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Nie wieder - niemand - nirgendwo - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

 Archiv - Sponsern Sie  -  Themen  -  16. Januar 2025  -  Facebook  -  Veranstaltungen - Linksammlung  - Suchen

 

Warum der Deal zwischen Israel und der Hamas gefährliche Folgen haben könnte

Steffen Gassel - 16. Januar 2025

(...) Israels Finanzminister, Bezalel Smotrich, und der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, deren Drohungen mit dem Koalitionsbruch die Verhandlungen immer wieder torpediert hatten, haben zwei zentrale politische Ziele: die Annexion des besetzten Westjordanlands und die erneute Errichtung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen. Joe Biden – genauso wie Kamala Harris – hätten sich beidem nach einem Wahlsieg entgegengestellt. Von Donald Trump ist das nicht zu erwarten. Schließlich war er es, der als US-Präsident Jerusalem als Israels Hauptstadt und die Annexion der syrischen Golanhöhen anerkannte. Auch im Kampf um seine Wiederwahl hat er große Nähe zu den Zielen der israelischen Rechten erkennen lassen. Großspenden aus deren Lager haben sein Weg zurück ins Weiße Haus entscheidend geebnet.

Auch Benjamin Netanjahu darf nach seinem Entgegenkommen an Trump noch vor dessen Amtsantritt auf eine sehr enge Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung hoffen. Das dürfte ihm helfen, trotz aller Vorwürfe für die Wehrlosigkeit Israels am 7. Oktober und trotz der laufenden Korruptions-Prozesse, an der Macht zu bleiben. Doch nicht nur das. Netanjahus großes politisches Ziel ist, als der Mann in die Geschichte einzugehen, der die Gefahr durch Irans Atomprogramm endgültig gebannt hat. Im Lauf des vergangenen Jahres haben Israels Luftwaffe und Geheimdienst auf seinen Befehl Irans wichtigsten Verbündeten, die Hisbollah im Libanon, entscheidend geschwächt – und Irans Flugabwehr bei einer Welle von Luftangriffen im Oktober großteils zerstört.

Trump hat Iran im Visier

Einem direkten Angriff Israels wäre Iran heute so wehrlos ausgeliefert wie noch nie. Mit Trump kehrt der Mann an die Macht zurück, der Iran im Visier hat wie kein US-Präsident vor ihm. Wird er grünes Licht für eine Attacke auf Teherans Atom-Anlagen geben, womöglich gar mit Beteiligung der US-Luftwaffe? Experten halten das schon in Trumps ersten Monaten an der Macht für möglich. Dass er seinen engen Berater, US-General a.D. Keith Kellogg, der sich eigentlich um einen Frieden für die Ukraine kümmern soll, vergangenes Wochenende zum Treffen einer paramilitärischen, iranischen Oppositionsgruppe in Paris schickte, lässt nichts Gutes hoffen.

Annexion des Westjordanlands, Wiederbesiedlung Gazas durch jüdische Siedler, Angriff auf Iran: Jede dieser Entwicklungen für sich würde eine neue Spirale der Gewalt im Nahen Osten nach sich ziehen. Zusammengenommen könnten sie einen perfekten Sturm entfachen. Dessen Ausläufer würden auch Europa treffen.  mehr >>>

Obwohl das Abkommen zwischen Hamas und Israel fertig scheint, gibt es nun wieder Ärger. Israels Premier riskiert, von den USA fallen gelassen zu werden.

16. 1. 2025

Das Abkommen zwischen der Hamas und Israel stößt auf neue Schwierigkeiten. Das Büro des Premierministers Benjamin Netanjahu hat in den vergangenen Stunden zwei Erklärungen abgegeben, in denen es die Hamas beschuldigt, in mehreren Fragen einen Rückzieher zu machen. Die für Donnerstagmorgen anberaumten Sitzungen des Sicherheitskabinetts und der Regierung, in denen das Abkommen hätte abgesegnet werden sollen, wurden verschoben.  mehr >>>>

 

 

Es ist nicht unüblich, dass Netanjahu die Ausrede benutzt, die Hamas wäre am Scheitern schuld.
 

Israels Regierung streitet über Deal und wirft Hamas Wortbruch vor

Bald sollen die Waffen im Gazakrieg schweigen. Nach israelischen Angaben stellt die Hamas nun aber weitere Forderungen. Die Angriffe auf palästinensische Gebiete gehen derweil weiter. Und das israelische Kabinett zerlegt sich.  mehr >>>

 

 

Israel und die Hamas einigen sich auf eine Waffenruhe: Premierminister von Katar

15. Januar 2025

Der Vermittler Katar hat bekannt gegeben, dass Israel und die Hamas ein Abkommen zur Beendigung des Krieges in Gaza und zum Austausch von israelischen Gefangenen gegen palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen erzielt haben.

Der Premierminister von Katar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani, gab die Einigung am Mittwoch in Doha bekannt. Der Waffenstillstand werde am Sonntag, 19. Januar, in Kraft treten.  Quelle

 

 

Endlich Waffenruhe in Gaza. Es ist endlich so weit und ja, es ist wahr.

Ab Sonntag tritt der Deal in Kraft. Er soll von Ägypten, den USA und Katar, die ihn aushandelten, überwacht werden

Nach 467 Tagen Genozid stimmt Israel endlich zu.

Tarek Baé - 15. 1. 2025


Der Deal, der in drei Phasen unterteilt ist, kurz:

Phase 1: Israels Beschuss Gazas endet. Schrittweise lässt Hamas israelische Geiseln frei und Israel lässt palästinensische Geiseln frei. Mindestens 340 Kinder wurden in israelische Gefangenenlager verschleppt. 600 LKWs mit internationale humanitärer Hilfe sollen jeden Tag Gaza erreichen.

Phase 2: Beginnt nach 42 Tagen. Die letzten Geiseln werden ausgetauscht. Israel zieht sich von der ägyptischen Grenze zurück. Endgültige Waffenruhe wird beschlossen.

Phase 3: Israel hat seine Truppen aus dem gesamten Gazastreifen abgezogen. Wiederaufbau Gazas beginnt.

Details zu Phase 1 (42 Tage):

Israel zieht sich aus zivilen Vierteln und speziell der Mitte Gazas zurück, behält aber Truppen in Gaza.

Israel wird für zunächst 10 und dann 12 Stunden am Tag keine Drohnen mehr über Gaza fliegen.

Unter den 500 internationalen LKWs sollen auch 50 LKWs mit Treibstoff pro Tag sein, mit denen Elektrizität in Krankenhäusern und zivilen Einrichtungen wiederhergestellt werden soll.

Hamas lässt 33 israelische Geiseln frei. Für jeden israelischen Zivilisten lässt Israel 30 palästinensische Geiseln und Gefangene frei. Für jede israelische Soldatin lässt Israel 50 palästinensische Geiseln und Gefangene frei.

Jede Woche lässt die Hamas schrittweise Geiseln frei. Die Hamas wird Israel zum Ende der Phase alle lebenden Geiseln übergeben haben und genaue Zahlen über Geiseln bekanntgeben.

Israel wird alle Frauen und Kinder unter 19 freilassen, die seit dem 7. Oktober 2023 verschleppt oder inhaftiert wurden.

Details zu Phase 2 und Phase 3:

Phase 2 (42 Tage): Die Aushandlung einer dauerhaften Waffenruhe beginnen am 16. Tag der ersten Phase und die dauerhafte Waffenruhe tritt mit Beginn von Phase 2 in Kraft.

Israel wird sich am 50. Tag des Deals von der Grenze Ägyptens zurückziehen. die israelische Armee benutzt dafür den Namen „Philadelphi-Korridor“, richtig ist Grenze Gazas zu Ägypten. Auch die restlichen israelischen Soldaten ziehen sich aus Gaza zurück.

Phase 3 (42 Tage):

Verstorbene Geiseln und Gefangene werden ausgetauscht.

Wiederaufbau Gazas beginnt.

Gazas Grenzübergänge werden geöffnet.

Die brennende Frage: Wie sicher ist es, dass die Waffenruhe hält?

Der israelische Sender Channel 12 berichtete Anfang Januar, Netanyahu habe gesagt, er würde selbst nach einen Deal über einen Geiselaustausch „wieder kämpfen“. Er fügt an, es mache keinen Sinn „etwas anderes vorzutäuschen“.

Auch der faschistische israelische Finanzminister Smotrich betonte, Netanyahu hätte ihm zugesichert, nach Phase 1 wieder militärisch in Gaza vorzugehen. Die Minister Smotrich und Ben-Gvir forderten zuletzt noch härtere Bombardierung Gazas.

Heißt das, es ist alles vergeblich? Nein. Ein Restrisiko besteht beim Vernichtungswahn des israelischen Regimes ohnehin. Aus katarischen Diplomatenkreisen heißt es aber, dass diese Bedenken Teil der Verhandlungen waren. Die USA hätten sich so wie Ägypten und Katar einer Überwachung zur Vermeidung solcher Szenarien verpflichtet. Ob man dem allein vertrauen kann? Die Menschen Gazas jedenfalls feiern.

Interessanter Hintergrund: Es sieht so aus, als wäre Donald Trump für den aktuellen Durchbruch mitverantwortlich. Die israelische Zeitung Haaretz berichtet, Trumps Beauftragter für Nahost, Steve Witkoff hätte Netanyahu am Samstag zu einem Einlenken gedrängt. Israel hatte sämtliche Deals zuvor einseitig abgelehnt.

Darüber, was Netanyahu im Gegenzug bekommt, wird schon länger spekuliert. Aus Trumps Team hört man, Trump könnte womöglich die illegale Annexion des palästinensischen Westjordanlands durch Israel anerkennen.

Auch soll es dafür weitere Normalisierungen zwischen Israel und Staaten in der Region geben.

Aber auch wichtig: Es ist der selbe Deal, der bereits im Mai von den USA (Biden-Regierung), Ägypten und Katar ausgehandelt und vorgelegt wurde. Israels Regierung lehnte den Deal, der auch auf Forderungen des israelischen Verhandlunsgsteams basierte, strikt ab. Deutsche Medien titelten dazu damals fälschlicherweise und desinformierend: Der Deal scheitere an Hamas.
Fassen wir zusammen:

Es ist ein Durchbruch und ein Grund zu feiern. Es ist absehbar, dass Israel die Waffenruhe bricht, wie Israel es mehrmals auch im Libanon tat. Aber, und das ist das entscheidende: Die Massaker und Vernichtung ganzer Wohnorte bleiben aus.

Jeder Tag mit weniger oder gar keinem Beschuss ist für die notleidenden Zivilisten ein Segen. Jede zusätzliche humanitäre Hilfe ist lebensrettend. Dass es überhaupt einen Durchbruch gab, lindert das Leid erheblich. Schon allein, weil es mit Hoffnung einhergeht.

Die massive Zerstörung Gazas und das Leid aller Menschen vor Ort sowie das der Geiseln wird durch keinen Deal jemals wiedergutzumachen sein. Hier geht es nicht um die Frage nach Gerechtigkeit. Diese ist vor allem juristischer Natur. Hier geht es schlichtweg erstmal ums Überleben. Und sollte der Deal auch nur brüchig voranschreiten und in die späteren Phasen übergehen können, ist das wichtig und richtig.

Also in bekannter Manier naiver Hoffnung: Gehen wir vom Besten aus und geben wir unser Bestes, das Schlimmste zu verhindern. Die Aufklärung, Kritik, Beobachtung und der Druck enden hier nicht.   Quelle

 

 

 

 



Tagesschau - Dutzende Menschen in Neukölln feiern Waffenruhe in Gaza mehr >>>

 


Israel und Hamas einigen sich laut Medienberichten auf Geiselfreilassung und Waffenruhe im Gazastreifen


Donald Trump gibt bekannt: Israel und die Hamas haben sich auf einen Deal geeinigt. In Gaza sollen die Waffen schweigen, und die Terrororganisation lässt Geiseln frei – zunächst Frauen, Kinder sowie Männer über 50.

Spiegel online - 15.01.2025

Ein diplomatischer Sieg nach 15 Monaten Krieg: Israel und die palästinensische Terrororganisation Hamas haben eine Einigung über eine Feuerpause und die Rückkehr von Geiseln erzielt. Das berichten die Nachrichtenagenturen Reuters und AP sowie die israelischen Investigativjournalisten Ronen Bergman (»New York Times Magazine«) und Barak Ravid (Newsportal »Axios« und CNN).

Der designierte US-Präsident Donald Trump erklärte zudem, es sei ein Abkommen zu »Geiseln in Nahost« erzielt worden: »Sie werden bald freigelassen werden.« Eine offizielle Stellungnahme der Konfliktparteien oder der Vermittler lag zunächst nicht vor. Das Emirat Katar, wo die letzten Verhandlungsrunden stattgefunden haben, hat für den Abend eine Pressekonferenz angekündigt.    mehr >>>

 

 

 

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Israel und Hamas einigen sich angeblich auf Waffenstillstand für Gaza, um Krieg zu beenden

Palästinenser warten auf Nachricht über Waffenstillstand mit Israel und reagieren

Al Jazeera Live - Ali Harb, Federica Marsi und Jillian Kestler-D'Amours -  15 Januar 2025

Israel und die Hamas haben sich auf einen Waffenstillstand geeinigt, um den verheerenden 15-monatigen Krieg im Gazastreifen zu beenden, berichtet Al Jazeera. Es bleibt jedoch unklar, wann die Waffenruhe beginnen wird, da Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen fortsetzt.

Die Hamas teilte Al Jazeera mit, dass ihre Delegation den Vermittlern ihre Zustimmung zu einem Waffenstillstandsabkommen und einem Gefangenenaustausch übermittelt habe. Das Büro des israelischen Premierministers Netanyahu teilte mit, dass ein Waffenstillstandsabkommen in Gaza noch nicht abgeschlossen sei, deutete aber an, dass die letzten Details in den kommenden Stunden geklärt werden könnten.

Die israelischen Streitkräfte haben ihre Angriffe auf Gaza verstärkt, eine als Notunterkunft dienende Schule und mehrere Häuser im gesamten Gazastreifen bombardiert und dabei in den letzten 24 Stunden mindestens 62 Menschen getötet.

Tausende Israelis versammelten sich in Tel Aviv, um ein Abkommen zu fordern, das die Freilassung der Gefangenen in Gaza sicherstellt, während Hunderte Hardliner in Jerusalem demonstrierten, um die Fortsetzung des Krieges zu fordern.

Der israelische Krieg in Gaza hat seit dem 7. Oktober mindestens 46.707 Palästinenser getötet und 110.265 verwundet. Mindestens 1.139 Menschen wurden an diesem Tag bei Angriffen der Hamas in Israel getötet und mehr als 200 wurden gefangen genommen.  Quelle

 

 

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Die Freude der Kinder, bei der Ankündigungen Waffenstillstandes.





Netanjahu in Israel von allen Seiten unter Druck

Hamdah Salhut - Bericht aus Amman, Jordanien


Lassen Sie uns über den Druck sprechen, der auf Premierminister [Netanyahu] ausgeübt wird; er kommt aus allen Richtungen, nicht nur von denen, die ein Abkommen wollen, sondern auch von denen, die es nicht wollen.

Morgen wird das israelische Sicherheitskabinett über das Abkommen abstimmen, sobald es bekannt gegeben wird, um es zu ratifizieren und von israelischer Seite zu genehmigen. Aber es gibt noch einige Hindernisse für Benjamin Netanyahu.

Und zwar die Frage, wer aus dem rechten Flügel seiner Koalition dafür und wer dagegen stimmen wird. Es gab Minister, die sagten, sie würden die Regierung verlassen und die Koalition stürzen, wenn dieses Abkommen zustande käme.

Der Druck kam von allen Seiten. Überall in Israel gibt es Proteste, sowohl für als auch gegen ein Abkommen.

Und obwohl alles darauf hindeutet, dass wir uns der Ziellinie [eines Waffenstillstandsabkommens] nähern, gibt das Büro des Premierministers Erklärungen ab, dass sie nicht bereit sind, bestimmte Themen aufzugeben, einschließlich des Philadelphi-Korridors.  Quelle

 


Netanyahus vollständige Erklärung zu den Waffenstillstandsgesprächen

Wir haben bereits berichtet, dass Netanyahus Büro erklärt hat, dass einige Punkte des Abkommens noch nicht geklärt seien. Nachfolgend die vollständige Erklärung des israelischen Premierministers:

„Aufgrund des starken Drängens von Premierminister Benjamin Netanyahu hat die Hamas in letzter Minute ihre Forderung nach einer Änderung der Stationierung von IDF-Truppen im Philadelphi-Korridor zurückgezogen. Einige Punkte des Rahmenabkommens müssen jedoch noch geklärt werden, und wir hoffen, dass die Details heute Abend festgelegt werden.  Quelle

 

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Palästinenser feiern die Verkündung eines Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas in Khan Younis im südlichen Gazastreifen am 15. Januar 2025. (Abed Rahim Khatib/Flash90)
 

„Ich bete zu Gott, dass es gelingt": Zaghafte Hoffnung in Gaza nach Waffenstillstandsabkommen


Nach 15 Monaten der Verwüstung warten die Palästinenser sehnsüchtig auf die Möglichkeit, ihre Angehörigen wiederzusehen und in die Ruinen ihrer Häuser zurückzukehren.


Ahmed Ahmed und Ruwaida Kamal Amer - 15. Januar 2025 - Übersetzt mit DeepL

Es ist ein Muster, das die Menschen in Gaza nur allzu gut kennen: Als Anfang dieser Woche Berichte über eine bevorstehende Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Hamas die Runde machten, entfesselte das israelische Militär die Hölle in dem belagerten Streifen und tötete in den letzten 24 Stunden mindestens 62 Palästinenser.

Eines der jüngsten Opfer war der 25-jährige Aktivist und Kinderbetreuer Ahmed Al-Shawa, der zusammen mit mehreren seiner Kollegen bei einem Luftangriff auf das Al-Daraj-Viertel in Gaza-Stadt getötet wurde. Al-Shawa war unter den Palästinensern im Gazastreifen als „Botschafter des Lächelns“ bekannt, wegen seines Humors, seiner Energie, seiner Warmherzigkeit und seiner Leidenschaft für seine Arbeit: den Kindern im Gazastreifen trotz der harten Bedingungen des andauernden Völkermords Freude zu bringen.

Rajab Al-Rifi, ein Nachbar und Kollege von Al-Shawa, kann den Verlust seines Freundes nicht ertragen. Nur zwei Tage zuvor, am 12. Januar, hatten sie gemeinsam eine Unterhaltungsshow für Dutzende vertriebene Kinder organisiert. Sie sprachen über ihre Hoffnung, dass ein Waffenstillstand es ihnen ermöglichen würde, ihre Arbeit auszuweiten, und planten eine Reihe zusätzlicher Aktivitäten, um den Kindern bei der Bewältigung ihrer Traumata zu helfen, darunter Workshops über psychische Gesundheit.

Al-Rifi erklärte, dass Al-Shawa wegen seiner Großzügigkeit von allen geliebt wurde. „Manchmal gab er drei oder vier Aufführungen an einem Tag für Hunderte von Kindern“, sagte Al-Rifi zu +972. „Seit Beginn des Völkermords organisierte er jeden Mittwoch eine Aufführung im Stadtpark von Gaza-Stadt, wo Dutzende von Menschen Zuflucht gesucht hatten. Sein Ziel war es, den Kindern trotz ihres anhaltenden Traumas ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“.

Tragischerweise wurde Al-Shawa auf dem Weg zu einem Treffen mit Kollegen in einem provisorischen Zeltlager im Zentrum von Gaza-Stadt getötet. Sein Tod hat bei den Menschen in Gaza, insbesondere bei denen, die ihn kannten, tiefe Trauer ausgelöst. „Er war eine Quelle der Kraft und Hoffnung für seine Kollegen, Freunde und Kinder“, sagte Al-Rifi. „Was hat er getan, um es zu verdienen, so getötet zu werden?“

Trotz seines früheren Optimismus über einen bevorstehenden Waffenstillstand fürchtet Al-Rifi nun um seine eigene Sicherheit und hat aufgrund der zunehmenden israelischen Angriffe geplante Aktivitäten abgesagt. „Jeder in Gaza könnte zum Ziel werden“, sagte er. „Ich habe Angst, dass ich der Nächste sein könnte.“

„Ich träume davon, meine Kinder wiederzusehen“.

Trotz der unerbittlichen israelischen Bombardements im gesamten Gazastreifen sind viele Palästinenser vorsichtig optimistisch, dass der Waffenstillstand diesmal halten könnte. In einigen Zeltlagern feierten die Vertriebenen bereits in der Hoffnung, bald nach Hause zurückkehren zu können - auch wenn ihre Häuser in Trümmern liegen - und Familienmitglieder wieder zu treffen, von denen sie getrennt wurden.

Laila Al-Masri, 55, floh vor zwei Monaten vor dem Angriff der israelischen Armee auf die Stadt Beit Lahiya im Norden des Gazastreifens und lebt nun in einem provisorischen Zelt im Al-Yarmouk-Stadion in Gaza-Stadt. Sie hofft verzweifelt, eines Tages in ihr Haus zurückkehren und endlich zwei ihrer drei Söhne beerdigen zu können, die bei einem israelischen Luftangriff im November 2024 getötet wurden und deren Leichen unter den Trümmern ihres Hauses begraben liegen. Ihr verbliebener Sohn und ihre Tochter sind in den südlichen Teil des Gazastreifens geflohen.

„Ich habe zwei meiner Söhne verloren und bete Tag und Nacht zu Gott, dass dieser Waffenstillstand erfolgreich sein möge, bevor ich noch mehr geliebte Menschen verliere“, sagte sie zu +972. “Ich kann mich damit abfinden, in einem Zelt auf den Trümmern meines Hauses zu leben, solange wir nicht mehr Gefahr laufen, jeden Moment getötet zu werden.“

Trotz der unvorstellbaren Verluste blickt Al-Masri vorsichtig hoffnungsvoll in die Zukunft. „Ich glaube, dass wir in den nächsten Tagen in unsere Häuser zurückkehren, Zugang zu Nahrung und sauberem Wasser haben und unsere Kinder in warmer Kleidung wieder in der Schule sehen werden“, sagt sie. “Niemand kann das Leid wirklich verstehen, das wir erlitten haben - die Angst, den Hunger, die schlaflosen Nächte in der Kälte. Ein Waffenstillstand würde uns die Chance geben, unser Leben wieder aufzubauen und neu anzufangen.

Diesen Optimismus teilt auch Salem Habib, ein 45-jähriger Mann aus dem Flüchtlingslager Jabalia, der mit den schweren Entbehrungen seiner Vertreibung in der sogenannten „humanitären Zone“ Al-Mawasi in der Nähe von Khan Younis im südlichen Gazastreifen zu kämpfen hat. „Ich bin sehr optimistisch, dass der Waffenstillstand erfolgreich sein wird“, sagte er. „Ich habe nicht geschlafen, während ich über diesen Moment nachgedacht habe.“

Seit über einem Jahr ist Habib von seinen drei Söhnen und anderen Verwandten getrennt, die im Norden des Gazastreifens geblieben waren, als er zu Beginn des Krieges mit seiner Frau und seinen Töchtern in den Süden evakuiert wurde. „Mein ältester Sohn Ahmed wurde verwundet und befand sich in einem kritischen Zustand“, berichtet Habib. "Ich habe jeden Tag mit ihm gesprochen und ihm gesagt: Du musst stark sein und den Schmerz ertragen, damit wir uns wiedersehen können.

Der Gedanke, seine Söhne zu verlieren, verzehrte Habib. „Das war meine größte Angst: dass ich einen von ihnen verliere und in den Norden zurückkehre, nur um sie nicht lebend wiederzusehen“, sagt er. „Deshalb warte ich mit großer Geduld auf die [endgültige] Verkündung des Waffenstillstands. Ich träume davon, meine Kinder und Enkelkinder wiederzusehen.

Das Leben im Vertriebenenlager, weit weg von Habibs Nachbarschaft und Gemeinde, war extrem schwierig, und er möchte unbedingt nach Hause zurückkehren. „Wenn ich es in Trümmern vorfinde, werde ich trotzdem ein Zelt aufschlagen und dort leben“, sagt er und fügt hinzu, dass er bereits damit begonnen hat, seine Habseligkeiten zu sortieren, um sich darauf vorzubereiten. "Wir alle warten auf den Moment, an dem wir uns von diesem andauernden Alptraum aus Bombardierungen, Tötungen und Hunger erholen können.

„Was wird von unserem Leben bleiben?“

Doch nicht alle blicken so optimistisch in die Zukunft. Die 35-jährige Momen Ashraf, die aus Sicherheitsgründen um die Verwendung eines Pseudonyms gebeten hat, steht den Berichten über eine Einigung skeptisch gegenüber. „Jedes Mal, wenn von einem Waffenstillstand die Rede ist, verschlimmert sich die Lage“, sagt er. „Es ist, als ob die israelischen Streitkräfte nicht wollen, dass noch jemand in Gaza am Leben bleibt.“

Ashraf betrieb neben seinem Haus in der Tal Al-Hawa Straße im Westen von Gaza-Stadt ein Geschäft für Accessoires, das er und seine Familie jedoch aufgrund der intensiven Bombardierungen in den ersten Tagen des Krieges aufgeben mussten. Ende Oktober 2023, kurz nachdem sie evakuiert worden waren, wurde ihr Haus bombardiert.

Danach wurden sie vier weitere Male in verschiedene Notunterkünfte vertrieben und leben nun im Haus eines Verwandten in der Al-Sahaba-Straße in Gaza-Stadt. Ashraf betreibt einen Stand, an dem er Konserven verkauft, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen.

„Unser Leben vor dem Krieg war wegen der Belagerung und der schlechten wirtschaftlichen Lage in Gaza nicht perfekt, aber es war ein Traum im Vergleich zu dem, was wir im letzten Jahr durchgemacht haben“, sagt Ashraf. “Dreizehn meiner Verwandten wurden getötet und mein sechsjähriger Sohn wurde vor zwei Wochen verletzt. Mein Haus und meine Lebensgrundlage wurden zerstört - und wofür?“

Ashraf glaubt, dass die Hamas eine Mitverantwortung dafür trägt, dass Israel nach dem Angriff vom 7. Oktober einen Vorwand für seinen völkermörderischen Krieg gegen Gaza hatte, für den unschuldige Palästinenser den Preis zahlen mussten. „Israel tötet uns seit 1948, aber der Überraschungsangriff vom 7. Oktober hat ihnen einen Grund gegeben, noch mehr zu töten“, sagte er.

„Die israelischen Streitkräfte haben unsere Angehörigen getötet und unsere Häuser, Schulen, Straßen, unseren Besitz und unsere guten Erinnerungen zerstört“, fuhr Ashraf fort. “Die meisten Menschen in Gaza wollen ein normales Leben in Frieden. Wir sind der Verluste, der Demütigungen, des Hungers und der Vertreibung müde. Wie viele Menschenleben müssen noch geopfert werden, bevor das ein Ende hat?“

Für Ashraf, wie für viele andere in Gaza, bietet die Ankündigung eines Waffenstillstands wenig Hoffnung auf Heilung und Wiederaufbau in Gaza. „Selbst wenn der Waffenstillstand kommt, werden wir Jahre brauchen, um uns von dem zu erholen, was wir durchgemacht haben“, sagt er. „Und selbst dann, was wird von unserem Leben übrig bleiben? Wenn ich überlebe, werde ich alles tun, um Gaza zu verlassen und neu anzufangen. Ich glaube nicht, dass sich jemand um uns kümmert, nicht einmal die Palästinenser.

„Ich weiß, dass mein Haus schwer beschädigt ist. Ich werde es überstehen.

Saeed Al-Akhras, ein 32-jähriger Arabischlehrer aus Gaza-Stadt, der nach Al-Mawasi vertrieben wurde, hofft, dass die Waffenruhe hält, damit er wieder unterrichten und seine Schüler wieder sehen kann. „Ich werde am ersten Tag des Waffenstillstands in den Norden zurückkehren“, sagte er zu +972. „Ich werde in mein Viertel zurückkehren und dort ein Zelt aufschlagen, um meine Schüler zu unterrichten. Ich vermisse meine Schüler - ich möchte, dass ihre Geräusche in mein Leben zurückkehren.

„Ich habe nicht geschlafen, seit wir die ersten Nachrichten über das Abkommen erhalten haben“, fährt er fort. “Ich musste aus dem Norden fliehen, weil ich um die Sicherheit meiner drei Kinder fürchtete, und ich habe das Gefühl, dass unsere Rückkehr sehr nahe ist. Ich hoffe, dass das Abkommen ein Erfolg wird. Wir sind müde und brauchen ein Ende des Krieges, damit wir in den Norden zurückkehren können.

Während viele Vertriebene darauf warten, in ihre Städte und Wohngebiete im Norden des Gazastreifens zurückkehren zu können, hofft die 29-jährige Narmin Kassab verzweifelt auf den Beginn eines Waffenstillstands, damit sie in die Stadt Rafah im Süden zurückkehren kann - auch wenn sie weiß, dass dies noch eine Weile dauern kann. Kassab musste im Mai aus Rafah fliehen, als die israelische Armee in die Stadt einmarschierte und ihr Viertel Tel As-Sultan zerstörte. Sie musste in einem Vertriebenenlager in Deir Al-Balah Zuflucht suchen.

„Wir wissen, dass wir unsere Häuser nicht zurückbekommen werden, wenn der Krieg vorbei ist, aber wenigstens werden wir keine Bomben mehr hören und keine Nachrichten über weitere Opfer sehen“, sagt sie. “Ich werde nicht sofort nach Rafah zurückkehren, wir werden im Lager bleiben, denn Tel As-Sultan ist völlig zerstört und es gibt dort keine Infrastruktur und vor allem kein Wasser.“

Jawaher Obaid, die derzeit in einem Zelt in Al-Mawasi lebt, wartet darauf, in ihr Haus im Stadtteil Sheikh Radwan in Gaza-Stadt zurückzukehren und ihre Töchter wiederzusehen, die dort zurückgeblieben waren, als sie mit ihrem Sohn Walid floh. Doch Walid wird nicht bei ihr sein: Er wurde im Februar bei einem israelischen Luftangriff getötet.  Quelle

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Palästinenser in Gaza feiern die Ankündigung einer Waffenruhe nach mehr als 15 Monaten israelischer Bombardierung und Völkermord in Gaza.

 Fotos: Yousef Zaanoun / Activestills

Der Waffenstillstand wird am Sonntag in Kraft treten.

Angehörige von Palästinensern, die bei israelischen Angriffen getötet wurden, sprechen das Totengebet, nachdem ihre Lieben am 17. Dezember 2024 in das al-Ahli Baptistenkrankenhaus in Gaza-Stadt gebracht wurden

Der Waffenstillstand in Gaza wird die Wunden des Völkermords nicht heilen

Mit dem Waffenstillstand in Gaza werden die Bomben aufhören zu fallen und die Welt wird aufatmen. Aber für diejenigen von uns, die überlebt haben, ist der Krieg nicht zu Ende - er hat sich nur verändert.

Roaa Shamallakh - 15. Januar 2025 - Übersetzt mit DeepL

. (Foto: Hadi Daoud/APA Images)


Jetzt, da ein Waffenstillstand in Gaza vereinbart wurde, werden die Bomben nicht mehr fallen und die Welt wird aufatmen. Es wird Friedensfeiern geben, wenn auch nur vorübergehend, die Nationen werden sich auf die Schulter klopfen und die Medien werden sich der nächsten Krise zuwenden. Aber für diejenigen von uns, die überlebt haben, ist der Krieg nicht vorbei - er hat sich nur verändert.

Für uns hat der Krieg lange vor dem 7. Oktober 2023 begonnen, und er geht weiter in der Asche dessen, was einmal unsere Heimat war. Der Waffenstillstand der Welt ist eine erfundene Pause in unserem endlosen Leiden. Die Welt sucht ihre eigene Lösung, eine schnelle Lösung, um ihr Gewissen zu beruhigen, aber für uns ist der Waffenstillstand nur ein weiterer flüchtiger Moment in einer langen Geschichte der Vernichtung.

Vor dem Krieg war Sheikh Ijleen nicht nur meine Nachbarschaft - es war ein Universum für sich.

Hier hatte meine Familie jahrhundertelang Wein und Feigen gepflanzt. Hier habe ich gelernt, zwischen den Reben zu laufen, hier bin ich aufgewachsen. Dort befand sich das Grab meines Großvaters und die Gesichter der Nachbarn, an deren Freundlichkeit ich mich erinnere. Sie waren nicht nur Orientierungspunkte, sie waren der Faden, an dem ich mein Selbstbild webte. Heute existiert Sheikh Ijleen nur noch in meiner Erinnerung. Was einst mein Zuhause war, ist nur noch eine Ruine.

Die Bomben haben nicht nur die Gebäude dort zum Einsturz gebracht, sondern auch die Essenz dessen ausgelöscht, was wir waren. Die israelische Armee hat nicht nur unsere Häuser zerstört, sondern auch unsere Erinnerungen. Sie haben meine Straße, das Land meiner Familie und sogar den Friedhof, auf dem meine Vorfahren ruhen, genommen und alles in eine „Militärzone“ verwandelt.

Jetzt ist der Ort, der meine Geschichte und meine Identität barg, verloren, begraben unter Trümmern und kalter, gleichgültiger militärischer Kontrolle. Die Bäume, die uns einst vor der Sommersonne schützten, sind zerschmettert, ihre Wurzeln gekappt. Mein Zimmer, in dem die untergehende Sonne die Wände golden färbte, gibt es nicht mehr. Es ist nicht nur die Zerstörung eines Ortes, es ist die Zerstörung der Erinnerung, der Heimat, der Familie, der Geschichte.

Diese Auslöschung ist nicht nur eine Begleiterscheinung des Krieges; sie ist ein kalkulierter Versuch, die Bindungen zwischen den Menschen und ihrem Land zu zerschneiden, uns unserer Identität zu berauben und uns zu gesichts- und namenlosen Opfern in der globalen Erzählung zu machen. Die Welt hat sich nie für unsere Geschichte interessiert, und jetzt will sie uns nur noch als Opfer und Zahlen in Erinnerung behalten.

Die wahre Geschichte von Gaza geht in den Trümmern unter, überschattet von den größeren politischen Kalkülen, die seine Existenz bestimmen.

Unser Leid wird für die internationale Öffentlichkeit verdaulich gemacht, während die tieferen, schwerwiegenderen Verluste unter der Oberfläche verborgen bleiben. Sheikh Ijleen ist tot, aber er lebt in meiner Erinnerung, und diese Erinnerung will ich nicht sterben lassen.

Der falsche Waffenstillstand

Während die Welt den Waffenstillstand feiert, bleibt uns nichts anderes übrig, als seine Bedeutung zu hinterfragen. Was bedeutet sie wirklich für uns in Gaza?

Er bedeutet nicht das Ende des Krieges, sondern nur eine vorübergehende Waffenruhe.

Sie macht die Verwüstungen nicht ungeschehen und heilt nicht die Wunden, die uns zugefügt wurden.

Ein Waffenstillstand ist nichts anderes als eine globale Inszenierung, ein Signal, dass die Welt genug getan hat, um ihr Gewissen zu beruhigen.

Für uns aber ist er nichts anderes als eine Pause in einer endlosen Tragödie.

Wenn die Bomben aufhören, ist das Trauma nicht verschwunden.

Die Straßen bleiben zerstört. Das vergiftete Wasser fließt immer noch durch unsere Körper, und die giftigen Erinnerungen an die Bombardierungen bleiben wie eine unsichtbare Krankheit.

Wir kehren nicht zur Normalität zurück - wir passen uns an eine neue Existenz an, die aus den Trümmern unserer Vergangenheit und der Ungewissheit unserer Zukunft entstanden ist.

Ein Waffenstillstand macht den Verlust von Häusern, Leben und Familienangehörigen nicht ungeschehen. Er bringt nicht zurück, was zerstört wurde. Er stellt weder die Würde wieder her, noch heilt er die Wunden der Vertreibung.

Für die Welt ist ein Waffenstillstand das Ende der Geschichte, die Lösung, die es ermöglicht, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Aber für uns ist es nur ein weiteres Schweigen, ein weiteres Kapitel in einer Geschichte, die nie wirklich endet. Die Bomben mögen aufhören, aber die Wunden, die sie hinterlassen, werden weiter bluten.

Und die Stille, die folgt, ist kein Frieden - es ist die ohrenbetäubende Stille von Leben, die in der Schwebe bleiben und auf den Beginn der nächsten Runde der Gewalt warten.

Die internationale Gemeinschaft reduziert Gaza auf ein Ereignis: ein Schauspiel des Leidens, das in Schlagzeilen und O-Tönen aufgezehrt wird, als wäre unser Leben nichts weiter als eine tragische Erzählung mit einer vorhersehbaren Handlung. Gaza ist zu einer Bühne geworden, auf der jede Tragödie der gleichen Handlung folgt - Leiden, Höhepunkt und Auflösung. Wir werden entweder als Helden, Märtyrer, Symbole des Widerstands oder Opfer der Unterdrückung dargestellt. Aber die Wahrheit ist viel komplizierter.

Unser Schmerz wird auf Symbole reduziert, unser Leiden wird wie ein Bild behandelt und nicht wie die brutale Realität unseres Lebens. Hinter jeder Schlagzeile steht ein Mensch, der das Unvorstellbare erlebt. Die Schlagzeile zeigt das Feuer, ohne die Menschen zu zeigen, die dahinter brennen.

Wir lassen uns nicht auslöschen

Auch wenn die Welt sich abwendet, Gaza weigert sich, vergessen zu werden.

Mein Viertel Sheikh Ijleen mag in der physischen Welt nicht mehr existieren, aber es lebt in meiner Erinnerung weiter.

Die Straßen, durch die ich gegangen bin, die Feigenbäume, die einst in meinem Garten wuchsen, die Gesichter meiner Nachbarn - sie sind in meiner Erinnerung, und der Sonnenuntergang über dem Meer vor meinem Fenster ist so lebendig wie eh und je. Ich weigere mich, sie verschwinden zu lassen.

Aus Kairo höre ich das Brummen ziviler Flugzeuge, und es erinnert mich an das Dröhnen der F-16 - die einzige Art von Flugzeugen, die ich kannte, bevor ich Gaza verließ.

Die Bombardierungen mögen aufhören, aber der Lärm der Zerstörung wird uns immer begleiten und in unseren Gedanken widerhallen.

Und dann sprechen sie von einer „humanitären Pause“. Wie ironisch - wie hohl - ist es, von einer „humanitären Pause“ zu sprechen, wenn wir den Kern der Unmenschlichkeit erlebt haben.

Wie kann die Welt von einer Pause sprechen, wenn unsere Menschlichkeit zerstört wurde, wenn unsere Häuser, unsere Erinnerungen, unsere Existenz systematisch ausgelöscht wurden?

Wie kann die Welt innehalten, wenn wir die Scherben eines Lebens aufsammeln müssen, das es nicht mehr gibt, um mit den quälenden Überresten dessen zu leben, was einmal uns gehörte?

Das Blutvergießen mag aufhören, aber die Flecken werden nie von unseren Händen verschwinden. Die Leichen mögen von den Straßen entfernt werden, aber die Bilder werden nie aus unseren Köpfen verschwinden. Die Welt wird weiter glauben, das Problem mit einem Waffenstillstand gelöst zu haben, aber für uns ist das nur eine weitere Lüge in einer langen Geschichte der Gleichgültigkeit.

Gaza ist kein Problem, das mit einer Pause gelöst werden kann - es ist eine Wunde, die niemals heilen wird.

Jetzt, da ein Waffenstillstand verkündet wurde und die Welt feiert, sollten wir Folgendes bedenken: Das Blut mag nicht mehr die Straßen beflecken, aber es wird unsere Erinnerungen beflecken. Die Bombardierungen mögen aufgehört haben, aber wir hören sie immer noch in unseren Ohren. Die Welt mag denken, dass es vorbei ist, aber für uns ist es ein andauernder Alptraum und eine Last der Existenz.  Quelle


 

Hat Donald Trump den Waffenstillstand erzwungen, den die Biden-Administration abgelehnt hat?

Ein Waffenstillstandsabkommen, das den Völkermord in Gaza endlich beenden und einen Gefangenenaustausch ermöglichen würde, scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein. Eine davon ist, welche Rolle die künftige Trump-Administration spielt und was dies für ihre Politik in der Region bedeutet.

Mitchell Plitnick - 15. Januar 2025 Übersetzt mit DeepL
Benjamin Netanyahu mit Donald Trump am Flughafen Ben Gurion im Mai 2017 (Foto: Amos Ben Gershom GPO)

Der designierte US-Präsident Donald Trump warnte vergangene Woche, dass es „nicht gut für die Hamas und ehrlich gesagt für niemanden“ sei, wenn die israelischen Geiseln in Gaza nicht freigelassen würden. „Die Hölle wird ausbrechen. Mehr muss ich nicht sagen, aber so sieht es aus.“

Diese Aussage gewinnt umso mehr an Bedeutung, je näher ein Waffenstillstandsabkommen rückt, das den Völkermord in Gaza endlich beenden und einen Austausch der von beiden Seiten festgehaltenen Geiseln (der Begriff „Geiseln“ ist für die palästinensischen Gefangenen in israelischer Haft angemessen, wird aber selten verwendet) ermöglichen könnte.

Derzeit gibt es mehr Fragen als Antworten zu einem möglichen Waffenstillstand. Erstens: Wird der israelische Premierminister zustimmen? Wie werden die Reaktionen in Israel ausfallen? Hat Donald Trump tatsächlich den Ausschlag gegeben, dass es endlich zu einem Waffenstillstand kommt? Wie stehen die Chancen für einen dauerhaften Waffenstillstand?

Diese Fragen sind langfristig von großer Bedeutung, und einige geben sogar Anlass zur Hoffnung.

Wird Netanyahu endlich Ja sagen?
Die Grundzüge des vorgeschlagenen Waffenstillstandsabkommens entsprechen im Wesentlichen denen, die der scheidende US-Präsident Joe Biden im Mai vorgelegt hat, als er fälschlicherweise behauptete, es handele sich um einen israelischen Plan. Damals stimmte die Hamas zu und Netanjahu sagte nein.

Diesmal scheint Netanyahu dem Vorschlag mehr Beachtung zu schenken. Die Hamas hat dem Abkommen bereits wieder zugestimmt, indem sie den Entwurf des Vorschlags kommentarlos akzeptierte, also keine Änderungen verlangte. Sie wartet auf Details des israelischen Rückzugsplans, bevor sie endgültig zustimmt.

Netanyahu hat sich bereits mit den rechtsextremen Ministern Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich getroffen. Beide schimpften öffentlich, wie schrecklich der Deal sei, aber vor allem Ben Gvir erklärte, dass er die Regierung nicht stürzen würde, wenn der Deal zustande käme. In der israelischen Politik bedeutet dies, dass er die Koalition verlassen würde, sie aber weiterhin bei wichtigen Abstimmungen, wie zum Beispiel Misstrauensvoten, von außerhalb der Koalition unterstützen würde.

Smotrich zögerte lange, seinen Austritt aus der Regierung zu erklären, woraufhin Ben Gvir ihn dazu aufforderte.

Netanyahu weiß nun, dass seine Regierung ein Waffenstillstandsabkommen überleben wird. Dies und der Druck Trumps, den Völkermord vor seinem Amtsantritt zu beenden, haben Netanyahu dazu veranlasst, dem Abkommen zuzustimmen.

Solange er nicht tatsächlich Ja sagt, ist dies jedoch keine Garantie. Netanyahu ist nach wie vor über seine juristischen Probleme besorgt, und es ist für ihn nach wie vor wichtig, unter Krisenbedingungen im Amt zu bleiben. Er wäre auch politisch schwächer, wenn die rechtsextreme Partei nicht Teil seiner Koalition wäre, wenn er seine „Justizreformen“ weiter vorantreiben würde, was derzeit wieder der Fall ist. Die Parteien der Mitte werden ihn wegen des Waffenstillstands unterstützen, aber andere Initiativen, wie die anhaltende Kontroverse über die Einberufung ultraorthodoxer Israelis zum Militärdienst und der Angriff auf die israelischen Gerichte, werden seine Regierung weiterhin bedrohen.

Netanyahus Kalkül hat sich zugunsten der Beendigung des Völkermords verschoben. Aber es gibt immer noch Anreize für ihn, das Abkommen abzulehnen.

Hat Trump wirklich einen Unterschied gemacht und was bedeutet seine Zusage?
Trumps Aussage, „die Hölle zu öffnen“, war ein überraschend cleverer Schachzug. Er ließ es so klingen, als würde er der Hamas drohen, während er in Wirklichkeit Druck auf Netanjahu ausübte.

Für die Hamas ist die Drohung angesichts des schrecklichen Genozids in Gaza bedeutungslos. Was könnte Trump angesichts der massiven Zerstörung und des Todes, die Israel mit voller amerikanischer Unterstützung über Gaza gebracht hat, noch tun?

In Wirklichkeit entlarvt Trumps Behauptung die Hohlheit der pro-israelischen, pro-völkermörderischen Menge, die wiederholt „mehr Druck“ auf die Hamas statt auf Israel gefordert hat. Seit Beginn des israelischen Angriffs steht die Hamas unter maximalem Druck, da sie massive Verluste an Personal, Ausrüstung und Unterstützung unter den Palästinensern erlitten hat. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Hamas das Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza gleichgültig ist, ist dies der größtmögliche Druck, der ausgeübt werden kann. Deshalb war die Hamas spätestens seit dem ersten Waffenstillstand im November 2023 bereit, dieses Abkommen zu akzeptieren.

Trump oder einige Mitglieder seines Teams mögen erkannt haben, dass sie keinen Einfluss auf die Hamas hatten und auch keinen Einfluss ausüben mussten. Sie hatten Einfluss auf Netanjahu, einen Mann, der trotz seiner Unterstützung für Trump vom neuen Präsidenten nicht sehr geschätzt wird.

Trump machte Netanyahu zumindest teilweise für den Hamas-Angriff vom 7. Oktober verantwortlich und warf ihm bekanntlich Illoyalität vor. Im Dezember 2021 sagte er sogar: „Scheiß auf ihn“.

Obwohl sich die Atmosphäre in den letzten Monaten zu erwärmen scheint, da Netanyahu Trump gegenüber Joe Biden zu unterstützen scheint, reagiert Trump besonders empfindlich auf die weit verbreitete Ansicht, dass er von anderen manipuliert werden kann, und Netanyahu ist ein Paradebeispiel dafür. Es ist kein Zufall, dass Trump letzte Woche auf seinem Truth Social-Konto ein Video teilte, das Netanjahu scharf kritisierte und ein verschwörerisches Bild davon zeichnete, wie die Vereinigten Staaten von Israel in Kriege hineingezogen werden.

Indem er dieses Video teilte, sandte Trump eine klare Botschaft an Netanyahu und die amerikanische Öffentlichkeit, dass er beabsichtigt, die Entscheidungen über die US-Außenpolitik zu treffen.

Vor diesem Hintergrund hatte Trumps Nahostgesandter Steve Witkoff bei seinen Treffen mit Netanyahu großen Einfluss. Da die israelische Position zu den Waffenstillstandsgesprächen nach diesen Treffen schnell zu schwinden schien, scheint Witkoff diesen Umstand gut genutzt zu haben.

Ohne zu wissen, was bei diesen Treffen gesagt wurde, ist es unmöglich zu sagen, ob es Versprechungen gab, ob Netanjahu den Wünschen Trumps nachkam, ob Drohungen ausgesprochen wurden oder, was am wahrscheinlichsten ist, eine Kombination aus beidem.

Klar ist jedoch, dass die wiederholten Behauptungen von Joe Biden und Antony Blinken, sie könnten „Israel nicht vorschreiben, was es zu tun hat“, genauso falsch waren, wie ihre Kritiker immer wieder behauptet haben. Es ist klar, dass Trump seinen Einfluss auf Netanyahu nutzen konnte und genutzt hat, um ihn zu einer Einigung zu drängen. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Druck ausreicht, um Netanjahu tatsächlich zu einer Einigung zu bewegen, aber die Kombination aus dem veränderten regionalen Umfeld, der wachsenden Unterstützung in Israel für ein Ende dessen, was sie einen Krieg nennen, und dem Druck, der zum ersten Mal seit Beginn der Krise auf Netanjahu ausgeübt wird, hat eine sehr bedeutende Wirkung.

Selbst wenn Netanyahu zustimmt, wird der Waffenstillstand von Dauer sein?
Wenn Netanjahu dem Waffenstillstand zustimmt, hat er allen Grund, ihn zumindest bis zum Abschluss der ersten Phase des Geiselaustauschs durchzuhalten. Bis dahin bleiben alle Anreize bestehen, die ihn zu seiner Zustimmung bewogen haben.

Diese Faktoren decken die erste Phase des Abkommens ab, die sechs Wochen dauern wird. Danach haben die Rechtsextremen gewarnt, dass sie sich aktiver gegen den Rest des Abkommens stellen werden.

Sollte es Netanyahu nicht gelingen, den Gefangenenaustausch abzuschließen, müsste er die israelische Öffentlichkeit davon überzeugen, dass die Hamas das Abkommen nicht einhält. Dies wird nicht einfach sein, da die Hamas offenbar bereit ist, alles zu tun, um den Waffenstillstand aufrechtzuerhalten. Da die Details dieser zweiten Phase jedoch in Phase I ausgearbeitet werden sollen, wird es viele Möglichkeiten geben, das Abkommen zu Fall zu bringen.

Die dritte Phase des Waffenstillstandsabkommens bringt Israel keine weiteren Vorteile, sondern konzentriert sich auf den Wiederaufbau des Gazastreifens und die Wiederherstellung einer Art Regierungsgewalt dort, die Netanjahu und die Rechtsextremen am liebsten verhindern würden. Wenn die Geiseln freigelassen werden und die Kämpfe dann wieder aufflammen, wird die Aufmerksamkeit sowohl in Washington als auch in der israelischen Öffentlichkeit deutlich nachlassen.

Ob Trump das Abkommen torpediert oder nicht, wird davon abhängen, was Israel und die Trump-Administration sich für die Zukunft des Gazastreifens vorstellen - wenn überhaupt. Ist Trump bereit, Netanyahu zu erlauben, seine rechte Flanke zu beruhigen und neue Siedlungen nur für Juden im Gazastreifen zu bauen? Hält Trump immer noch daran fest, Gaza für den Bau eines Seebads zu nutzen, wie es sein Schwiegersohn Jared Kushner einmal vorgeschlagen hat? Sind sie bereit, eine palästinensische Führung oder gar Wahlen in Gaza zuzulassen?

Dieser Teil ist zu weit in der Zukunft, um jetzt einfache Vorhersagen zu treffen, aber diese Fragen könnten durch Trumps erneute Bemühungen beantwortet werden, ein Normalisierungsabkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu vermitteln - etwas, worum sich Biden sehr bemüht hat und kläglich gescheitert ist. Die Bedingungen, die die saudische Führung, allen voran Kronprinz Mohammed Bin Salman (MBS), zu dem Trump ein besseres Verhältnis hat als zu Netanjahu, stellen wird, müssen ein Bekenntnis zu einem palästinensischen Staat und einer palästinensischen Führung in Gaza beinhalten.

Diese Vision unterstrich der scheidende US-Außenminister Antony Blinken in seiner Rede am Dienstag. „Israel wird die Wiedervereinigung des Gazastreifens und des Westjordanlandes unter der Führung einer reformierten Palästinensischen Autonomiebehörde akzeptieren müssen. Und alle müssen sich auf einen zeitgebundenen und an Bedingungen geknüpften Weg zur Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates begeben. Diese Prinzipien verstärken sich gegenseitig“, sagte Blinken vor dem Atlantic Council.

Netanjahu hat es genossen, die Quisling-Palästinensische Autonomiebehörde zu dämonisieren, aber sie ist dabei, ihre Position für eine wichtige Rolle in Gaza zu stärken, indem sie ihre übliche Rolle als Vollstrecker der israelischen Besatzung in Jenin spielt. Das harte Vorgehen der PA gegen militante Gruppen in der Stadt im Westjordanland und den umliegenden Gebieten soll die Trump-Administration und die arabischen Führer zum Teil davon überzeugen, dass sie die verbleibende Bevölkerung in Gaza „kontrollieren“ können.

Gespräche über die Zukunft des Gazastreifens müssen die Palästinensische Autonomiebehörde einbeziehen, und Netanjahus Reaktion darauf wird uns viel über die Aussichten für eine Regierung im Gazastreifen verraten, in der wahrscheinlich keine Option verfolgt wird, die realistisch zur Freiheit der Palästinenser führen könnte. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit einer echten, vom palästinensischen Volk gewählten Vertretung weiterhin von keinem der beteiligten Staaten, weder im Westen noch im Nahen Osten, in Betracht gezogen.

Trump möchte vor allem, dass die Region des Nahen Ostens in einen Zustand relativer Ruhe zurückkehrt, und es gibt Grund zu der Annahme, dass sein Wunsch in Erfüllung gehen wird. Der Iran, die Hisbollah, der Irak und Syrien sind alle mit ihren inneren Angelegenheiten beschäftigt. Israel hat jede Möglichkeit eines größeren Angriffs aus einem dieser Länder erfolgreich abgewehrt, und wenn es in Zukunft zu solchen Aktionen kommen sollte, wird genügend Zeit vergangen sein, um sich neu zu formieren, aufzurüsten und eine bessere Strategie zu entwickeln als die, die Israel 2024 so brutal besiegt hat.

Das kommt Trump sehr gelegen. Er will keine Zeit und Energie in komplizierte Außenpolitik investieren, schon gar nicht in den ersten Tagen seiner Amtszeit. Er hofft, sich auf seine innenpolitische Agenda konzentrieren zu können, die Regierung umzugestalten, um dem Präsidenten mehr Kontrolle und Freiheit zu geben und Möglichkeiten für Opposition zu unterbinden.

Auch Netanyahu scheint dies zu ahnen. Witkoff konnte Netanjahu eindeutig mit Anreizen unter Druck setzen, seien sie positiv oder negativ, und der israelische Staatschef weiß sehr gut, dass Trump weder die eifrige ideologische Hingabe an Israel noch den politischen Druck hat, den Joe Biden ausübte.

Aber um Netanyahu zu überzeugen, den Waffenstillstand durchzuziehen, muss Witkoffs Methode von Zuckerbrot und Peitsche noch überzeugender und energischer werden. Es bleibt abzuwarten, ob Trump bereit ist, so weit zu gehen und möglicherweise das Risiko einzugehen, seine große christlich-zionistische Unterstützerbasis und andere wichtige republikanische Spender wie Miriam Adelson zu verärgern. Besonders beunruhigend ist, dass Trump in sechs Wochen weit weniger Interesse an diesem Waffenstillstand haben könnte.

Netanjahu will Trump nicht verärgern, schon gar nicht zu Beginn seiner Amtszeit, aber er geht wohl davon aus, dass Israel, wenn es Trump jetzt besänftigt, später die Chance hat, seinen Willen in der Region durchzusetzen. Damit dürfte er Recht haben.

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Neve Gordon - 15. 1. 2025

Folter in israelischen Gefängnissen.

In Anatot werden Häftlinge wochenlang mit verbundenen Augen und Handschellen festgehalten; die Gefangenen in Ofer haben monatelang ihre Kleidung nicht gewechselt; und in Sde Teiman werden die Häftlinge mit ohrenbetäubender Musik verhört, begleitet von Schlägen.

Quelle

Tarek Baé - 13. Januar 2025

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) stellt fest, dass fast alle der 1,1 Millionen Kinder im Gazastreifen angesichts des israelischen Genozids in Gaza in Form von Bombardierungen, Vertreibungen und katastrophaler Lebensbedingungen psychologische und psychosoziale Unterstützung benötigen.

Kinder leiden unter Albträumen, Angstzuständen und lähmenden Ängsten aufgrund von Luftangriffen und dem Verlust von Familienmitgliedern. Viele werden aggressiv, ziehen sich zurück oder hören auf zu sprechen, so das UN-Kinderhilfswerk.

Die UN schätzt, dass seit Beginn des Krieges gegen Gaza mindestens 19.000 palästinensische Kinder zu Waisen geworden sind. Über 17.000 Kinder wurden bislang von Israel in Gaza getötet. Tausende gelten als vermisst.

Psychologen warnen davor, dass die Traumata, die diesen jungen Menschen zugefügt wurden, über Generationen hinweg anhalten könnten.


 

EU gewährt Israel 847 Millionen Dollar inmitten des Völkermords in Gaza

David Cronin - 13. Januar 2025 - Übersetzt mit DeepL

Die Europäische Investitionsbank hat Israel seit Beginn des Vernichtungskrieges gegen Gaza im Oktober 2023 Kredite in Höhe von insgesamt mehr als 847 Millionen Dollar gewährt.

Der EIB wird vorgeworfen, mit dieser umfangreichen finanziellen Unterstützung gegen die Völkermordkonvention zu verstoßen. Als Eckpfeiler des Völkerrechts verpflichtet die Konvention Regierungen und Behörden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern und zu bestrafen.

Als offizielle Institution der Europäischen Union und wichtiger internationaler Kreditgeber sollte es der EIB nicht erlaubt sein, sich ihren Verpflichtungen zu entziehen. Dennoch wurde die in Luxemburg ansässige Bank bisher kaum dafür kritisiert, wie sie Israel wirtschaftlich unterstützt.

Ich habe mich an die EIB gewandt und gefragt, ob ihr bekannt sei, dass der Internationale Gerichtshof im vergangenen Jahr die Klage Südafrikas für zulässig erklärt hat, in der dokumentiert wird, wie Israel im Gazastreifen Völkermord begeht.

Statt auf die Frage zu antworten, wies ein EIB-Sprecher darauf hin, dass die Kredite der Bank für Projekte bestimmt seien, die „unternehmerische Investitionen von unterversorgten Minderheiten“, Wasserentsalzungsanlagen, ein Stadtbahnsystem in Tel Aviv und die Entwicklung eines Grippeimpfstoffs umfassten.

„Die Kreditnehmer und finanziellen Gegenparteien für diese Projekte sind Privatunternehmen und Banken, und die Finanzierung steht in vollem Einklang mit dem EU-Recht und dem Völkerrecht“, fügte der Sprecher hinzu.

Ermöglichung von Verstößen
Im Gegensatz zu den Behauptungen der EIB ermöglicht die Finanzierung tatsächlich Verstöße gegen das Völkerrecht.

Der Intermediär der EIB für diese Kredite ist die israelische Bank Leumi.

Leumi unterstützt seit langem den Bau und Ausbau der israelischen Siedlungen in der Westbank, einschließlich Ost-Jerusalem. Alle diese Siedlungen sind nach internationalem Recht illegal.

Obwohl Leumi in einer Datenbank der Vereinten Nationen über Unternehmen aufgeführt ist, die von Israels Verbrechen profitieren, hat die EIB weiterhin Geschäfte mit der Bank gemacht.

Im Juli letzten Jahres entschied der Internationale Gerichtshof, dass die Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens durch Israel illegal ist. Durch ihre Zusammenarbeit mit Leumi trägt die EIB zur Aufrechterhaltung einer illegalen Besatzung bei.

Obwohl die EIB in der Öffentlichkeit wenig präsent ist, scheint sie ihr Image ernst zu nehmen.

Nach der Kritik von Umweltaktivisten an ihrer Kreditvergabe für Projekte, die fossile Brennstoffe verbrauchen, hat die EIB 2019 versucht, sich als Vorreiterin im Kampf gegen den Klimawandel neu zu positionieren.

Diese Neupositionierung wird dadurch untergraben, dass die Bank begonnen hat, Kredite an Waffenhersteller zu vergeben. Die Rüstungsindustrie blüht nicht nur durch Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen, sondern ist auch ein enormer Umweltverschmutzer.

Die Vergabe von Krediten an die Rüstungsindustrie steht im Einklang mit der Geschichte der EIB, die Verbrechen Israels zu erleichtern.

Zu den Unternehmen, die von EIB-Krediten profitieren, gehört die italienische Firma Leonardo, die Waffen für israelische Marineschiffe geliefert hat, die während des aktuellen Völkermords gegen Palästinenser eingesetzt wurden.

Die Hierarchie der EIB, die hohe Gehälter und verschiedene Vergünstigungen erhält, scheint in einer Blase zu operieren. Diese Blase muss aufgebrochen und die Bank mit den schrecklichen Folgen der Verbrechen konfrontiert werden, die sie ermöglicht hat.  Quelle


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