Dies zeigt wieder ganz deutlich, wie die
Bevölkerung buchstäblich in allem von Israel abhängig ist und bis in
die alltäglichsten Dinge von Israel kontrolliert wird. Es besteht noch
keine Aussicht, wann wieder Gas in die Stadt kommt.
Als Beispiel das 4* Hotel Shephard, in dem ich
wohne: auch hier ist das Gas ausgegangen.
Kalil vom Küchenpersonal
(siehe Foto) zeigt ein kleine Gasflasche, die ein Privatmann dem Hotel
wenigstens fürs Kochen zur Verfügung gestellt hat.
Esmail Farag berichtet mir von einem weiteren
Notstand: im Bezirk Bethlehem sind 17 Patienten von der Dialyse
abhängig. Derzeit sind die Dialysegeräte aber nicht einsetzbar, da
die für die Wartung der Geräte notwendigen Materialien nicht von
Jerusalem - wo sie sich befinden - nach Bethlehem gebracht werden
dürfen - keine Erlaubnis der israelischen Armee!
Jeder kann sich denken, was das für die
Patienten und ihre Familien bedeutet.
Auch wurde ein Ärzteteam aus Bethlehem am 9.10.
nicht zu Präsident Arafat nach Ramallah durchgelassen.
Die Verantwortlichen werden ständig vor neue
Probleme gestellt, deren Lösung aber unmöglich gemacht wird.
Es bleibt abzuwarten, was als nächstes passiert.
Die israelische Regierung lässt sich zur Zeit ständig neue Methoden
einfallen, um die Bevölkerung in Bethlehem und ganz Palästina zu
unterdrücken.
Betroffen und traurig gemacht haben mich die
fast einstimmigen Aussagen von Ordensschwestern, die ich in den
vergangenen Tagen besucht haben. Sie klagen die Christen der Welt an,
wenn sie resigniert sagen: "Die Christen im Ausland haben uns
verraten! - Wir sind vergessen, die Christenheit interessiert sich
nicht mehr für uns im Heiligen Land!"
Mit vielen grüssen aus der eingeschlossenen
Geburtsstadt Jesu