlich
wurde, dass
der neue
Staat Israel
nun quasi
„offiziell“
seinen
Eroberungskrieg
weiterführen
würde,
griffen die
Armeen der
arabischen
Nachbarstaaten
offiziell
und
militärisch
ein.
4 ) Dies ist
die
Wahrheit,
die längst
auch durch
die
Veröffentlichungen
der sog.
„Neuen
Historiker“
in Israel
gestützt
wird. Somit
handelt es
sich bei dem
Verbot um
einen Akt
der Zensur.
5 ) Wir
fordern
daher, dass
die
letztlich
eine
Geschichtslüge
sanktionierende
Fehlentscheidung
des
Verwaltungsgerichts
aufgehoben
wird. - Wir
fordern
weiter, dass
die Stadt
Düsseldorf
sich für ihr
Fehlverhalten
entschuldigt.
- Wir
fordern
schließlich,
dass die
NAKBA-Ausstellung
umgehend
wieder
geöffnet,
also der
Öffentlichkeit
nicht länger
rechtswidrig
vorenthalten
wird.
Im Auftrag
der Gruppe,
aber in
eigener
Verantwortung,
verfasst von
Dieter
Helbig.
Angelika Brosig
www.juden-in-schopfloch.de
- Sehr geehrter
Herr OB Elbers,
- Stadt
Düsseldorf -
sehr geehrter
Sozialdezernent
Hintzsche, -
Stadt Düsseldorf
-
Mein Name ist
Angelika Brosig,
ich kümmere mich
in meinem
Wohnort
Schopfloch um
den verwaisten
jüdischen
Friedhof
Schopfloch in
Mittelfranken,
bin so mit
vielen jüdischen
Nachkommen und
anderen Leuten
aus jüdischen
Gemeinden
befreundet und
bekannt.
Ich bin auch mit
Frau Ingrid
Rumpf befreundet
und kenne und
schätze ihre
Arbeit wie ihr
Engagement für
die
Palästinenser
sehr.
Es ist sehr
bedauerlich,
dass Sie diese
Ausstellung, die
einen Einblick
in die andere
Seite Israels
aus der Sicht
der
Palästinenser
vermittelt, in
Ihrer Stadt
nicht zulassen.
Die Ausstellung
ist natürlich
kritisch, aber
haben wir denn
nun schon
Zeiten, in denen
Kritik nicht
mehr zugelassen
wird....
Schade, dass Sie
hier das
demokratische
Recht auf freie
Meinungsbildung
so einschränken,
denn auch diese
Arbeit ist sehr
wertvoll und
wichtig, gerade
für uns
Deutsche.
Ich habe grossen
Respekt für die
Arbeit von Frau
Rumpf, sie hat
ja auch Respekt
für meine
Arbeit!
Mit freundlichen
Grüssen,
Angelika Brosig
www.juden-in-schopfloch.de
Bassel Makhouly:
Sehr geehrter
Herr Hintzsche,
mit großem
Erstaunen und
Enttäuschung
Erfuhr ich vom
Abbau der die
„Nakba
Ausstellung“ in
der VHS.
In der Zeit um
1948 wurde mehr
als 400
palästinensischen
Dörfer
vernichtet und
mehr als 700000
Palästinenser
aus ihrem Land
vertrieben. Neue
historische
Studien (u.a.
Ilan Pape)
belegen, dass
nicht nur die
Pläne für
ethnische
Säuberungen
sondern auch
Massaker bereits
vor der
Kriegserklärung
der arabischen
Staaten
bestanden und
stattfanden. Die
Beispiele von
den
palästinensischen
christlichen
Dörfern, Kafr
Bir'im und
Iqrit, zeigen
deutlich, dass
diese ethnische
Säuberung sogar
nach der
Staatsgründung
von Israel
durchgeführt
wurde. Das ist
der
palästinische
Holocaust, die
Al Nakba.
Rechtsgerechte
Israelische und
zionistische
Kräfte versuchen
mit allen
Mitteln diesen
Abschnitt der
Geschichte zu
verleugnen und
sogar zu
löschen.
Die jetzige
Knesset, das
israelische
Parlament, das
für seine
rassistischen
Gesetze für
weltweite
Empörungen
sorgte,
verabschiedete,
am 23.03.2011
ein Gesetz, das
das öffentliche
Gedenken an die
Al Nakba unter
Straffe stellt.
Ich finde es
sehr traurig und
empörend, dass
der Einfluss
diese Rechten
bis zu einer
Institution
eines
Rechtsstaates in
Düsseldorf
reicht!
Meiner Meinung
nach stellen Sie
mit Ihrer Tat,
die „Nakba
Ausstellung“ aus
den Räumen der
Düsseldorfer VHS
abzubauen, die
politische
Unabhängigkeit
städtischer
Bildungseinrichtungen
in Frage sowie
auch verletzen
Sie den Anspruch
der Bürger auf
vielseitige
Information und
auf freie
Meinungsäußerung.
„Wir werden die
Geschichte nicht
zurückdrehen,
sie aber zu
verschweigen ist
ein Verbrechen,
so groß wie das
Verbrechen was
begangen wurde“
Mit
verständnislosen
Grüßen Bassel
Makhouly
29.3.2011
Abraham
Melzer
-
DER
SEMIT
-Unabhängige
Jüdische
Zeitschrift
-
Mitglied
im
Vorstand
der
Jüdischen
Stimme
für
gerechten
Frieden
in
Nahost
e.V.
-
Aufgrund
dieses
Aktenvermerks
wurde
die
Ausstellung
„Die
Nakba
–
Flucht
und
Vertreibung
der
Palästinenser
1948“
von
der
Stadt
Düsseldorf
geschlossen.
Solche
und
ähnliche
Aktenvermerke
haben
in
Deutschland
Tradition
und
haben
schon
viel
Unheil
angerichtet.
Die
NS-Zeit
ist
voll
mit
Aktenvermerken.
Diese
hat
sogar
eine
Nummer:
40/603/1.
„Mit Herrn Szentei-Heise (Jüdische Gemeinde Düsseldorf), Frau Hodali (Deutsch-palästinensische Gesellschaft), Herr Hartmann (FB-Leiter VHS) und dem Unterzeichnet fand am heutigen Tag (24.03.2011) um 14.25 eine Begehung der o.g. Ausstellung statt.
Nachdem Herr Szentei-Heise sich einen Überblick über den Inhalt verschafft hatte, merkte er an, dass aus seiner Sicht ein entscheidender Fakt in der Ausstellung fehle. Explizit gehe es um die Aussage, dass der junge Staat Israel unmittelbar nach seiner Gründung von den Armeen sechs arabischer Staaten angegriffen worden sei. In der Ausstellung könne der Eindruck entstehen, dass die Juden alleine für Elend und Vertreibung der Palästinenser verantwortlich wären.
Diesen Inhalt habe ich Herrn Vollmer unmittelbar nach dem Gespräch telefonisch übermittelt. Herr Vollmer sagte zu, eine Entscheidung über die Weiterführung oder den Abbau der Ausstellung bei Herrn Beigeordneten Hintzsche herbeizuführen. Kurz darauf rief mich Herr Vollmer zurück und teilte mit, Herr Hintzsche habe entschieden, dass die Ausstellung abgebaut wird. Ich habe entsprechendes veranlasst.“ |
Wieso
erinnert
mich
diese
Diktion
an
unzählige
Aktenvermerke
aus
der
NS-Zeit?
Wie
kommt
Herr
Szentei-Heise
eine
Ausstellung
über
die
Nakba,
die
zu
keinem
Zeitpunkt
von
sich
behauptet
hat,
dass
sie
nicht
einseitig
sei,
zu
„begehen“?
Was
hat
er
da
zu
suchen?
Haben
die
Palästinenser
kein
Recht
auf
„ihre“
Sicht
der
Ereignisse
um
1947/1948/1949
?
Und
auf
Tafel
6
wird
übrigens
sehr
wohl
über
den
Einfall
der
arabischen
Armeen
berichtet.
Herr
Szentei-Heise
kam
aber
nur
bis
Tafel
4.
Ich
bin
empört
und
wütend,
weil
ich
weiß,
dass
solche
Aktionen
unverantwortlicher
jüdischer
Gemeinde-Schmocks
uns
mehr
schaden
als
nützen.
Es
hat
in
Frankfurt
angefangen,
dann
in
München,
in
Berlin,
in
Freiburg
und
nun
in
Düsseldorf.
Ich
bin
der
Meinung,
dass
wir
mehr
machen
müssen,
als
nur
den
Brief
schreiben.
Hier
mein
Brief
an
Herrn
Heilland
vom
Rechtsamt
der
Stadt
Düsseldorf.
Sehr
geehrter
Herr
Heilland,
zuerst
lassen
Sie
sich
verleugnen,
weil
Ihnen
die
Affäre
zu
peinlich
ist
und
dann,
als
ich
Sie
doch
erwische,
geben
Sie
mir
eine
zynische
und
auch
noch
falsche
Antwort.
Es
stimmt
nicht,
dass
es
sich
um
eine
juristische
Angelegenheit
handelt,
wie
Sie
mir
beibringen
wollten.
Ausgehend
von
dem
Aktenvermerk
vom
24.03.2011,
auf
den
Sie
sich
bei
Ihrem
Antrag
beim
Verwaltungsgericht
berufen,
ist
es
eine
politische
Angelegenheit,
denn
in
diesem
Aktenvermerk
ist
keine
Rede
von
juristischen
Gründen
(und
welche
sollten
es
auch
sein?),
sondern
davon,
dass
"in
der
Ausstellung
könne
der
Eindruck
entstehen,
dass
die
Juden
alleine
für
Elend
und
Vertreibung
der
Palästinenser
verantwortlich
wären."
Es
gab
schon
einmal
in
Deutschland
Juristen,
die
zwischen
Recht
und
Unrecht
nicht
unterscheiden
konnten.
Sie
können
zwischen
politischen
und
juristischen
Motiven
nicht
unterscheiden.
Wenn
das
keine
politische
Begründung
ist,
dann
sollten
Sie
mir
mal
erklären,
wie
Sie
darauf
kommen,
dass
dies
eine
juristische
Erklärung
sei.
Schade,
dass
wir
es
in
der
deutschen
Politik
immer
wieder
mit
solchen
Figuren
zu
tun
haben
wie
Sie
und
offensichtlich
Ihr
Oberbürgermeister,
die
sofort
in
die
Knie
fallen
und
die
Hosen
voll
haben,
wenn
ein
Herr
von
der
Jüdischen
Gemeinde
seine
unmaßgebliche
Meinung
sagt.
Ist
denn
die
Zensur
in
Düsseldorf,
der
Stadt
von
Heinrich
Heine,
der
nichts
mehr
gehasst
hat,
als
die
Zensur,
in
den
Händen
der
Herren
von
der
Jüdischen
Gemeinde?
Wo
leben
wir
denn?
Dies
ist
ein
unglaublicher
Vorgang
in
unserem
Lande,
in
dessen
Grundgesetz
Zensur
ausdrücklich
ausgeschlossen
ist,
und
insofern
ein
Fall
für
die
Staatsanwaltschaft.
Diese
Ausstellung
ist
inzwischen
in
64
Städten
und
Gemeinden,
in
Volkshochschulen,
Kirchen,
Gewerkschaftshäuser
und
Schulen
mit
Erfolg
gezeigt
worden.
In
Frankfurt,
Düsseldorf
und
Freiburg
knickte
man
vor
der
unbedeutenden
und
inkompetenten
Stimme
der
jüdischen
Gemeinde
ein.
In
Freiburg
hat
freilich
das
Verwaltungsgericht
anders
entschieden
als
in
Düsseldorf,
wo
es
offensichtlich
noch
politische
Justiz
gibt.
Es
gibt
zZt
in
der
Welt
wahrlich
schwerwiegendere
Probleme,
als
der
Abbruch
einer
Ausstellung.
Gleichwohl
wollen
und
werden
wir
dazu
nicht
schweigen.
Wo
man
Bücher
verbrennt,
verbrennt
man
am
Ende
auch
Menschen.
Wo
man
Ausstellungen
verbietet,
kann
es
keine
echte
Demokratie
geben.
Es
scheint,
dass
Ihr
Oberbürgermeister
eine
große
Dummheit
begangen
hat,
als
er
die
Weiterführung
der
Ausstellung
untersagt
hat.
Gedeckt
wurde
und
wird
er
wieder
von
willigen
Juristen,
die
sich
in
Formalien
vertiefen
und
den
Blick
für
die
Wahrheit
verloren
haben.
Deutschland
wurde
einst
von
solchen
Juristen
regiert.
Diese
Zeit
ist
gottseidank
vorbei.
Ich
merkte,
wie
Ihnen
der
Atem
stockte,
als
ich
doch
am
Telefon
war,
nachdem
Sie
mich
verleugnet
haben.
Ich
werde
noch
weiter
dafür
sorgen,
dass
Ihnen
der
Atem
stockt.
MfG
Abraham
Melzer
-
DER
SEMIT
-Unabhängige
Jüdische
Zeitschrift
-
Mitglied
im
Vorstand
er
Jüdischen
Stimme
für
gerechten
Frieden
in
Nahost
e.V.
|
Georg
Fritzen
-
Sehr
geehrter
Herr
Hintzsche,
Ihre
Entscheidung,
die
Ausstellung
über
die
Vertreibung
der
Palästinenser
abbauen
zu
lassen,
halte
ich
für
falsch.
Wir
haben
die
Ausstellung
hier
in
Düren
mit
großem
Erfolg
präsentiert
und
fanden
überwiegend
Zustimmung,
abgesehen
von
zwei
Personen,
die
auch
in
der
Vergangenheit
gezeigt
hatten,
dass
ihre
blinde
Verteidigung
Israels
so
weit
geht,
dass
sie
sogar
den
Überfall
auf
Gaza
rechtfertigten
und
die
jegliche
Kritik
an
Israel
antisemitisch
nennen.
Dass
in
der
Ausstellung
einige
Fakten
fehlen
und
sie
nicht
ausgewogen
ist,
darf
ihr
nicht
als
Nachteil
angerechnet
werden,
erhebt
sie
doch
nicht
den
Anspruch,
ein
Gesamtbild
der
Zeit
darzustellen;
sie
widmet
sich
vielmehr
einem
Aspekt,
der
in
der
israelischen
-
und
leider
auch
in
der
deutschen
-
Wahrnehmung
und
Darstellung
fehlte.
Ich
bedaure
sehr,
dass
in
Ihrer
Stadt
in
solcher
Weise
Zenzur
ausgeübt
wird.
Georg
Fritzen |
Hans-Dieter
Schaffrath
-
Sehr
geehrter
Herr
Hintzsche,
mit
Bedauern
und
Unverständnis
habe
ich
von
der
Beendigung
der
Nakba-Ausstellung
in
der
Volkshochschule
Düsseldorf
gehört.
Es
ist
schon
ein
Trauerspiel
deutschen
Geschichtsverständnisses
und
Anbiederung
an
die
israelische
Regierung,
wenn
man
zu
solch
undemokratischen
Methoden
greift!
Dieser
Schritt
stellt
eine
zu
tiefst
zu
verurteilende
Unterstützung
einer
aggressiven,
menschenverachtenden
Politik
des
Staates
Israel
gegen
das
palästinensische
Volk
dar.
Seien
Sie
sicher,
auch
dies
wird
die
Wahrheit
über
den
israelischen
Terror
nicht
unterdrücken
können.
Mit
freundlichen
Grüßen
Hans-Dieter
Schaffrath
-
FreieWählerGemeinschaft
Aachen
FWG
-
Mitglied
des
Rates
der
Stadt
Aachen |
Clemens
Ronnefeldt
-Sehr
geehrter
Herr
Hintzsche,
mit
Bedauern
habe
ich
erfahren,
dass
die
in
der
VHS
Düsseldorf
geplante
Nakba-Ausstellung
von
Ihnen
abgesagt
wurde.
Ich
habe
die
Ausstellung
selbst
mehrfach
gesehen,
da
ich
als
Referent
von
etlichen
Veranstaltern
eingeladen
war,
diese
zu
eröffnen
oder
im
Begleitprogramm
zur
Ausstellung
mitzuwirken.
Seit
vielen
Jahren
bereise
ich
den
Nahen
Osten
und
beschäftige
mich
hauptberuflich
mit
der
Thematik.
Die
Nakba-Ausstellung
hat
bereits
in
vielen
Städten
dazu
beitragen
können,
ein
tieferes
Verständnis
für
den
bis
heute
fortwährenden
Konflikt
zwischen
Israelis
und
Palästinensern
zu
erlangen.
Durch
ihre
Absage
nehmen
sie
m.E.
der
Bevölkerung
in
Düsseldorf
gerade
in
der
jetzigen
spannungsgeladen
Situation
eine
große
Chance.
Daher
möchte
ich
Sie
bitten,
ihre
Entscheidung
noch
einmal
zu
überdenken.
Interessieren
würden
mich
ihre
Gründe,
die
zur
Absage
geführt
haben
-
und
ich
würde
mich
freuen,
wenn
Sie
mir
diese
kurz
mitteilen
könnten.
Mit
freundlichen
Grüßen
Clemens
Ronnefeldt,
Dipl.-Theol.,
Referent
für
Friedensfragen
beim
deutschen
Zweig
des
Internationalen
Versöhnungsbundes |
Pr. Eberhard Ockel - Lieber Herr Hintzsche, ich denke Sie leisten dem Image Ihrer Landeshauptstadt einen schlechten Dienst, wenn Sie eine so wichtige Ausstellung wie die Nakba über die Vertreibung der Palästinenser vorzeitig beenden! Die Ausstellung klagt nicht an, sondern trägt Fakten zusammen und informiert über historische Zusammenhänge, die gerade angesichts des gegenwärtig schier unlösbaren Dilemmas im Konflikt zwischen Israel und Fatah einerseits und Hamas andererseits zur Aufklärung beitragen können. Deswegen kann ich ihre Entscheidung nicht verstehen, umso mehr als ich vermute, dass Sie selbst die Ausstellung gar nicht gesehen haben, sondern sich haben von dritter Seite zu ihrer Entscheidung bestimmen lassen.
Vor allem angesichts der vielen Ausstellungsorte - über 60 - in denen die Ausstellung gezeigt wurde, und angesichts der vielen dankbaren Besucher, ohne dass es irgendwo zu Protesten kam, halte ich Ihre Entscheidung für fatal. Mit besten Grüßen und Wünschen für künftig sachgemäßere kulturpolitische Entscheidungen, die nicht wie Zensur wirken Prof. Dr. Eberhard Ockel, Vechta
|
Hans-Dieter Schaffrath - Sehr geehrter Herr Hintzsche, mit Bedauern und Unverständnis habe ich von der Beendigung der Nakba-Ausstellung in der Volkshochschule Düsseldorf gehört. Es ist schon ein Trauerspiel deutschen Geschichtsverständnisses und Anbiederung an die israelische Regierung, wenn man zu solch undemokratischen Methoden greift! Dieser Schritt stellt eine zu tiefst zu verurteilende Unterstützung einer aggressiven, menschenverachtenden Politik des Staates Israel gegen das palästinensische Volk dar. Seien Sie sicher, auch dies wird die Wahrheit über den israelischen Terror nicht unterdrücken können.
Mit freundlichen Grüßen Hans-Dieter Schaffrath - FreieWählerGemeinschaft Aachen FWG - Mitglied des Rates der Stadt Aachen |
Prof. Heiner Schmitz - Sehr geehrter Herr Hintzsche, mit großem Befremden erfahre ich, dass Sie den Abbau der Nakba-Ausstellung verfügt haben und möchte ausdrücklich gegen diese nicht nachvollziehbare Entscheidung protestieren. Auch die Absage der für den 29. März in der VHS Düsseldorf vorgesehenen Diskussionveranstaltung lässt aus meiner Sicht die Vermutung zu, dass das Sozialamt keine Kompetenz besitzt, sich sachlich mit den geschichtlichen Gegebenheiten im Israel-Palästina Konflikt auseinanderzusetzen. Als deutscher Staatsbürger sehe ich mich aufgrund unserer unsäglichen Geschichte des Dritten Reiches moralisch nicht nur Israel sondern auch Palästina gegenüber verpflichtet. Das scheinen Sie anders zu sehen und wirft natürlich die Frage auf, wem Sie sich mit dieser Entscheidung verpflichtet fühlen, indem Sie Informationen und Diskussionen unterbinden.
Bei der Frage nach Demokratie muss man scheinbar nicht bis nach Nordafrika und den Nahen Osten denken, sondern kann in Düsseldorf bleiben. Mit freundlichen Gruß Prof. Heiner Schmitz |
A. Fuchs - Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr Hintzsche, mit außerordentlichem Befremden habe ich davon Kenntnis erhalten, dass die Nakba-Ausstellung in der VHS Düsseldorf bereits acht Tage nach Eröffnung wieder abgebaut wurde. Die Absetzung soll auf Betreiben eines Vertreters der jüdischen Gemeinde zustande gekommen sein. Ein solcher Vorgang muss den Eindruck erwecken, dass die Stadt Düsseldorf nicht in der Lage ist, die Unabhängigkeit ihrer Bildungseinrichtungen zu gewährleisten und dem Recht ihrer Bürger und Bürgerinnen auf unzensierte Information und freie Meinungsbildung gerecht zu werden. Wie Sie wissen dürften, hat auch der Freiburger Oberbürgermeister im vergangenen November versucht, in vergleichbarem Zusammenhang das Recht auf Informationsfreiheit und freie Meinungsäußerung zu beschneiden. Dagegen hat das Verwaltungsgericht Freiburg mit Urteil vom 10.11.2010 bestätigt, dass die Nakba-Ausstellung vom Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit gedeckt wird und nicht gegen Strafgesetze verstößt. Ich erlaube mir, Ihnen in der Anlage die bemerkenswerte Rede zur Kenntnis zu bringen, die Prof. Dr. Ernst Tugendhat, emeritierter Professor für Philosophie an der FU Berlin, als Schirmherr zur Eröffnung der Nakba-Ausstellung in Tübingen am 13.06.2010 gehalten hat. In der Hoffnung, dass Sie sich, wenn Sie sich auf Professor Tugendhats Überlegungen einlassen, veranlasst sehen, Ihre Entscheidung in geeigneter Weise zu korrigieren. verbleibe ich mit freundlichen Grüßen A. Fuchs |
Günter Schenk - Sehr geehrter Herr Hintzsche, mit Bestürzung erfahre ich vom von Ihnen veranlassten Abbruch der lange geplanten und in den ersten Tagen ohne jeden Zwischenfall in den Räumen der "Brücke" stattgefundenen Ausstellung DIE NAKBA - FLUCHT UND VERTREIBUNG DER PALÄSTINENSER 1948 des "Vereins Flüchtlingskinder in Libanon e.V." in den Räumen der "Brücke" in Düsseldorf.
Es ist für mich, dem langjährigen Sozialdemokraten, besonderes beschämend, zu erfahren, dass hier ein Parteigenosse seine Amtststellung zum Versuch missbraucht, die notwendige und für einen verlässlichen Frieden förderliche Geschichtsaufarbeitung des seit einem Jahrhundert schwelenden - und seit über 60 Jahren ungelösten - Nahostkonfliktes aus der Sicht der Opfer des Konfliktes, der Palästinenser, in öffentlichen Räumen der Landeshauptstadt Düsseldorf zu verhindern.
Gerade für die großartige Einrichtung "DIE BRÜCKE", mit dem Ziel der Förderung des interkulturellen Verständnisses, verdient die Landeshauptadt Düsseldorf größtes Lob. Die NAKBA-Ausstellung ist geradezu idealtypisch für die Zielsetzung dieses Hauses. Ich selbst hab zahlreiche Eröffnungen der o.g. Ausstellung miterlebt, und biete mich gern als Garant für die Seriösität und die wissenschaftliche Genauigkeit der Ausstellung an. Auch wird In keiner Weise das große, von Deutschen und Europäern zu verantwortende unendliche Leid an europäischen Juden infrage gestellt. Das ist auch nicht das Thema
der Ausstellung.
Die Behauptung eines Vertreters der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, die Ausstellung vernachlässige die Information über die nach der eigenständigen Unabhängigkeitserklärung durch Ben Gurion, einen Tag vor Abzug der britischen Mandatstruppen - und der selbst da bereits schon getätigten Vertreibung zahlreicher Palästinenser und der Vernichtung ihrer Ortschaften - begonnenen Kampfhandlungen von Truppen arabischer Nachbarstaaten ist hanebüchen. Genau dies erwähnt die Ausstellung
Mit seiner Behauptung zeigt der Vertreter der Jüdischen Gemeinde, auf dessen "Meldung" Sie Ihre bedauernswerte Entscheidung gründet, lediglich, dass er die Ausstellung mit Sicherheit nicht ernsthaft angesehen hat, gewiss nicht vollständig.
Das sei einem Lobbyisten anheimgestellt und - wenn auch kritisierbar - ist aber nicht das eigentliche Problem. Sehr schlimm ist es, dass Sie ohne sich selbst über die Stichhaltigkeit der kalamitösen Kritik, diese zu eigen gemacht haben und, schlimmer noch, dies zur Grundlage Ihrer bedenklichen - und gewiss rechtlich anfechtbaren Entscheidung - gemacht zu haben. Das ist besonders bedrohlich, soweit es Ihre Amtshandlung betrifft.
Anlässlich der Eröffnung der gleichen Ausstellung in der Universitätsstadt Tübingen im Jahr 1010 - ich war anwesend - hielt der große jüdische Philosoph Professor Tugendhat eine Eröffnungsrede, die genau das Gegenteil dessen ausdrückt, was ein subalterner Vertreter eine Kultusgemeinde in Düsseldorf behauptet. Wegen der seltenen Qualität der Rede erlaube ich mir sie Ihnen in ihrer Gänze als Dokument - angehängt an diese Mail - zuzusenden.
Ganz gewiss wäre es ein Skandal, wenn der von Ihnen zu verantwortende Abbruch einer der geschichtlichen Aufarbeitung eines bisher aus der Sicht der Opfer dienenden Ausstellung Schule machen würde. Die Grundlagen unserer demokratischen Selbstverständnisses selbst würden damit in Frage gestellt und ich kann nur hoffen (ja, ich bin sicher), dass sich - falls notwendig - andere Gerichte dem Verwaltungsgericht Freiburg anschließen, welches explizit die von Ihnen nun verhinderte Ausstellung auf dem Boden unserer Verfassung verortete.
Sollte der Verein Flüchtlingskinder in Libanon e.V. gerichtliche Schritte gegen Ihre unerhörte Entscheidung einleiten, stehe ich ihm gern als Zeuge zur Verfügung.
Ich weiß nicht, wie Sie nun, nachdem Sie für das Zerschlagen von so wertvollem Porzellan wie der Meinungsfreiheit, den von Ihnen zu verantwortenden Schaden reparieren wollen. Es wird gewiss Ihrer großen moralischen wie auch juristischen Anstrengung bedürfen. Keinesfalls darf es dazu kommen, dass an wichtigen Amtspersonen der Landeshauptstadt Düsseldorf der Geruch von Geschichtsleugnung kleben bleibt.
Sie, als der zuständige Referent der Stadt Düsseldorf, sind nun in der Pflicht, weiteren Schaden von Demokratie und dem Ruf der Landeshauptstadt Düsseldorf abzuwenden und damit der "BRÜCKE" ihre wichtige ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben.
Mit besten Grüßen Günter Schenk - - Collectif Judéo-Arabe et Citoyen pour la Paix - - Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (1966) - - Mitglied der Deutsch-Arabischen Gesellschaft e.V. Berlin |
Isam Kamel - Sehr geehrte Herren, warum mussten Sie die Schließung der Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ des Vereins "Flüchtlingskinder im Libanon e.V. beschließen?
Ihre Entscheidung ist besorgniserregend in der Tat. Solange wir Ihre Argumente nicht kennen, müssen wir darin einen schwerwiegenden Akt der Zensur und der Behinderung der Menschen bei ihrer Urteilsfindung sehen. Was befürchten Sie denn eigentlich, falls Menschen diese Ausstellung sehen? Halten Sie Ihre Mitbürger für so unreif und so wenig urteilsfähig, dass diese nicht in der Lage sein sollen, eventuelle Schwächen der Argumentation der Ausstellung zu sehen und sich darüber ihre eigene Meinung zu bilden?
Wo soll diese Art von Meinungszensur enden? Wollen Sie auch Literatur, die sich kritisch mit der Frage der Vertreibung der Palästinenser aus ihrem Land beschäftigt, aus Ihren öffentlichen Bibliotheken verbannen?
Wollen Sie den Lehrern in Ihrer Stadt untersagen, im Schulunterricht neben all den ausführlichen Darstellungen des Holocaust auch einmal ein kritisches Wort über die Gewalt gegen die Palästinenser (in Geschichte und Gegenwart) zu sagen?
Uns scheint, Sie haben sich mit Ihrer Entscheidung auf einen ganz gefährlichen, unserer Vorstellung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit, von Freiheit und Mündigkeit des Einzelnen widersprechenden Weg begeben. Sowohl zu diesen grundsätzlichen Fragen als auch zu den konkreten Fragen zu dem Beschluss, die Ausstellung zu schließen, erwarten wir mit großer Spannung Ihre baldige Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Isam Kamel Brückenbauer EUROPA für Frieden |
Angelika Schneider - Sehr geehrter Herr Hitzsche, es ist äußerst bedauerlich, dass immer wieder der Staat Israel die historischen und gegenwärtigen Tatsachen aus seiner Sicht unangefochten darstellen darf - jetzt wieder die neu aufflammende Gewalt zwischen Israel und dem Gazastreifen - , dieses Recht den Palästinensern aber nicht zugestanden wird. Sie haben völlig recht, dass mehrere arabische Länder gemeinsam Israel angegriffen haben. Allerdings hatten die israelischen Führer bereits vorher in ihrem "Plan Dalet" beschlossen, die Palästinenser ganz zu vertreiben. Der israelische Historiker Ilan Pappe hat in seinem Buch "The Ethnic Cleansing of Palestine" die schriftlichen Unterlagen zur Staatsgründung, darunter auch Ben Gurions Tagebücher, ausgewertet und klar bewiesen, dass ein Zusammenleben mit den Palästinensern als unmöglich gesehen wurde und keinerlei Bemühungen in diese Richtung unternommen wurden. Dabei gab es unter den gebildeten Palästinensern zahlreiche, die durchaus auch Vorteile in der jüdischen Besiedlung sahen. Wie es ja auch häufig von den Israelis dargestellt wird: sie hätten ja durchaus auch Entwicklung und Vorteile für die Palästinenser bringen wollen.
Vor allem der Anführer der Zionisten, Wladimir Jabotinsky, hatte mit seinem Aufsatz, "Die eiserne Mauer", in welchem er darlegte dass die Palästinenser niemals einen jüdischen Staat auf ihrem Territorium dulden würden, sehr großen Einfluss auf die Haltung der Juden. Die einzige Unterschiede zwischen der gewaltsamen Gründung Israels und der ebenso gewaltsamen Gründung der vielen europäischen Kolonien im 19. und frühen 20. Jahrhundert waren, dass die Palästinenser ihren Widerstand nicht aufgegeben haben, und dass die Kolonien inzwischen alle ihre Selbständigkeit erreicht haben.
Es kann dem Friedensprozess im nahen Osten nicht dienlich sein, wenn die Tatsachen immer nur aus israelischer Sicht dargestellt werden, schon gar nicht wenn dabei der Hauptgrund für den heutigen Konflikt verschleiert wird. Mit freundlichen Grüßen, Angelika Schneider |
29.3.2011 - Abraham Melzer - Vorstand der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
An den Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf
Herrn Dirk Elbers
Und den Sozialdezernenten der Stadt Düsseldorf
Herrn Burkhard Hintzsche
Rathausufer 8
40213 Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Elbers,
sehr geehrter Herr Sozialdezernent Hintzsche,
wir haben erfahren, dass Sie, Herr Hintzsche, namens der Stadt Düsseldorf die weitere Durchführung der Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ des Vereins "Flüchtlingskinder im Libanon e.V." untersagt haben.
Ihre Entscheidung beunruhigt uns. Dies ist ein Akt der Zensur. Schlimmer noch: Es ist ein Fehler, da das Gegenteil dessen bewirkt wird, was beabsichtigt ist.
Wir, die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.", sind der Überzeugung, dass es nur dann Frieden im Nahen Osten geben kann, wenn sich beide Seiten aufeinander zubewegen und jede Seite die Sichtweise der anderen Seite als legitim akzeptiert. Es wird für eine solche Entwicklung unabdingbar sein, dass die israelische Seite sich zu ihrer Verantwortung für die Vertreibung der Palästinenser und die Enteignung ihrer Ländereien bekennen wird. Die Ausstellung "Die Nakba" macht auf diesen schmerzhaften Punkt aufmerksam.
Die gegenwärtige Tendenz der Politik in Israel ist leider diesem Ziel der Aussöhnung diametral entgegengesetzt. Dort hat die Partei des Außenministers Lieberman in der Knesset ein Gesetz eingebracht, das bereits das öffentliche Gedenken der Nakba verbietet. Eine solche Politik ist offensichtlich nicht auf friedlichen Ausgleich gerichtet.
In dieser Lage verbieten Sie nun Ihrerseits die Erinnerung an die Nakba. Sie glauben, damit den Interessen der Juden in Deutschland zu dienen.
Das ist aber ein Irrtum. Vielmehr schadet Ihr Eingriff nicht nur dem Ziel eines friedlichen Ausgleichs in Palästina, sondern auch den Interessen der Juden in Deutschland.
Denn die Bevölkerung Deutschlands befürwortet mehrheitlich einen friedlichen Ausgleich in Palästina und nimmt zu Recht mehrheitlich die gegenwärtigen Maßnahmen Israels als ungeeignet für ein friedliches Zusammenleben wahr.
Wenn nun Sie als deutsche Politiker sich gegen solche Positionen stellen – so wie die meisten aktiven deutschen Politiker – dann entsteht dadurch ein Glaubwürdigkeitsproblem für deutsche Politiker und für die öffentliche Ordnung. Dieses Glaubwürdig¬keitsproblem wird nur wenig dadurch gemindert, dass die Mehrheit der Ex-Politiker eine vernünftigere Position einnimmt (vgl. den Brief der „Weisen“ Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker, Romano Prodi u.a. an die EU) – zeigt dies doch eher noch mehr die Relativität öffentlich geäußerter Solidaritätsbekenntnisse.
Was glauben Sie, wie Ihr Verhalten von der Bevölkerung interpretiert wird? Dort fragt man sich selbstverständlich: Vor wem oder vor was haben Sie als aktive Politiker eigentlich solche Angst? Und die naheliegende Antwort ist dann: Vor "den Juden". Was glauben Sie, was dieses Verhalten für die Einstellung der Bevölkerung uns Juden gegenüber bewirkt?
Wir haben nun erfahren, dass Ihre Entscheidung erst gefallen ist, nachdem mit Herrn Szentei-Heise, als Vertreter der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, zusammen mit Vertretern der Stadt und der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft – die diese Ausstellung zu verantworten haben – eine „Begehung“ stattgefunden hat. Wir fragen uns zu welchem Zweck eine solche Begehung unternommen wurde. Sollte ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde die Ausstellung begutachten und genehmigen? Schließlich werden auch keine palästinensischen Gutachter eingeladen, Ausstellungen wie z.B. „Zug der Erinnerung“ zu begehen. Und falls doch, dann können Sie davon ausgehen, dass die Jüdische Gemeinde und Herr Szentei-Heise sich dagegen vehement zu Wehr setzen werden. Und mit Recht. Dasselbe Recht müssen Sie aber auch den Palästinensern zugestehen, ihre traumatische Geschichte darzustellen. Ihre Entscheidung ist eine politische Entscheidung, die von einer politischen Justiz heute gedeckt worden ist.
Daher: Ihre Entscheidung, die Nakba-Ausstellung in städtischen Räumen zu untersagen, erscheint uns nicht nur als Willkürakt der Zensur, sondern auch als politisch unklug: als geeignet, Bemühungen für friedliche Verständigung im Äußeren und im Inneren der Bundesrepublik Deutschland zu unterminieren.
Wir appellieren daher an Ihre Verantwortung, die Sie für das Gemeinwohl tragen: Machen Sie diese Entscheidung rückgängig.
Mit freundlichen Grüßen
Abraham Melzer
Vorstand der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
|
Inga
Gelsdorf
-
Sehr
geehrter
Herr
Hintzsche,
mit
Bedauern
und
zugleich
auch
Schaudern
habe
ich
von
der
Weigerung
der
Stadt
Düsseldorf
erfahren,
diese
Ausstellung
zu
zeigen.
Ich
frage
mich,
weshalb?
Sie
wurde
schon
in
vielen
Städten
im
In-
und
Ausland
gezeigt.
Jeder,
der
sie
sah,
war
zutiefst
betroffen.
Selbst
die
Stadt
Freiburg
musste
letztlich
die
Ausstellung
zeigen,
nachdem
sie
zunächst,
genau
wie
Sie
nun,
die
Ausstellung
verbieten
wollte.
Warum
meinen
Sie
bzw.
alle
für
die
Verweigerung
Verantwortlichen,
dass
wir,
die
deutschen
Bürger,
UNMÜDIG
sind?
Warum
überlassen
Sie
es
nicht
jedem
Einzelnen
von
uns,
sich
sein
Urteil
über
die
Ausstellung
selbst
zu
bilden?
Fast
alle
kennen
sie
sowieso
bereits
aus
dem
Internet
und
die
Fakten
über
das
Leid
der
Palästinenser
sind
hinreichend
bekannt.
Einseitig
ist
sie,
ja,
genauso
wie
alles,
was
wir
bisher
von
der
anderen,
der
jüdischen
Seite
erfahren
haben.
Trotz
der
schrecklichen
Vergangenheit
Deutschlands,
dem
Leiden
der
Juden,
dem
Holocaust,
der
unfassbar
ist
-
aber
nun
einmal
leider
Gottes
stattgefunden
hat
(keiner
kann
die
Toten
mehr
lebendig
machen...)
-darf
man
nicht
die
Augen
verschließen
vor
dem
Leiden
eines
anderen
Volkes,
der
Palästinenser.
Ja,
sogar
Israel
darin
unterstützen,
dieses
zu
leugnen.
(was
unmenschlich
und
unfassbar
ist)
Mittlerweile
nimmt
sogar
unsere
Regierung
kein
Blatt
mehr
vor
den
Mund.
Der
"Freibrief"
Israels
gilt
nicht
mehr.
Jeder
kann
sehen,
was
sich
dort
abspielt.
Es
lässt
sich
nicht
mehr
verleugnen.
Gottlob
gibt
es
hier
bei
uns
in
Deutschland
das
Recht
auf
FREIE
MEINUNGSÄUSSERUNG.
Wollen
Sie
das
etwa
ändern?
Es
gibt
wohl
in
ganz
Deutschland
keinen
einzigen
Menschen,
der
nicht
die
Geschichte
der
Juden,
vor
allem
das,
was
Deutschland
ihnen
angetan
hat,
durch
Schule,
Medien
etc.
kennt
und
auch
die
Entstehung
des
Staates
Israel.
Die
Version
von
seiten
der
Juden
kennen
wir
also.
In
keiner
dieser
Berichte
wird
auch
nur
erwähnt,
geschweige
denn
in
Ausstellungen
gezeigt,
was
das
palästinensische
Volk
erlitten
hat.
Die
NAKBA
wird
verschwiegen,
weshalb?
Jedes
Jahr
gibt
es
zig
Filme,
Bücher,
Foto
u.
andere
Ausstellungen
über
das
Leiden
der
Juden,
nicht
zu
vergessen
das
Holocaust-Denkmal
in
Berlin.
Ich
bin
sicher,
dass
dies
auch
in
Zukunft
so
sein
wird.-
Weil
wir
die
Deutschen
die
Juden
vertrieben
haben,
flüchteten
sie
nach
Palästina.
Dort
sollten
sie
AUCH
ein
Wohnrecht
haben,
neben
den
arabischen
Einwohnern.
Jeder
sollte
den
anderen
respektieren,
tolerieren.
Beide
hielten
sich
nicht
daran.
Aber
Fakt
ist,
dass
min.
500
pal.
Dörfer
und
deren
Bewohner
getötet
oder
vertrieben
wurden.
Israel./jüd.
u.intern.
Historiker
bezeugen
dies,
ausserdem
ehemalige
israel.
Soldaten
und
"Terroristen
(?)"
(Irgun).
Noch
leben
diese
Zeitzeugen.
Sie
waren
dabei,
gehorchten
den
Befehlen...
Heute
sind
sie
darüber
entsetzt.
Deshalb
setzen
sie
sich
für
ein
"anderes"
Israel
ein.
Keiner
bezweifelt
das
Ausmaß
des
Holocaust,
das
unermessliche
Leid
des
jüdischen
Volkes
-
aber
das
darf
nicht
bedeuten,
dass
wir
das
große
Leid
verschweigen
-
oder
sogar
verleugnen,
das
dem
in
Palästina
lebenden
arabischen
Volk
durch
eben
diese
unsere
Schuld
widerfahren
ist
-
und
noch
widerfährt
bis
zum
heutigen
Tage!
Schlimm
genug,
dass
niemand
diesen
Wahnsinn
stoppt!
-
Es
ist
interessant
zu
sehen,
wie
weit
der
Einfluß
der
jüdischen
Lobby
selbst
bei
uns
reicht,
dass
Düsseldorf
sich
dem
Druck
der
jüdischen
Gemeinde
unterordnet.
Wer
bedroht
in
Deutschland
die
Freiheit
des
Redens,
der
Meinung,
der
Presse...?
Diese
Art
Verbote
geben
mir
sehr
zu
denken...
Meine
Lehre
aus
dem
Holocaust
bedeutet:
NIE
ZU
SCHWEIGEN!
(Übrigens,
ich
bin
1944
geboren
-
also
schuldfrei
und
ändern
kann
ich
leider
nichts
mehr
an
dem,
was
war!)
Unter
anderem
werde
ich
alles
dazu
beitragen,
dass
möglichst
viele
Menschen
diese
Ausstellung
sehen,
wenn
nicht
in
Düsseldorf,
dann
eben
anderswo.
Heutzutage
ist
die
Entfernung
kaum
ein
Problem.
Sehr
geehrter
Herr
Hintzsche,
sagen
Sie
nicht,
Sie
hätten
es
nicht
gewusst,
Schweigen
macht
zum
Mittäter!
Fragen
Sie
einmal
ihr
Gewissen,
ob
das
dem
Gebot
der
Freiheit
und
der
Demokratie
entspricht
-
Beweisen
Sie
Größe,
indem
Sie
die
Ausstellung
zeigen.
Wir
Bürger
sind
volljährig,
wir
müssen
das
Recht
haben,
selbst
zu
entscheiden,
was
wir
sehen
und
wem
oder
was
wir
glauben.
Sie
können
durch
ihre
Weigerung
die
Wahrheit
nicht
verschleiern.
Ihr
Image
eines
unvoreingenommenen
und
neutralen
Entscheidungsträgers
dürfte
sich
dadurch
gravierend
ändern.
Trotz
allem
bin
ich
jedoch
fest
davon
überzeugt,
dass
Sie
aufgrund
Ihrer
Weigerung
ungewollt
die
Werbetrommel
FÜR
die
Ausstellung
gerührt
haben
und
dadurch
noch
mehr
Menschen
auf
diese
aufmerksam
werden.
Dafür
danke
ich
Ihnen.
Mit
freundlichen
Grüßen
Inga
Gelsdorf
PS.
Es
gibt
auch
bei
uns
die
Juden
für
einen
GERECHTEN
Frieden.
Diese
Juden
sagen:
"Nicht
in
unserm
Namen!"
Sie
bejahen
die
Nakba
und
wissen,
dass
Frieden
für
beide
Völker
nur
dann
möglich
ist,
wenn
Israel/Juden
auch
das
Leid
der
Palästinenser
anerkennt/anerkennen
und
nicht
sein/ihr
eigenes
"instrumentalisiert/-en"
und
das
der
anderen
verleugnet.
|
29.3.2011 -
»Dort, wo man
Bücher
verbrennt,
verbrennt man am
Ende auch
Menschen.«
[Heinrich Heine]
Dort wo man
Ausstellungen
verbannt,
verbannt man am
Ende auch
Menschen - E.
Arendt

Düsseldorf setzt
Ausstellung zu
Palästina
willkürlich ab
- Zur
willkürlichen
und frühzeitigen
Absetzung der
Wanderausstellung
„Die Nakba –
Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser
1948“ des
Vereins
„Flüchtlingskinder
im Libanon e.V.“
durch die
Volkshochschule
Düsseldorf am
vergangenen
Donnerstag
erklärt der
Generaldelegierte
Palästinas,
Salah Abdel
Shafi: „Mit
Bestürzung und
mit
Fassungslosigkeit
habe ich von der
willkürlichen
und frühzeitigen
Absetzung der
Wanderausstellung
„Die Nakba –
Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser
1948“ durch die
Volkshochschule
Düsseldorf
erfahren. Die am
letzten
Donnerstag
gefällte
Entscheidung ist
nicht
nachvollziehbar
und der von der
Stadt Düsseldorf
gefasste
Beschluss
entbehrt
jeglicher
Grundlage.
Hermann Dierkes
- Werter Herr
Oberbürgermeister,
ich frage mich,
was die
Düsseldorfer
Stadtverwaltung
zu der
Entscheidung
bewegt hat, die
bereits in
vielen Städten
gezeigte
hervorragende
Ausstellung über
die
palästinensische
Nakba nach 8
Tagen in
städtischen
Räumen zu
untersagen.
Diese
Entscheidung ist
nicht nur der
Sache nach eine
Schande für die
Stadt Heinrich
Heines, sie ist
verfassungswidrige
Zensur!
Begreifen Sie
doch endlich,
dass zur ganzen
historischen
Wahrheit nicht
nur die
Vernichtung der
europäischen
Juden durch das
Nazisystem
gehört, sondern
auch die
koloniale
Eroberung
Palästinas, die
Vertreibung von
über 700.000
Bewohnern, die
Zerstörung von
über 500 Dörfern
und die
systematische
Auslöschung
aller Spuren
arabischen
Kulturlebens im
Namen
"biblischer"
Ansprüche durch
die zionistische
Siedlerbewegung.
Begreifen Sie
doch endlich,
dass es feige
und verwerflich
ist, aus
deutscher Sicht
die
Palästinenser
für die
Verbrechen
unserer
unsäglichen
Geschichte
büssen zu
lassen!
Sie machen sich
zu Komplizen
eines
Staatswesens und
einer
Staatsdoktrin,
die alles daran
setzen, dem
palästinensischen
Volk seine
Lebensgrundlagen,
Würde und
Geschichte,
seine
Selbstbestimmung
und staatliche
Eigenständigkeit
auf Dauer zu
nehmen. Per
Gesetz wird
derzeit durch
die israelische
Knesseth auf
Betreiben des
rechten und
rechtsradikalen
Flügels das
Gedenken an die
Nakba verboten
und unter Strafe
gestellt. Und
Sie spielen den
verlängerten
Arm! Welche eine
reife Leistung,
welch ein
demokratischer
Einsatz, meine
Herren! Doch
auch diese
Politik wird
letztendlich
scheitern,
genauso wie
derzeit die
arabischen
Diktaturen - von
Deutschland und
dem Westen
jahrzehntelang
als
"Stabilitätsfaktor"
ausgehalten,
derzeit der
Reihe nach
scheitern. Ich
selbst habe gute
Freunde in
Israel und in
Palästina.
Jenseits des
israelischen
Mainstreams mit
seiner völker-
und
menschenrechtswidrigen
Politik gibt es
ein anderes
Israel, das auf
gerechten
Ausgleich und
Versöhnung aus
ist. Und genau
das ist auch die
einzig richtige
Konsequenz, die
Deutsche aus dem
Holocaust ziehen
müssen.
Menschen- und
Völkerrecht sind
universale
Werte. Sie
gelten für alle
oder gar nicht.
Ich fordere Sie
auf, das
faktische
Ausstellungszensur
umgehend
rückgängig zu
machen und sich
für Ihr
Fehlverhalten
öffentlich zu
entschuldigen!
Mit freundlichen
Grüssen, Hermann
Dierkes
Vorsitzender der
Ratsfraktion DIE
LINKE Duisburg
28.3.2011 -
Düsseldorf setzt
Ausstellung zu
Palästina
willkürlich ab
- Zur
willkürlichen
und frühzeitigen
Absetzung der
Wanderausstellung
„Die Nakba –
Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser
1948“ des
Vereins
„Flüchtlingskinder
im Libanon e.V.“
durch die
Volkshochschule
Düsseldorf am
vergangenen
Donnerstag
erklärt der
Generaldelegierte
Palästinas,
Salah Abdel
Shafi: „Mit
Bestürzung und
mit
Fassungslosigkeit
habe ich von der
willkürlichen
und frühzeitigen
Absetzung der
Wanderausstellung
„Die Nakba –
Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser
1948“ durch die
Volkshochschule
Düsseldorf
erfahren. Die am
letzten
Donnerstag
gefällte
Entscheidung ist
nicht
nachvollziehbar
und der von der
Stadt Düsseldorf
gefasste
Beschluss
entbehrt
jeglicher
Grundlage
27.3.2011
-
Renate und Frank Dörfel
-
An
den
Oberbürgermeister
der
Stadt
Düsseldorf,
Herrn
Dirk
Elbers
An
den
Sozialdezernenten
der
Stadt
Düsseldorf,
Herr
Burkhard
Hintzsche
Email-Adressen:
Sozialdezernent:
burkhard.hintzsche@duesseldorf.de
Oberbürgermeister:
ObDirkElbers@duesseldorf.de
Sehr
geehrte
Herren,
Soeben
erreicht
uns
die
Nachricht,
dass
die
Stadt
Düsseldorf
durch
Sie,
Herrn
Hintzsche,
die
weitere
Durchführung
der
Ausstellung
„Die
Nakba
–
Flucht
und
Vertreibung
der
Palästinenser
1948“
des
Vereins
"Flüchtlingskinder
im
Libanon
e.V.
verhindert
hat.
Von
den
Widerständen
gegen
diese
Ausstellung
erfuhren
wir
am
Donnerstag,
24.3.,
als
uns
ein
„Aufruf“,
der
leider
keine
Autorenangabe
enthielt,
zugeschickt
wurde,
in
dem
zu
einer
Kundgebung
gegen
die
Ausstellung
am
Samstag,
26.3.,
aufgerufen
wurde.
Bevor
wir
von
Ihrer
Entscheidung,
die
Ausstellung
zu
schließen,
erfuhren,
hatten
wir
diesen
„Aufruf“
gelesen
und
kommentiert.
Wir
vermuten,
dass
Ihre
Gründe
für
die
Schließung
der
Ausstellung
den
im
„Aufruf“
genannten
Argumenten
sehr
ähnlich
sind.
Deshalb
senden
wir
Ihnen
hier
unsere
Kommentare
zu
der
Argumentation
des
„Aufrufes“.
Nachstehend
(und
als
Anlage)
findet
sich
der
Text
des
„Aufrufs“
und
unsere,
durch
Kursivschrift
gekennzeichneten,
Kommentare.
Ihre
Entscheidung
beunruhigt
uns.
Solange
wir
Ihre
Argumente
nicht
kennen,
müssen
wir
darin
einen
schwerwiegenden
Akt
der
Zensur
und
der
Behinderung
der
Menschen
bei
ihrer
Urteilsfindung
sehen.
Was
befürchten
Sie
denn
eigentlich,
falls
Menschen
diese
Ausstellung
sehen?
Halten
Sie
Ihre
Mitbürger
für
so
unreif
und
so
wenig
urteilsfähig,
dass
diese
nicht
in
der
Lage
sein
sollen,
eventuelle
Schwächen
der
Argumentation
der
Ausstellung
zu
sehen
und
sich
darüber
ihre
eigene
Meinung
zu
bilden.
Wo
soll
diese
Art
von
Meinungszensur
enden?
Wollen
Sie
auch
Literatur,
die
sich
kritisch
mit
der
Frage
der
Vertreibung
der
Palästinenser
aus
ihrem
Land
beschäftigt,
aus
Ihren
öffentlichen
Bibliotheken
verbannen?
Wollen
Sie
den
Lehrern
in
Ihrer
Stadt
untersagen,
im
Schulunterricht
neben
all
den
ausführlichen
Darstellungen
des
Holocaust
auch
einmal
ein
kritisches
Wort
über
die
Gewalt
gegen
die
Palästinenser
(in
Geschichte
und
Gegenwart)
zu
sagen?
Uns
scheint,
Sie
haben
sich
mit
Ihrer
Entscheidung
auf
einen
ganz
gefährlichen,
unserer
Vorstellung
von
Demokratie
und
Rechtstaatlichkeit,
von
Freiheit
und
Mündigkeit
des
Einzelnen
widersprechenden
Weg
begeben.
Sowohl
zu
diesen
grundsätzlichen
Fragen
als
auch
zu
den
konkreten
Fragen
zu
dem
Beschluss,
die
Ausstellung
zu
schließen,
erwarten
wir
mit
großer
Spannung
Ihre
baldige
Antwort.
Mit
freundlichen
Grüßen,
Renate und Frank Dörfel
-
Berlin
Aufruf:
Es
ist
nur
bekannt,
dass
dieser
Aufruf
über
zumindest
einen
Verteiler
an
der
Uni
Bonn
gegangen
ist.
Ob
es
auch
gedruckte
Exemplare,
Handzettel
etc.
gab,
wissen
wir
nicht.
you
can´t
be
neutral
on a
moving
train.
Das
stimmt,
auch
wir
sind
nicht
„neutral“,
insbesondere
da
der
„moving
train“
die
Menschen
in
Palästina
immer
schneller
zum
Abgrund
von
Vertreibung
und
Auslöschung
bringt.
Israel
und
die
Nakba.
Bilder
einer
Ausstellung.
Vom
16.
bis
31.3
präsentiert
die
Düsseldorfer
Volkshochschule
in
ihren
Räumlichkeiten
die
Wanderausstellung
"Die
Nakba
-
Flucht
und
Vertreibung
der
Palästinenser
1948".
Seit
einigen
Jahren
tingelt
die
vom
Verein
"Flüchtlingskinder
im
Libanon"
konzipierte
Ausstellung
bereits
durch
Deutschland
-
und
sorgt
(berechtigterweise)
für
einige
Kritik.
Der
Begriff
"Nakba"
stammt
ursprünglich
von
dem
syrischen
Historiker
Constantin
Zureiq
-
einem
intellektuellen
Befürworter
der
Ausbildung
einer
"arabischen
Nationalphilosophie".
In
seinem
bereits
1948
erschienen
Werk
"The
Meaning
of
the
Disaster"
definiert
er
diesen
als
politischen
Kampfbegriff
-
als
"moralisches
Gegengewicht"
-
gegen
den
ungeheuer
aufgeladenen
Begriff
der
Shoa.
Die
hier
gezeigte
Ausstellung
folgt
dieser
Linie:
Die
"Nakba"
wird
als
nationale
Katastrophe
konstruiert
und
implizit
werden
Analogien
zur
Vernichtung
der
europäischen
Jüdinnen
und
Juden
gezogen,
während
der
Zionismus
gleichzeitig
als
perfide
ideologische
Grundlage
zur
"Landnahme"
und
"Vertreibung"
charakterisiert
wird.
Wenn
es
so
wäre,
dass
hier
ein
“politischer
Kampfbegriff”,
nämlich
Nakba,
einem
anderen
politischen
Kampfbegriff,
Shoa,
gegenübergestellt
würde,
so
wäre
das
natürlich
im
Sinne
derer,
die
die
“Unvergleichbarkeit”
der
Shoa
vertreten,
schon
ein
Sakrileg.
Shoa
in
irgendeinem
Zusammenhang
als
dem
der
Einmaligkeit
zu
nennen,
ist
grundsätzlich
verwerflich,
meinen
diese.
Wir
wollen
es
dennoch
tun,
auf
die
Gefahr
hin,
als
„Antisemiten“
abqualifiziert
zu
werden:
Vergleichbar
sind
beide
Ereignisse
darin,
dass
bei
beiden
große
Teile
eines
Volkes
betroffen
sind
und
somit
beide
Ereignisse
zu
Recht
Teil
des
kollektiven
Bewusstseins
dieser
Völker
sind.
Unterschiede
sind
zu
sehen:
a)
ein
zeitlicher
Unterschied:
Die
Shoa
ist
ein
historisch
abgeschlossenes
Ereignis,
für
uns
Deutsche
sicher
ein
extrem
prägendes,
unser
Selbstbild
nachhaltig
befleckendes,
dennoch
eines,
das
–allen
apokalyptischen
Beschwörungen
von
Vernichtungsängsten
zum
Trotz
–
der
Vergangenheit
angehört.
Die
Nakba
geht
weiter.
Beispiele:
-
die gegenwärtige Vertreibung von Palästinensern aus Ost-Jerusalem,
-
die Vernichtung der Lebensgrundlagen der palästinensischen Bevölkerung in der Westbank durch Mauer- und Straßenbau, durch Siedlungen, durch Abschneiden der Wasservorräte etc., die bei vielen Palästinenser als einzige Zukunftsperspektive nur noch die der Migration realistisch erscheinen lässt,
-
die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen im Gaza-Streifen
b)
ein
räumlicher
Unterschied:
Die
Täter
der
Shoa
sind,
soweit
sie
noch
leben,
weit
weg
von
den
Opfern,
sie
begegnen
den
Opfern
nur
in
Form
von
Erinnerungen,
fast
nie
in
der
Gestalt
von
realen
Menschen.
Die
Täter
der
Nakba
sind
allgegenwärtig
für
die
Menschen
in
Palästina,
als
Besatzungssoldaten,
als
Gefängniswärter
(in
fast
jeder
palästinensischen
Familie
gibt
es
Menschen,
die
Erfahrungen
mit
israelischen
Gefängnissen
machen
mussten);
glücklicherweise
gibt
es
auch
die
„anderen
Israelis“,
die
(viel
zu
wenigen),
die
die
Gewalt
gegen
ihre
palästinensischen
Mitmenschen
ablehnen,
die
sich
aktiv
für
diese
einsetzen,
c)
ein
Unterschied
in
den
Zielen:
Die
hinter
Shoa
und
Nakba
liegenden
Ziele
unterscheiden
sich:
der
Shoa
liegt
eine
unmenschliche
Ideologie
des
Rassenhasses
und
eine
mit
unvorstellbar
inhumaner
Brutalität
umgesetzte
Idee
der
„Reinheit“
von
Rasse
zugrunde,
der
Nakba
liegt
–
allen
anders
lautenden
Texten
zum
Trotz,
die
auch
hier
rassistische
Motive
vermuten
lassen
–
eine
Vorstellung
von
Landbesitz
und
Ansiedlung
zugrunde,
vergleichbar
mit
der
Ideologie
der
Weißen,
die
als
Herrenmenschen
die
Ureinwohner
Amerikas
bedrängten
und
schließlich
weitgehend
ausrotteten.
Die
völlig
entkontextualisierte
und
den
historischen
Fakten
widersprechende
Darstellung
der
Ereignisse
muss
als
offen
geschichtsrevisionistisch
und
antijüdisch
bezeichnet
werden.
Seltsam,
der
Autor
scheint
sich
die
Ausstellung
nicht
angesehen
zu
haben.
Gerade
die
„Kontextualisierung“,
d.h.
wohl
die
Sicht
der
Fakten
in
jeweiligen
historischen
Zusammenhängen
zeichnet
diese
Arbeit
aus,
und
auch
uns
als
Nicht-Historikern
wird
anhand
der
Darstellungen
der
historische
Zusammenhang
der
Ereignisse
deutlich.
Einige
Beispiele?
Seit
etwa
1936
häuften
sich
im
damaligen
britischen
Mandatsgebiet
Palästina
antisemitische
Pogrome,
die
von
der
palästinensischen
Führung
mit
teils
nationalistischer,
teils
religiös-islamistischer
Propaganda
angestachelt
wurden.
In
der
Wanderausstellung
werden
diese
jedoch
euphemistisch
als
"palästinensisch-arabischer
Widerstand"
gefeiert.
Der
Großmufti
von
Jerusalem,
Amin-al-Husseini,
wird
aus
guten
Gründen
mit
keinem
Wort
erwähnt:
Seine
antisemitischen
Hetztiraden,
seine
Verantwortung
für
die
Pogrome
und
seine
offene
Kollaboration
mit
Nazi-Deutschland
vor
und
während
des
Zweiten
Weltkriegs
würden
das
sorgsam
geklitterte
Geschichtsbild
auch
empfindlich
stören.
Gerade
dieser
Aspekt
der
Geschichte
Palästinas
erscheint
in
der
Ausstellung
gut
dokumentiert
(s,
Tafel
2).
Es
stimmt,
dass
die
Beziehungen
von
Amin-al-Husseini
zu
den
Nazis
nicht
erwähnt
werden
–
doch
was
hätte
dies
zum
Thema
beigetragen?
Es
bedurfte
doch
nicht
eines
Muftis,
zudem
noch
eines
mit
Beziehungen
zu
den
Nazis,
um
das
Unbehagen
der
Palästinenser
über
die
immer
weitergehende
Übernahme
von
Land
durch
die
Zionisten
und
die
Ausgrenzung
von
Nichtjuden
aus
den
entstehenden
modernen
Wirtschaftstrukturen
in
Wut
und
die
Wut
in
Aktion
umschlagen
zu
lassen.
Hier
nun
eine
Nazi-Verschwörung
zu
konstruieren,
ist
einfach
absurd!
Die
Darstellung
des
Israelisch-arabischen
Krieges
von
1948
beginnt
mit
der
durchaus
richtigen
Feststellung,
dass
die
palästinensische
Führung
den
UN-Teilungsplan
rundheraus
ablehnte,
während
sich
Israel
einverstanden
erklärte.
Daraufhin
erklärten
die
arabischen
Staaten
Ägypten,
Syrien,
Transjordanien,
Saudi-Arabien,
Libanon
und
Irak
dem
neu
gegründeten
Staat
Israel
den
Krieg.
Soweit,
so
unleugbar.
Hieraus
wird
jedoch
nicht
die
einzig
logische
Schlussfolgerung
gezogen
-
dass
das
kompromisslose
Verhalten
der
palästinensischen
und
arabischen
Führung
zumindest
mitverantwortlich
ist
für
die
Vertreibung
von
etwa
750000
Palästinensern
(die
nur
im
Kontext
des
Krieges
erklärt
werden
kann).
Stattdessen
werden
die
arabischen
Staaten
im
Rahmen
dieser
Ausstellung
perfider
Weise
für
ihr
"zu
zögerliches
militärisches
Eingreifen"
gerügt.
So
ungenau
kann
man
sein,
wenn
man
gegen
etwas
polemisieren
will.
In
der
kritisierten
Ausstellung
wird
sehr
sorgfältig
und
angesichts
der
nötigen
Straffung
auch
sehr
ausgewogen
die
Geschichte
der
Teilung
Palästinas
dargestellt.
Der
Autor
lässt
„Israel“,
das
es
zu
dieser
Zeit
noch
gar
nicht
gab,
sich
einverstanden
erklären,
die
Gründe
für
die
Ablehnung
durch
die
arabische
Bevölkerung
Palästinas,
die
in
der
Ausstellung
durchaus
genannt
werden,
nämlich
die
horrende
Ungerechtigkeit
in
der
Verteilung
des
Landes,
wird
durch
den
Autor
nicht
erwähnt.
„Mitverantwortlich“
seien
die
Araber
an
der
Nakba?
Das
ist,
wie
wenn
man
ein
sich
wehrendes
Opfer
eines
Überfalls
mitverantwortlich
macht,
wenn
seine
Gegenwehr
dazu
führt,
dass
es
umgebracht
wird.
Es
ist
doch
zu
fragen,
inwieweit
die
Aussage,
die
Vertreibung
sei
„nur
im
Kontext
des
Krieges“
zu
erklären,
also
die
Aussage,
die
Vertreibung
sei
eine
Folge
des
Krieges,
der
historischen
Überprüfung
standhält:
Ilan
Pappé
beschreibt
in
seinem
Buch
„Die
ethnische
Säuberung
Palästinas“
wie
gründlich
die
Vertreibung
schon
vor
dem
Krieg
von
zionistischer
Seite
vorbereitet
wurde.
Eher
scheint
es
uns,
als
sei
der
Krieg
eine
Folge
der
Entschlossenheit,
die
Vertreibung
durchzuführen.
Die
„perfide
Rüge“
gegen
die
arabischen
Staaten
wegen
ihres
„zu
zögerlichen
Eingreifens“
können
wir
in
den
Ausstellungstexten
nicht
finden,
wohl
aber
den
Hinweis,
dass
die
arabischen
Truppen
nie
die
von
der
UNO
gezogene
Trennungslinie
überschritten
hätten,
während
die
jüdisch-zionistischen
Truppen
offenbar
auf
maximale
Landeroberung
aus
waren.
Dass
es
während
des
Bürgerkrieges
im
britischen
Mandatsgebiet
ab
1947
zudem
viele
von
arabischen
Milizen
begangene
Massaker
in
jüdischen
Dörfern
gegeben
hat,
wie
z.B.
1948
in
Kfar
Etzion,
wird
ausgeblendet.
Ja,
es
wäre
sicher
erhellend
gewesen,
auch
die
übrigen
Massaker
während
des
sog.
Unabhängigkeitskrieges
zu
thematisieren,
z.B.
die
Vergeltung
für
Kfar
Etzion,
der
vermutlich
rund
500
Menschen
zum
Opfer
fielen.
Unerwähnt
bleibt
im
Kontext
dieser
Ausstellung
zudem
die
konkrete
Politik
der
arabischen
Staaten
gegenüber
den
palästinensischen
Menschen:
Die
kriegführenden
Staaten
forderten
die
palästinensische
Bevölkerung
schon
vor
Kriegsbeginn
dazu
auf
ihre
Dörfer
zu
verlassen,
um
sie
als
Manövriermasse
gegen
Israel
in
der
Hand
zu
halten.
Diese
Anmerkung
stellt
eine
Ablenkung
vom
Thema
der
Ausstellung
dar.
Dennoch
sollte
man
ihr
nachgehen.
Es
wäre
sicher
wichtig,
Belege
für
diese
Behauptung
zu
finden,
die
kriegführenden
Staaten
(gemeint
sich
ja
wohl
die
arabischen
Staaten…?)
hätten
die
palästinensische
Bevölkerung
zur
Flucht
veranlasst.
Wo
ist
dies
belegt?
Und
die
Begründung
mit
der
„Manövriermasse“
ist
uns
unverständlich.
Zudem
verweigerten
(außer
Jordanien)
sämtliche
arabische
Staaten
die
Anerkennung
der
palästinensischen
Flüchtlinge
als
gleichberechtigte
Staatsbürger.
Bis
heute
leben
sie
(so
beispielsweise
in
Ägypten
und
im
Libanon)
in
Lagern
-
als
"Bürger"
zweiter
Klasse.
Ja,
das
ist
sicher
eine
Kritik,
nicht
aber
eine
Kritik
an
der
Ausstellung,
denn
diese
beschreibt
ja
auch
die
Zustände
in
den
Flüchtlingslagern
deutlich,
wohl
aber
eine
Kritik
an
den
angesprochenen
Staaten.
Doch
ist
nicht
einzusehen,
inwiefern
dies
nun
als
Kritik
an
der
Ausstellung
herhalten
soll.
Was
aber
würde
passieren,
sollte
die
ethno-deterministische
und
im
Grunde
einer
aggressiven
Blut-und-Boden-Ideologie
verhaftete
Forderung
nach
einer
Rückkehr
der
seit
über
60
Jahren
(das
heißt
seit
cirka
drei
Generationen)
in
anderen
Ländern
lebenden
Flüchtlinge
politische
Wirklichkeit
werden?
Die
Rückkehr
von
schätzungsweise
5
Millionen
palästinensischen
"Flüchtlingen"
ins
israelische
Kernland
hätte
ohne
jeden
Zweifel
ein
Ende
des
Staates
Israel
zur
Folge.
Jedes
weitere
Bemühen
um
Annäherung
und
ein
Gelingen
des
Friedensprozesses
wäre
damit
endgültig
hinfällig.
Das
mit
der
Blut-und-Boden-Ideologie
gilt
wohl
für
die
Zionisten
in
verstärktem
Maße.
„Übersetzen“
wir
den
Text:
Eine
Rückkehr
nach
2000
Jahren,
also
noch
ca.
70
Generationen,
hatte
ohne
jeden
Zweifel
ein
Ende
der
in
Jahrhunderten
gewachsenen
Kultur
der
Bewohner
in
Palästina
zur
Folge.
Dabei
sollte
auch
in
besonderer
Weise
dargestellt
werden,
welche
eklatanten
Unterschiede
zwischen
den
Vergesellschaftungsformen
der
arabischen
Staaten
und
der
palästinensischen
Verwaltung
auf
der
einen
und
dem
israelischen
Staat
auf
der
anderen
Seite
bestehen.
Der
Staat
Israel
hat
sich
vor
dem
Hintergrund
reiner
Negativität
gegründet
–
vor
dem
Hintergrund
einer
jahrhundertealten
Verfolgungsgeschichte,
sowohl
in
den
bürgerlichen
Gesellschaften
des
Westens
als
auch
den
arabischen
des
Nahen
Ostens.
Es
war
und
ist
kein
Zufall,
dass
(neben
dem
in
der
deutschen
Volksgemeinschaft
stets
seinen
gefährlichsten
Aggregatzustand
erreichenden
Antisemitismus)
gerade
die
arabische
Welt
einen
in
weiten
Schichten
verbreiteten
Judenhass
seit
langem
kultiviert
und
radikalisiert.
Wenn
die
Hamas
in
ihrem
Programm
verkündet
die
"Juden
ins
Meer
werfen"
zu
wollen
und
eben
jene
Organisation
weite
Teile
der
palästinensischen
Gebiete
kontrolliert
bzw.
kontrollieren
kann,
so
ist
dies
nicht
Ausdruck
eines
Widerspruchs
sondern
einer
Zwangsläufigkeit.
Dementsprechend
gilt
es
die
konkrete
Politik
Israels
im
Kontext
seiner
Geschichte
als
Projekt
der
Überlebenden,
als
Rettungsinsel
der
von
globalen
antisemitischen
Angriffen
(und
damit
vom
kollektiven
Mord)
Bedrohten
nachzuvollziehen.
Israel
ist
ein
kleiner
Staat,
der
sich
seit
seinem
Bestehen
vieler
Angriffe
erwehren
musste
und
der
gerade
in
der
Phase
seiner
äußerlichen
und
innerlichen
Konstituierung
mit
Sicherheit
keine
expansionistisch-imperialistischen
Ziele
verfolgte.
Das
Ziel
das
dieser
Staat
vielmehr
seit
seiner
Gründung
verfolgt
ist
die
(endliche)
Einlösung
des
bürgerlichen
Glücksversprechens
für
seine
Bewohner.
Dies
gilt
es
anzuerkennen,
bevor
man
sich
daran
macht
über
Geschichte
und
Rolle
des
israelischen
Staates
zu
urteilen
oder
gar
eine
Ausstellung
zu
konzipieren,
in
der
von
"Landnahme",
"Terrorakten"
und
"Vertreibung"
die
Rede
ist.
Hier
müsste
man
nun
im
Detail
einsteigen:
hier
wird
wieder
die
Opfer-Rolle
der
nach
Palästina
eindringenden
Juden
herangezogen,
hier
wird
der
Mythos
vom
arabischen
Antisemitismus
fortgesponnen
(in
konsequenter
Fortführung
der
Gleichsetzung
von
Israel-Kritik
mit
Antisemitismus),
hier
wird
das
Stereotyp
des
Willens
der
Hamas,
Israel
zu
vernichten,
fortgeführt
ohne
auch
nur
im
Geringsten
auf
die
Geschichte
der
letzten
6
Jahre
einzugehen,
in
denen
sich
auch
die
Hamas
verändert
hat,
positiv,
allen
Versuchen
Israels
durch
Mordaktionen
die
führenden
Köpfe
dieser
Bewegung
auszuschalten).
Das
alles
hat
mit
der
Ausstellung
eigentlich
kaum
zu
tun.
Aber
es
ist
gut,
dass
der
Autor
es
geschrieben
hat,
weil
so
deutlich
wird,
aus
welcher
Position
heraus
er
urteilt
und
verurteilt.
Geradezu
absurd
erscheint
es,
wenn
der
Autor
behauptet,
Israel
als
„kleiner
Staat,
der
sich
seit
seinem
Bestehen
vieler
Angriffe
erwehren
musste“
habe
„gerade
in
der
Phase
seiner
äußerlichen
und
innerlichen
Konstituierung
mit
Sicherheit
keine
expansionistisch-imperialistischen
Ziele
verfolgt“.
Israel
könnte
ja
die
Besonderheit
seiner
„Vergesellschaftungsform“
dadurch
unter
Beweis
stellen,
dass
es
sich
aus
den
besetzten
Gebieten
zurückzieht
und
den
Palästinensern
wenigstens
für
die
seit
1967
erlittenen
Schäden
ersetzt.
Wem
aber
dienen
eine
solche
Ausstellung
und
die
darin
transportierten
Inhalte
letztlich?
Ähnlich
wie
Mythen
und
Stilisierung
der
deutschen
Vertriebenenverbände
dient
die
Instrumentalisierung
der
Nakba
der
Manifestation
und
infernalen
Festschreibung
eines
verlorengegangenen
Anspruchs.
Sie
dient
einer
rückwärtsgewandten
Stabilisierung.
Die
Angst
aus
der
Geschichte
herauszufallen
wird
auf
diese
Weise
gebannt
und
der
palästinensische
Opfermythos
zur
steten
Drohung
gegenüber
allen,
die
mit
den
realen
politischen
Gegebenheiten
leben
oder
gar
zu
einem
friedlichen
Miteinander
fortschreiten
wollen.
So
bleibt
die
permanente
Thematisierung
der
Nakba
(zumal
in
der
hier
gezeigten
Form
-
als
krude
Aneinanderreihung
historisch
einseitiger
Auslegungen
und
bewusst
lückenhafter
Darstellungen)
ein
Menetekel
über
dem
Haupt
Israels.
Und
dies
gilt
es
in
jedem
Falle
mit
allen
zur
Verfügung
stehenden
Mitteln
zu
kritisieren!
Denn
jenseits
des
historisierten
Nakba-Diskurses
geht
es
schließlich
um
die
praktische
Parteinahme
für
den
Staat
Israel
und
für
die
Sicherheit
und
Souveränität
der
israelischen
Bevölkerung.
Hier
wird
der
Autor
nun
ganz
deutlich:
der
Anspruch
(der
Palästinenser)
auf
ihr
Land
ist
„verlorengegangen“.
So
schnell
geht
Geschichte!
So
schnell
verjähren
historische
Ansprüche…
Und
„rückwärtsgewandt“
ist
eine
Stabilisierung
immer
nur,
wenn
es
die
anderen,
die
störenden
Restbestände
der
ansonsten
vertriebenen
Bevölkerung
betrifft.
Die
Rückwärtswendung
der
Zionisten,
wenn
es
gilt,
den
Anspruch
auf
dieses
Stück
Land
zu
begründen,
ist
doch
kaum
zu
überbieten.
Und
dass
im
Zusammenhang
mit
Palästinensern
und
Palästina
von
Opfermythos
die
Rede
ist
durch
Leute,
die
ein
Erbrecht
darauf
zu
haben
glauben,
Opfer
zu
sein,
ist
absurd.
Man
könnte
in
„Übersetzung“
des
Textes
ja
auch
von
permanenter
Thematisierung
der
Shoa
reden.
Nein,
solange
sich
Israels
Führung
der
Diskussion
über
Ursachen
und
Folgen
der
Nakba
verweigert,
was
sie
nun
noch
durch
die
Kriminalisierung
auch
nur
der
Erwähnung
der
Nakba
tut,
wird
diese
Geschichte
auf
dem
Staat
Israel
und
seinen
Menschen
lasten.
Und
was
der
drohende
Hinweis
„mit
allen
zur
Verfügung
stehenden
Mitteln“
aussagt,
was
dieser
Satz
an
Drohpotential
enthält,
muss
jeder
selbst
spüren.
Es
geht
dem
Autor,
wie
der
klar
sagt,
„um
die
praktische
Parteinahme
für
den
Staat
Israel
und
für
die
Sicherheit
und
Souveränität
der
israelischen
Bevölkerung“,
wobei
ihm
offenbar
nicht
deutlich
ist,
dass
er
gerade
durch
diese
Einseitigkeit
große
Gefahren
für
den
Frieden
und
damit
für
die
Sicherheit
der
israelischen
Bevölkerung
heraufbeschwört.
„Menetekel“
–
ja,
die
Anmaßung
der
sogenannten
Israelfreunde,
die
nicht
spüren,
wie
sie
die
Menschen
in
Israel
allein
lassen
und
ihnen
letztlich
schaden,
lässt
an
das
Buch
Daniel
denken.
In
diesem
Sinne
back
to
where
we
started:
you
can´t
be
neutral
on a
moving
train...
Assoziation
gegen
Antisemitismus
und
Israelkritik
NRW
//
03/11
|
Ist
Osnabrück
eine
Ausnahme?
-
Nazih
Musharbash
-
Hier
konnte
die
Nakba-Ausstellung
ohne
Vorbehalte
gezeigt
werden
-
Obwohl
die
Vorbereitungen
der
Nakba-Ausstellung
in
Osnabrück
unter
dem
Schatten
der
Auseinandersetzungen
in
Tübingen
und
anderen
Städten
stattfanden,
ließen
sich
die
drei
Veranstalter
(Deutsch-
Palästinensische
Gesellschaft,
Erich-Maria-Remarque
Friedenszentrum
und
die
Volkshochschule
Osnabrück)
davon
nicht
beeindrucken.
In
Osnabrück,
der
Stadt
des
Westfälischen
Friedens,
hat
es
lange
zuvor
Gespräche
mit
allen
betroffenen
Stellen
gegeben.
Selbst
der
Vorstand
der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft
(DIG)
war
vorab
darüber
informiert
und
der
ehemalige
Präsident
des
Europäischen
Parlaments,
Prof.
Dr.
Hans
Gert
Pöttering,
gebeten
worden,
ein
Grußwort
zu
übermitteln.
Insofern
ist
die
Teilnahme
des
ersten
DIG-Vorsitzenden
bei
der
offiziellen
Eröffnung
der
Nakba-Ausstellung
in
Osnabrück
ein
Schritt,
der
nicht
groß
genug
betont
werden.
Die
bundesweit
als
einseitig
kritisierte
Wanderausstellung
hatte
in
Osnabrück
das
Ziel,
die
Geschichte
der
Vertreibung
der
Palästinenser
zu
versachlichen
und
nicht
zu
provozieren.
Der
Regionalgruppe
Osnabrück
und
Umgebung
der
DPG
ist
es
seit
ihrer
Gründung
vor
zwei
Jahren
gelungen,
die
Palästinafrage
stets
sachlich
mit
allen
Seiten
zu
diskutieren.
In
Osnabrück
genießt
die
Regionalgruppe
ein
hohes
Ansehen,
da
sie
die
festgefahrene
Diskussion
um
die
Verabschiedung
einer
gemeinsamen
Osnabrücker
Erklärung
zum
Nahostkonflikt
mit
den
Friedensgesellschaften
der
Stadt
und
mit
der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft
erneut
diskutieren
und
zum
Abschluss
bringen
konnte.
Anlässlich
der
Gründung
der
RG
Osnabrück
und
Umgebung
gab
es
einen
offiziellen
Empfang
im
Historischen
Rathaus
durch
den
Osnabrücker
Oberbürgermeister
und
des
Landrates
des
Landkreises
Osnabrück.
Zuvor
wurde
Prof.
Dr.
Reinhold
Mokrosch,
ein
hochgeschätzter
Friedenstheologe,
zweiter
Vorsitzender
der
Regionalgruppe
Osnabrück
der
DIG
bei
der
konstituierenden
Wahl
der
DPG-Regionalgruppe
Osnabrück
auch
als
zweiter
Vorsitzender
gewählt
–
Ein
bundesweites
Novum!
Nur
einige
Wochen
danach
führten
DIG
und
DPG
eine
gemeinsame
Podiumsdiskussion
in
der
UNI
Osnabrück
durch
und
konnten
der
Öffentlichkeit
zeigen,
dass
es
zwischen
ihnen
große
Differenzen,
aber
auch
gemeinsame
Interessen
gibt.
Im
Mai
2011werden
DPG,
DIG
und
VHS
Osnabrück
ein
Wochenendseminar
zur
gesamten
Problematik
veranstalten.
Relevante
Themen
des
Israel-Palästina-Konfliktes
werden
in
getrennten
Räumen
und
parallel
jeweils
aus
zwei
Perspektiven
aufgearbeitet,
bevor
sie
im
Plenum
diskutiert
werden.
Die
große
Beteiligung
von
über
120
Personen
alleine
bei
der
Eröffnungsfeier
der
Nakba-Ausstellung
im
kommunalen
Remarque-Friedenszentrum
und
bei
den
Diskussionen
im
Rahmen
der
Ausstellung
ist
ein
deutlicher
Beleg
für
eine
Akzeptanz
unserer
Arbeit.
Osnabrück
ist
nur
deshalb
eine
Ausnahme,
weil
im
Vorfeld
intensiv
daran
gearbeitet
wurde.
Für
einen
Dialog
ist
die
eigene
Identität
unerlässlich.
Auch
die
Beschäftigung
mit
der
eigenen
Geschichte
ist
Aufarbeitung
von
Identität.
Diesen
notwendigen
Prozess
zu
verhindern,
ja
sogar
mit
Verordnungen
zu
verbieten,
anstatt
eine
kritische
Diskussion
zu
ermöglichen,
ist
mehr
geradezu
kontraproduktiv.
Deshalb
haben
wir
für
die
Entscheidung
in
Düsseldorf,
die
Nakba
Wanderausstellung
auf
Intervision
der
jüdischen
Gemeinde
vorzeitig
abzuhängen
kein
Verständnis!
|
Subject: IPK-Rundbrief 2011.2 - Zensurskandal in Düsseldorf - Institut für Palästinakunde
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.
(Heinrich Heine: Nachtgedanken, 1843)
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
wir möchten Sie mit diesem außerplanmäßigen Rundbrief auf einen Zensurskandal hinweisen, der sich am vergangenen Donnerstag in Düsseldorf zugetragen hat.
Dort, in der Geburtsstadt Heinrich Heines, fiel die Wanderausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ des Vereins "Flüchtlingskinder im Libanon e.V." acht Tage nach ihrer Eröffnung der Zensur des Sozialdezernenten der Stadt zum Opfer.Eine Ausstellung, die aus palästinensischer Perspektive zeigt, was um 1948 in Palästina geschah; ein Stück historischer Aufklärung im besten Sinne.
In der Erklärung zur Schließung der Ausstellung verlautbarte die Stadt, dass sie Vertretern der jüdischen Gemeinde missfallen habe, mit denen dazu eigens eine Begutachtung durchführt wurde.
In der Begründung heisst es, ein Herr Szentei-Heise habe festgestellt "dass ... ein entscheidender Fakt in der Ausstellung fehle. Explizit gehe es um die Aussage, dass der junge Staat Israel unmittelbar nach seiner Gründung von den Armeen sechs arabischer Staaten angegriffen worden sei."
Diese Behauptung ist falsch, wie man hier leicht nachprüfen kann.
Weiterhin heisst es in der Begründung: "In der Ausstellung könne der Eindruck entstehen, dass die Juden alleine für Elend und Vertreibung der Palästinenser verantwortlich wären."
Auch diese Behauptung trifft in dieser Eindimensionalität nicht zu. Im Vordergrund der Ausstellung stehen keine pauschalen Schuldzuweisungen - schon gar nicht an das Kollektiv der Juden oder Herrn Szentei-Heise - sondern belegbare Fakten, die das israelische Narrativ üblicherweise unterschlägt.
Dazu zählt, dass die nakba, die erste ethnische Säuberung Palästinas, zum Zeitpunkt des militärischen Eingreifens der arabischen Nachbarstaaten bereits in vollem Gang war und dass es zahllose Belege dafür gibt, dass die zionistische Führung die nakba gewollt, geplant und kaltblütig durchgeführt hat. Alles in dem Wissen, dass dies zu einem militärischen Eingreifen der arabischen Nachbarstaaten führen würde, wobei man mit dem bedeutendsten Gegner, Jordanien, zuvor Absprachen getroffen hatte.
Wie der Besucher diese Fakten interpretiert, welche Schlüsse er daraus zieht bleibt ihm überlassen. Das diese Schlüsse Herrn Szentei-Heise eventuell nicht gefallen ist nachvollziehbar. Aber das ändert nichts an den Fakten und rechtfertigt keine Zensur.
Aus wissenschaftlicher Sicht gesehen besteht die Aufgabe der Ausstellung ganz allein darin, den Stand der historischen Forschung ohne grobe Verfälschungen wiederzugeben und das Präsentierte zu belegen. Genau das haben die Austellungsmacher nachweislich getan.
Was bei der Auseinandersetzung mit den Befindlichkeiten von Herrn Szentei-Heise leicht aus den Augen gerät, ist dass auch die Behörden dem Grundgesetz unterworfen sind. Dieses besagt in Artikel 5: "Eine Zensur findet nicht statt".
Aufklärung - das Gegenteil von Zensur - bedeutet in einer pluralen Gesellschaft, dass alle Parteien zu Wort kommen dürfen. Sie kann nicht durch die Zensur einer Behörde herbeigeführt werden, die nur solche Darstellungen zulässt, denen alle Parteien zustimmen. Überdies ist kein Fall bekannt, in dem Veranstaltungen von israelfreundlichen Organisationen behördlich zensiert und von Vertretern der palästinensischen Gemeinde begutachtet wurden, obgleich das dort Präsentierte häufig von erheblicher Einseitigkeit geprägt ist.
Es auch nicht die Aufgabe der Behörden, Ausstellungen nach deren wissenschaftlichen oder politischen Inhalten zu zensieren. Ihre Aufgabe besteht allein darin, die Befolgung der geltenden Gesetze und Normen zu garantieren; nicht darin, partikulare Interessen durchzusetzen, etwa die des israelischen Staates oder seiner Lobbyisten.
Bezeichnenderweise ist in der Erklärung zur Schliessung der Ausstellung von bestehenden oder drohenden Gesetzesverstößen nirgendwo die Rede.
Dass sich die Stadt Düsseldorf im Interesse der israelischen Staatsraison an der Verdunklung der Geschichte der nakba beteiligt, ist einer pluralen, liberalen Demokratie unwürdig. Heinrich Heine würde sich im Grab umdrehen.
Zensur - besagt das Grundgesetz lapidar - findet nicht statt. Dieser Grundsatz ist in Gefahr und das keinesfalls nur in Düsseldorf.
Wenn Sie Ihren Protest gegen die Bevormundung der Öffentlichkeit - also auch gegen Ihre potentielle Bevormundung - äussern möchten, dann schreiben Sie bitte den Verantwortlichen der Stadt Düsseldorf: dem Sozialdezernenten und dem Oberbürgermeister, deren Adresse Sie im folgenden finden.
Mit freundlichen Grüßen IPK-Vorstand
26.3.2011 - Nakba-Ausstellung: Auch Düsseldorf lässt sich von der Israel-Lobby vorführen - Institut für Palästinakunde
Die Stadt Düsseldorf hat sich dazu entschlossen, sich der Stadt Freiburg anzuschliessen, um ihren Bürgern nach Freiburger Vorbild den Sack des israelischen Staats-Interesses über den Kopf zu ziehen.
Besonders pikant dabei ist, dass die iraelische Knesset ziemlich genau zum selben Zeitpunkt ein "Gesetz" erliess, das die Erwähnung der nakba in Israel unter bestimmten Umständen unter Strafe stellt.
Während die Freiburger in vorauseilendem Gehorsam schon vor der Eröffnung tätig wurden und dazu die Veranstalter mit Dreck bewarfen, war die Ausstellung (unten) in Düsseldorf immerhin 7 Tage zu sehen, um dann durch die Entscheidung des Sozialdezernenten abgeräumt zu werden.
Auslöser der Zensur war nach Aktenlage ein Herr der jüdischen Gemeinde, für den eigens (!) eine Begehung organisiert wurde. Dieser vermochte es mit einer ebenso simplen wie falschen Behauptung den Sozialdezernenten der Stadt, Hr. Hintzsche, in's Bockshorn zu jagen.
Jener Herr S. stellte fest "dass ... ein entscheidender Fakt in der Ausstellung fehle. Explizit gehe es um die Aussage, dass der junge Staat Israel unmittelbar nach seiner Gründung von den Armeen sechs arabischer Staaten angegriffen worden sei." Der geneigte Leser kann hier feststellen, dass das nicht zutrifft.
Das IPK hat zu diesem Thema hier schon einmal alle notwendige gesagt.
Angefügt sei hier nur, dass die Vorwürfe des Herrn S. in jedem anderen Fall völlig bedeutungslos wären, bzw. es hätten sein müssen.
Es es nämlich nicht Aufgabe einer Behörde, Ausstellungen wegen der Vorurteile, der Dummheit oder den Interessen einzelner Besucher zu schliessen. Auch dann nicht, wenn es sich um Vertreter der jüd. Gemeinde handelt.
Aufgabe der Behörden ist vielmehr dem Recht und den Gesetzen Geltung zu verschaffen. In dieser Hinsicht hatte die Behörde an der Ausstellung jedoch nichts zu beanstanden, weshalb sie mit ihrem ebenso lächerlichen wie feigen Zensurversuch vor dem Verwaltungsgericht scheitern wird.
Das IPK wünscht den Klägern viel Erfolg. (ts)
|
27.3.2011
-
Protest
der
Deutsch-Arabischen
Gesellschaft
-
Harald
Moritz
Bock
-
Gesendet:
25.03.2011
13:18:27
An:
rainer.hartmann@duesseldorf.de
Protest
gegen
das
behördliche
Verbot,
die
Nakba-Ausstellung
in
öffentlichen
Ausstellungshallen
-
Internationales
Bildungszentrum
"Die
Brücke"-
der
Stadt
Düsseldorf
zu
zeigen
Sehr
geehrter
Herr
Hartmann!
Welch
eine
Schande
für
eine
freie
Stadt,
für
die
Stadt
des
Freigeistes
Heinrich
Heine!
Welch
eine
Schande
für
die
Landeshauptstadt
Düsseldorf,
die
jetzt
durch
behördliche
Denkverbote
ihr
Gesicht
verliert!
Ich
bin
empört
und
protestiere
namens
der
Deutsch-Arabischen
Gesellschaft,
in
der
Deutsche
und
andere
Europäer,
Araber,
aber
auch
Israelis,
Christen,
Muslime,
Juden
und
religiöse
Freigeister
zusammenarbeiten!
Die
Verantwortlichen
des
Düsseldorfer
Magistrats
und
alle
jene,
die
diesen
Maulkorb
gegen
die
Wahrheit
gebastelt
haben,
unterscheiden
sich
in
ihrer
'Kühnheit'
nicht
von
jenen,
die
während
der
schlimmsten
Jahren
der
deutschen
Geschichte
die
Gardinen
zugezogen
haben
und
die
Fensterläden
schlossen,
als
die
Sammeltrecks
gen
Osten
zusammengestellt
wurden
und
das
Stadtgebiet
durch
den
braunen
Mob
gekärchert
wurde.
Wann
endlich
wird
Deutschland
erwachsen?
Diese
politische
Kaste
vertritt
nicht
mehr
unser
Land!
Beste
Grüße
|

27.3.2011
-
Der
Fall
Michael
Szentei-Heise
-
Thomas
Immanuel
Steinberg
-
Düsseldorf
kuscht,
weil
ein
Verhaltensgestörter
pfeift
Die
Stadt
Düsseldorf
hat
die
Wanderausstellung
in
der
örtlichen
Volkshochschule
über
die
Nakba,
die
Vertreibung
der
Palästinenser
aus
dem
heutigen
israelischen
Staatsgebiet,
vorzeitig
geschlossen
–
offenbar
auf
Wunsch
von
Michael
Szentei-Heise.
Er
behauptet,
daß
ein entscheidender Fakt in der Ausstellung fehle. Explizit gehe es um die Aussage, dass der junge Staat Israel unmittelbar nach seiner Gründung von den Armeen sechs arabischer Staaten angegriffen worden sei. In der Ausstellung könne der Eindruck entstehen, dass die Juden alleine für Elend und Vertreibung der Palästinenser verantwortlich wären.
Diese
Behauptung
ist
falsch,
stellt
der
Arbeitskreis
Palästina
NRW
e.V.
in
einer
Presseerklärung
fest.
Herr Szentei-Heise hat offensichtlich nur bis zu Tafel 4 gelesen, Tafel 6 behandelt ausführlich den ersten israelisch-arabischen Krieg von 1948. Vermutlich ist ihm nicht bekannt, dass wesentliche Ereignisse bereits lange vor diesem Krieg stattfanden, nämlich zwischen der Verabschiedung der Teilungsresolution im November 1947 und der Ausrufung des Staates Israel bzw. dem Beginn des Krieges im Mai 1948. Diese entscheidende Phase wird auf den Tafeln 4 und 5 abgehandelt.
Weitere Gründe wurden für das Absetzen der Ausstellung nicht angeführt. (1)
Michael
Szentei-Heises
Einwand
gegen
die
Ausstellung
ist
offensichtlich
unbegründet.
Dennoch
hat
die
Stadt
Düsseldorf
die
Ausstellung
abgebrochen.
Wer
ist
Michael
Szentei-Heise?
Als
Geschäftsführer
der
Jüdischen
Gemeinde
Düsseldorf
hatte
er
laut
Rheinischer
Post
vom
10.
März
2008
über
den
damaligen
Vorstandsvorsitzenden
der
Deutschen
Bahn
AG
verkündet:
Wenn Herr Mehdorn im Dritten Reich in derselben Position gewesen wäre wie heute, hätte er mit großer Überzeugung Deportationen angeordnet. (2)
Laut
Spiegel
vom
17.
April
2008
befand
die
Düsseldorfer
Staatsanwaltschaft,
diese
oder
ähnliche
Äußerungen
von
mehr
|
Sehr geehrter
Herr Hintzsche,
gern gehe ich
als Dortmunderin
nach
Düsseldorf,
schaue mir
Ausstellungen an
und nehme an
vielen
kulturellen
Angeboten
unserer
Landeshauptstadt
teil.
Ich war lange
Zeit
Hochschullehrein
an der Uni
Dortmund und
habe dort viele
Partnerschaften
mit arabischen
Universitäten
angeregt und
betreut, auch
die mit der
Birzeit in
Palästina
geleitet und
dort gelehrt.
Zwei Jahre war
ich
Regierungsbeauftragte
zur Beratung des
Wohnungs- und
Bauministeriums
in Gaza und
Ramallah und
habe Realtität
und Geschichte
dieses armen
Volkes, das seit
1948 alles
verloren hat und
das den einst
durch die UN
versprochenen
Staat bis heute
nicht bekommen
hat, kennengelernt.
Ich habe mich
deshalb sehr
gefreut, dass
auch dieses
Kapitel der
Geschichte,
nämlich die
Gründung des
Staates Israel
auf Kosten der
Palästinenser
durch die Nakbe
Ausstellung von
Frau Rumpf in
Düsseldorf zu
sehen ist und
nicht nur die
israelische
Geschichtsdarstellung,
die wir als
Deutsche mit
unserer
Geschichte ja
nun wirklich vor
allem sehr
verklärt sehen.
Als ehemalige
Grünen
Abgeordnete im
Rat der Stadt
Dortmund weiss
ich allerdings,
dass die
hiesigen
organisierten
deutschen Juden
eine Art Lobby
für Israel
darstellen
und jedwede
kritische
Betrachtung
ihrer modernen,
eigenen
Geschichte dort
oder einen
freundschaftlichen
Kontakt mit
Paästinensern
vehement
bekämpfen. Es
war z.B.
zunächst schwer
eine so simple
Idee, eine
Fussballmannschaft
aus Um el Fahem
zum Training
nach Dortmund
zum BVB zu
bekommen, was
dieses Team aus
einer
palästinensischen
Kleinstadt mit
einer guten
Mannschaft sich
so sehr
gewünscht hatte.
Aber es ging
schließlich
doch.
Haben Sie nie
mitbekommen,
dass der
berühmte
Landesvater Rau
sehr gute und
helfende
Beziehungen zur
West Bank und
den
palästinensischen
Vertretern
hatte? In
Jericho ist der
zentrale Platz
durch NRW
gestaltet worden
und sein Name
steht dort
sichtbar.
Ich denke, dass
es schade
ist, wenn
Düsseldorf so
kleinkariert
wird und so
wenig offen ,
dass ein kleiner
Hinweis von
jüdischer Seite
z.B. als
öffentliche
Einrichtung in
die Knie zwingt
und einer
wirklich infam
arbeitenden
Lobby beigibt,
die Wahrheiten
nicht ertragen
kann. Nicht jede
Ausstellung kann
alles zeigen -
aber jede
Ausstellung, die
über konkrete
Sachverhalte
informiert, hat
ihre
Berechtigung.
Wir haben jetzt
jüdische Wochen
in ganz NRW
- sind Sie offen
für
palästinensische
Wochen? Ich wäre
gern behilflich.
Mit freundlichen
Grüßen und
großem Bedauern
Gertrud Nehls
- 25.3.2011
Sehr
geehrter Herr
Hintzsche, als ich
von der
Nakba-Ausstellung in
Düsseldorf gehört
habe, war ich froh,
dass es endlich in
dieser Stadt möglich
war, die Vertreibung
der Palästinenser
mythenfrei, aber
historisch belegt,
zu zeigen. Die
Ausstellung ist mit
instruktiven,
sachlichen Vorträgen
in vielen deutschen
Städten gezeigt
worden und hat zu
einem ehrlicheren
Verhältnis und
klaren Worten mit
vielen Juden in
unserem Land
beigetragen. Dabei
erinnere ich mich an
Daniel Cil Brecher,
der in Düsseldorf
aufgewachsen ist.
Als Jude der zweiten
Generation und
Historiker, weiß er
über die Geschichte
des Dritten Reiches
Bescheid, die
Vertreibung der
Palästinenser heißt
er aber deshalb
nicht gut.
Er könnte ein
Vermittler sein im
Streit um diesen,
nach meiner Ansicht,
sehr einseitig
motivierten
Beschluss.
Vielleicht sind zwei
andere Argumente
überlegenswert:
1. mit dem Abhängen
der Ausstellung
haben Sie endlich
die Aufmerksamkeit
erregt, die von den
meisten Medien
unterdrückt wird.
Vielleicht hätten
Sie sich vorher bei
Ihrem Freiburger
Kollegen informieren
sollen. Immerhin
haben die Juristen
den Maulkorb, der
politisch wachen
Bürgern umgebunden
wird, erkannt und
verurteilt.
2.Die Behauptung von
Herrn Szentei-Heise
ist anscheinend
nicht geprüft
worden! Welche
Gründe können Sie
dafür, vor allem bei
der jüngeren
Generation,
anführen?
Es ist an der Zeit,
dass Palästina seine
Sichtweise der
Geschichte bei uns
in einer Ausstellung
zeigen darf, ohne
dass falsche
Behauptungen wieder
neue Mythen
begünstigen!
Quellen dafür
könnten sein:
- Ilan Pappé's Buch
von der ethnischen
Säuberung Palästinas
, wie in der
Ausstellung
angeführt:
oder- Shlomo Sand:
"wie der jüdische
Staat erfunden
wurde"
Mit freundlichen
Grüße!
G.Nehls
Sabine
Böhnke-Egbaria -
Arbeitskreis
Palästina NRW
e.V.
- 25.3.2011
Sehr
geehrter Herr
Hinztsche,
am
gestrigen Donnerstag
veranlassten Sie
ohne triftigen Grund
den Abbau der
Ausstellung "Die
Nakba". Seit ca. 3
Jahren wird diese
sehr fundierte und
detaillierte
Zusammenstellung der
Vertreibung der
arabischen
Bevölkerung aus
Palästina an den
verschiedensten Orten
in ganz
Deutschland gezeigt.
Die vom
evangelischen
Entwicklungsdienst
und der Stiftung
Entwicklungs-Zusammenarbeit
Baden-Württemberg
geförderte
Ausstellung wurde
durch den
renommierten Verein
"Flüchtlingskinder
im Libanon e.V.
entwickelt und
zusammengestellt.
Nicht nur die
Ausstellung, sondern
auch die damit
verbundene
Veranstaltung wurde
untersagt. Einzig
und allein die
Einwände von Herrn
Zentai-Heise und
seine sicherlich
nicht historisch
objektiven
Beweggründe haben zu
diesem Vorgehen
geführt. In anderen
Städten waren
öffentlich geführte
Diskussionen
möglich, da kamen
Juden, Moslems,
Christen, Deutsche,
Araber zusammen und
sprachen
miteinander. Ja, sie
stritten auch - aber
sie redeten
miteinander. Sie
machen solche
Begegnungen
unmöglich, weil sie
die Einwände einer
Interessensgruppe
(die der jüdischen
Gemeinde) über die
Interessen aller
anderen stellen.
Ohne jede objektive
Begründung.
Unfassbar!!! Was
befürchten Sie? Die
Ausstellung ist
weder rassistisch
noch
menschenverachtend.
Es gibt keine
rechtliche
Grundlage, diese
Ausstellung zu
verbieten.
Ihre
Entscheidung ist
weder demokratisch
noch ein Beispiel
für die Achtung von
Meinungsfreiheit. Die
Verantwortlichen
dieser Ausstellung
und auch die
Verantwortlichen vor
Ort sind alle
gestandene Bürger
und Bürgerinnen, die
Ihr Recht auf
Anteilnahme am
politischen Leben
wahrnehmen. Wie
behandeln Sie uns
eigentlich und für
wen halten Sie
uns?! Ihr Verhalten
brüskiert
persönlich. Wir sind
konstruktiven
Auseinandersetzungen
gewachsen, wir gehen
diesen auch nicht
aus dem Weg und wir
verhindern Sie auch
durch solche
Methoden.
Es
wäre also nur
angebracht, Ihre
Entscheidung zu
korrigieren und
sowohl die
Ausstellung als auch
die Veranstaltung
wieder zuzulassen.
Mit
freundlichen Grüßen
Sabine
Böhnke-Egbaria
Arbeitskreis
Palästina NRW e.V.

Weiterführende
Links:
Chronologie der
Diffamierung der
Nakba-Ausstellung -
Flüchtlingshilfe
Libanon >>>
Nakba
Ausstellung Köln
11.6. 2012
Nakba Ausstellung
Freiburg 12.11.2010
Nakba-Ausstellung
Düsseldorf 24.3.2011
Flüchtlingskinder im
Libanon e.V. >>>
Wanderausstellung
zur Nakba - "Die
Nakba - Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser 1948"
- Flüchtlingskinder
im Libanon e.V. >> > |