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 From: "Angelika Schneider" <anka.sch(at)gmx.net To: <Brief-aus-Israel(at)yahoogroups.de Subject: [Brief-aus-Israel] Aktuelles aus den besetzten Gebieten  

 

Brief aus Israel 8.11.05
 

Liebe Leute,

dieser Mail hänge ich einen Artikel aus Haaretz an, den ich leider nicht übersetzen kann aus Zeitgründen. Vielleicht möchten ihn einige von euch auf Englisch lesen. Es handelt sich um einen jungen israelischen Anwalt, Michael Sfard, der sich Leidenschaftlich gegen die von seinem Staat ausgeübten Ungerechtigkeiten einsetzt. Es ist ihm gelungen, das oberste Gericht davon zu überzeugen, dass ein Stück Zaun um die Siedlung verlegt werden muss, weil es 1200 Menschen aus 5 Dörfern von der Westbank abschneidet. Es tut gut daran erinnert zu werden, dass es auch solche Menschen in Israel gibt.


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In Bil'in haben sich mehrere Israelis an Pfosten angekettet, die als Fundament des Zaunes dienen. Sie wurden in relativ kurzer Zeit entfernt und festgenommen, abends allerdings wieder freigelassen - im Gegensatz zu den 17 Bewohnern von Bil'in, die in nächtlichen Razzien festgenommen wurden und immer noch in Haft sind. Es gelang einigen ihrer Mitstreiter, sich der Klammern zu bemächtigen, die beim ersten Versuch nicht richtig gehandhabt wurden, und sich ebenfalls fest zu ketten. Sie loszumachen gibt wohl der Armee ein größeres Problem auf.

Adam Keller gibt ein Teil eines Gespräches mit den Soldaten wieder:

- Steck gefälligst das Handy weg, ihr seid Gefangene.
- Du kennst das Gesetz nicht. Solange wir von Soldaten bewacht sind,
sind wir legal noch keine Gefangene. Nur ein Polizist in einer blauen
Uniform kann uns offiziell festnehmen.
- Sag mal, seht ihr nur wie Schwule aus oder seid ihr auch welche?
- Warum fragst du, hast du Interesse?
(Längeres Schweigen)
- Sag nur mal, was wollt ihr mit all den Arabern? Es ist unser Land,
wenn ihnen das nicht gefällt können sie zu ihren Brüdern nach Jordanien
gehen.
- Woher weisst du, dass es unser Land ist?
- Wie ich das weiß? Esw war schon immer unser Land, sogar zur Zeit
Salomons.
- Zur Zeit Salomons war dieses Land wohl jüdisch, aber die Küstenebene
gehörte den Philistern. Willst du Tel-Aviv aufgeben?
- Davon weiß ich nichts, aber dies ist immer noch unser Land. Wir
brauchen es für die Sicherheit. Mein Offizier sagt dass wir eine
wichtige Arbeit für unser Land tun, wir hindern Selbstmordattentäter
daran, durchzukommen.
- Was dir dein Offizier gesagt hat sind lauter Lügen. Ihr schützt
unsere Sicherheit hier nicht, ihr braut nur Hass, indem ihr den
Palästinensern das Land stehlt. Das verursacht die Attentate.
- Stehlen? Wer stiehlt hier etwas? Ich mach nur meine´Arbeit. Glaubst
du es gefällt mir, in diesem verdammten Loch zu stecken? Ich zähle die
Tage, bis ich aus der Armee rauskomme.
- Du musst nicht hier sein, wenn du nicht willst. Es gibt Verweigerer...
- Verweigerer? Ich soll verweigern? Niemals! Ich kenne meine Pflicht
und mache sie.
- Wenn dein Offizier dir sagt du sollst eine Bank in Tel-Aviv schützen
währen Räuber das Tresor aufbrechen, würdest du das tun?
- Was? Dumme Frage. Das würde mir mein Offizier nie befehlen.
- Doch, er befielt es und du führst es aus. Du schützt den Bau eines
Zauns der mehr als die Hälfte des Landes von Bil'in stiehlt. Es ist
sogar schlimmer als ein Bankraub, weil die Familien in Bil'in keinen
andern Lebensunterhalt haben außer den Bäumen um uns herum. Und ihr
helft, sie auszurauben!
- Das stimmt nicht, der Zaun ist legal, die Regierung hat den Bau
autorisiert.
- Die Regierung handelt selbst illegal, es ist illegal unter
internationalem Recht.
(Ein plötzlicher Platzregen setzt dem Gespräch ein Ende.)
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Die Eltern des 12-jährigen Ahmed al-Khatib, der von der israelischen Armee getötet wurde, haben sich damit einverstanden erklärt, dass seine Organe an bedürftige Israelis gespendet wurden. 5 Kindern und einem Erwachsenen ist damit das Leben gerettet worden. Die Eltern sehen ihre Tat als Symbol ihres Wunsches nach Frieden zwischen Israelis und Palästinenser.

Soviel für heute,
Gruß, Anka
 

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