Das Palästina Portal - Täglich neu - Nachrichten, Texte die in den deutschen Medien fehlen.

 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   Donnerstag, 11. November 2021   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 


 

UN: Israelische Entscheidung, sechs Organisationen im Westjordanland zu schließen, ist eine weitere Aushöhlung des zivilen und humanitären Raums

10. Oktober 2021- Übersetzt mit DeepL

Organisationen der Vereinten Nationen und die Association of International Development Agencies haben ihre Unterstützung für zivilgesellschaftliche Organisationen in den besetzten palästinensischen Gebieten bekräftigt, die kürzlich von Israel als Terroristen bezeichnet wurden.

Laut der UN-Pressemitteilung ist die Entscheidung des Militärkommandanten im Westjordanland vom 7. November, die sechs nicht genehmigten palästinensischen NRO im Westjordanland per Militärbefehl zu erklären, für die in den besetzten palästinensischen Gebieten tätigen UN-Organisationen und die Association of International Development Agencies (AIDA) von wachsender Bedeutung.

Die Erklärung bezeichnete die israelische Entscheidung als eine weitere Aushöhlung des zivilen und humanitären Raums und birgt die Gefahr, dass die Arbeit der sechs Organisationen, die seit Jahrzehnten mit der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der UNO, zusammenarbeiten und zahllosen Palästinensern wichtige Dienste zur Verfügung stellen, stark eingeschränkt wird.

Lynn Hastings, der UN-Koordinator für Residenz und humanitäre Hilfe in den besetzten palästinensischen Gebieten, stellte seinerseits klar, dass diese Vorwürfe sehr ernst genommen werden. Bis heute hat keine der UN-Organisationen oder AIDA-Organisationen irgendwelche schriftlichen Unterlagen erhalten, die die Vorwürfe belegen.

Sie fügte hinzu: "Wir werden weiterhin mit allen relevanten Partnern zusammenarbeiten, um weitere Informationen zu erhalten.

Die Gesetzgebung zur Terrorismusbekämpfung muss mit den Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten in Einklang stehen, wozu auch die uneingeschränkte Achtung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit und freie Meinungsäußerung gehört. Sie kann nicht auf legitime Menschenrechts- und humanitäre Arbeit angewandt werden; der Anwendungsbereich der israelischen Antiterrorismusgesetze von 2016 und ihre Auswirkungen auf die Unschuldsvermutung werfen völkerrechtlich ernste Probleme auf.

Aufgrund unseres starken Engagements für die unverzichtbare Rolle der Zivilgesellschaft im demokratischen Leben und bei der Suche nach friedlichen Konfliktlösungen arbeiten viele von uns mit diesen Organisationen zusammen und einige unterstützen sie finanziell. Die in der Vergangenheit erhobenen Vorwürfe des Missbrauchs unserer Mittel durch Partner der palästinensischen zivilgesellschaftlichen Organisationen haben sich nicht bestätigt. Wir werden uns weiterhin für das Völkerrecht und für zivilgesellschaftliche Organisationen einsetzen, die sich für das humanitäre Völkerrecht, die Menschenrechte und demokratische Werte einsetzen.

Bei den sechs zivilgesellschaftlichen Organisationen, die von der israelischen Regierung als terroristische Organisationen eingestuft wurden, handelt es sich um das Al-Haq-Zentrum für angewandtes Völkerrecht, die Addameer Prisoners' Support and Human Rights Association, das Bisan Research and Development Centre, Defence of Children International-Palestine, die Union of Palestinian Women's Committees und die Agricultural Labour Union.  H.A    Quelle

 

Armee beginnt mit dem Abriss eines Gefangenenhauses in Jerusalem

November 10, 2021 - Übersetzt mit DeepL

Israelische Streitkräfte stürmten am Mittwoch das Haus des palästinensischen Gefangenen Mahmoud Jaber, zerstörten das Innere und übergaben der Familie einen Abrissbefehl für den Rest des Hauses, wie lokale Quellen berichten.

Wie die Palästinensische Nachrichten- und Informationsagentur (WAFA) erfuhr, drangen Soldaten und Beamte der israelischen Stadtverwaltung in das Haus der Familie im Stadtteil Wad al-Joz im besetzten Ostjerusalem ein.

Die Soldaten und Beamten zerstörten die Einrichtung des Hauses und verlangten von der Familie, den Abriss abzuschließen oder eine Geldstrafe von 100.000 Schekel (32.100 US-Dollar) zu zahlen.

Der Abrissbefehl stützt sich auf den häufig verwendeten Vorwand, dass das Haus ohne Genehmigung gebaut wurde, die für Palästinenser fast unmöglich zu erhalten ist.

Außerdem zerstörten Soldaten im besetzten Ostjerusalemer Stadtteil Beit Safafa unter demselben Vorwand einen 40 Quadratmeter großen Balkon eines anderen palästinensischen Hauses.

In diesem Zusammenhang zerstörten die Besatzungstruppen am Dienstag einen Viehstall, der dem palästinensischen Zivilisten Mohammad Sbeih in der Stadt al-Khader südlich von Bethlehem im zentralen Westjordanland gehört.
Beitrag vom Wadi Hilweh Informationszentrum (Silwanic)     Quelle


 

Liebe Nahost-Interessierte,

der wirtschaftliche und politische Zusammenbruch im Libanon hat u.a. zu einem eklatanten Mangel an Medikamenten und medizinischem Material geführt und zu einer massiven Verteuerung der noch vorhandenen. Die Einfuhr ist um 60-80% zurückgegangen, ca. 600 private Apotheken haben schließen müssen.
 

Eins unserer davon betroffenen Projekte sind die Zahnarztpraxen, in denen unsere Partner seit vielen Jahren vor allem Vorschul-, Schulkinder und Jugendliche versorgen. 10.000 Kinder und Jugendliche werden jährlich über Zahnhygiene aufgeklärt, untersucht und bei Bedarf behandelt. Das hat zu einer außerordentlichen Verbesserung der Lage geführt. Auch wenn dies kein überlebenswichtiges Projekt ist, so droht die Situation doch, mühsam Erreichtes zunichte zu machen.
 

Wir haben deshalb ein Kleinprojekt dazu auf die Website der Spendenplattform Betterplace gesetzt, auch um weitere SpenderInnen zu erreichen  mehr >>>
 

Damit dieses Projekt starten kann, also bei Betterplace freigeschaltet und damit für alle sichtbar wird, brauchen wir mindestens 5 SpenderInnen, die insgesamt mindestens 250€ gespendet haben. Vielleicht kann sich die eine der der anderen dafür erwärmen. Herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße!  Ingrid Rumpf

Flüchtlingskinder im Libanon e.V.
www.lib-hilfe.de

c/o Ingrid Rumpf
irumpf@lib-hilfe.de

Die Besatzungsbehörde hat ein Haus in Jerusalem teilweise zerstört und der Familie den Auftrag erteilt, den Abriss bis Samstag abzuschließen.

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

 

Die israelische Armee sprüht Gift auf palästinensische Plantage bei Bethlehem und zerstört 70 Oliven-Setzlinge

9. Nov 2021

Israelische Soldaten sprühten Toxine am Dienstagnachmittag auf eine Olivenplantage in der Stadt Battir, im Westen von Bethlehem, im Süden des besetzten Jerusalems in der Westbank, wobei Dutzende von Olivensetzlinge vernichtet wurden.

Zaki al-Batma, ein lokaler Aktivist, stellte fest, dass mehrere Armeejeeps und Bulldozer in das Marah Midwer-Gebiet einfielen, im östlichen Teil der Stadt, bevor sie die Plantagen mit chemischen Giftstoffen besprühten, was zur Vernichtung von mindestens 70 Olivensetzlingen führte.

Al-Batma fügte hinzu, dass sich die Setzlinge auf Ländereien befänden, die im Privatbesitz von Ghassan Oweina seien, dennoch behaupte die Besatzungsarmee, dass die Setzlinge auf dem, was sie als „Staatsland“ bezeichne, gepflanzt worden seien. Es muss erwähnt werden, dass das Gebiet ständigen israelischen Übergriffen ausgesetzt ist, insbesondere dem Bau und der Erweiterung illegaler Kolonien, außerdem häufigen Überfällen durch Soldaten und Kolonisten. Dazu gehört auch, die Farmer daran zu hindern, ihre Ländereien und Plantagen aufzusuchen.

Des Weiteren verletzten die Soldaten Dutzende von Palästinensern, darunter Schulkinder, am Haupteingang des al-‘Arroub-Flüchtlingslagers, im Norden der südlichen Westbank-Stadt Hebron

Am Dienstag im Morgengrauen entführten Soldaten drei Palästinenser in Hebron und Bethlehem in der besetzten Westbank.

Außerdem entführten die Soldaten vier Palästinenser, darunter eine Mutter und ihr Kind,  in den Städten Sielet al-Harithiyya und Ya’bad, bei Jenin, im Norden der Westbank.

Des Weiteren zerstörten die Soldaten drei palästinensische Häuser im al-Walaja-Dorf, im Westen von Bethlehem in der besetzten Westbank, angeblich, weil sie ohne Baugenehmigung gebaut wurden.       Quelle                       (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

Analyse - Hat der WDR im Fall von Nemi El-Hassan gegen Arbeitsrecht verstoßen?

Zuletzt verkündete der WDR, nicht mit El-Hassan zu arbeiten.
Recherchen zeigen: In Vorgesprächen hat der Sender womöglich unzulässige Fragen gestellt.

Stefan Buchen, 9.11.2021

„Sorgfältig“ werde man die Vorwürfe gegen die 28-jährige Journalistin Nemi El-Hassan prüfen. Das teilte der WDR noch am 14. September mit. Die Vorwürfe würden „schwer“ wiegen. Islamismus, Antisemitismus: Das war die unschöne Etikette, die die Bild-Zeitung der jungen Frau palästinensisch-libanesischer Herkunft angeheftet hatte. Der WDR legte den Plan, El-Hassan, die auch approbierte Ärztin ist, die angesehene Wissenschaftssendung „Quarks“ moderieren zu lassen, auf Eis. Vergangene Woche, infolge ihres Online-Beitrags für die Berliner Zeitung, suspendierte der Sender die Nachwuchsjournalistin endgültig. So weit, so bekannt.

Doch ist Nemi El-Hassan in den Augen des WDR nun eine Islamistin, eine Antisemitin? Was die „sorgfältige Prüfung“ der Vorwürfe ergeben hat, behielt die Fernsehanstalt für sich. Was der Sender ebenfalls nicht mitteilte, war, wie die interne Prüfung ablief. Dazu sind der Berliner Zeitung am Wochenende nun umfangreiche Informationen bekannt geworden, die ein eher dunkles Licht auf die Vorgehensweise des WDR werfen.

Nach Beginn des Bild-Trommelfeuers gegen die „Skandal-Moderatorin“ unterzog der WDR El-Hassan mehreren Befragungen. Mal drei, mal vier leitende Mitarbeiter der Sendeanstalt führten diese aus. Nemi El-Hassan wurde dabei von ihrem Medienagenten begleitet. Das Ganze lief in Form von Online-Konferenzen ab.

El-Hassan wurde gefragt, ob sie betet oder fastet
- Der WDR wies auf Anfrage darauf hin, dass bei diesen Gesprächen zwischen den Beteiligten „Vertraulichkeit vereinbart“ worden sei. Deshalb könne er zu den „tatsächlich oder angeblich getroffenen Aussagen“ keine Stellung beziehen.

Der Berliner Zeitung am Wochenende liegen jedoch ausführliche Gedächtnisprotokolle vor. Diese sind so detailliert, dass sie ein nachvollziehbares Bild des Geschehens liefern. Teile des Inhalts sind, wie die Berliner Zeitung am Wochenende feststellen konnte, im WDR ein offenes Geheimnis.

Den Aufzeichnungen zufolge vertieften sich die WDR-Kräfte des mittleren und oberen Managements dabei in Nemi El-Hassans Gesinnung. Zu den Fragen zählte etwa, ob sie bete – und wenn ja, wie oft am Tag. Oder ob sie während des Ramadans faste. In welche Moscheen sie gehe. Ob sie an Gott glaube. Wie sie ihr Gottesverständnis beschreiben würde.  mehr >>>

 

Dokumentation - Die Jagdaktion gegen Nemi El-Hassan >>>

 

Nachruf auf Rolf Verleger

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - 10. November

(...) Die israelische Invasion des Gazastreifens zwischen dem 27. Dezember 2008 und dem 18. Januar 2009, bei der fast 1.400 Palästinenser getötet wurden (die meisten von ihnen wehrlose Zivilisten), brachte viele von uns auf die Straße. Während einer Demonstration gegen die Invasion setzte Rolf seine Kippa auf und sprach das “Shema Yisrael”, ein Gebet, das jeder Jude in Momenten großer Angst, Trauer und Hilflosigkeit spricht.

Rolfs Stil des politischen Aktivismus wurde durch seine akademische Arbeit geprägt. Er hat nicht nur seinen Mitstreiter:innen ein enormes Wissen vermittelt, sondern war auch bereit, selbst zu lernen und seine Meinung zu ändern, wenn er mit für ihn unbekannten Fakten konfrontiert wurde. So lernte er zum Beispiel während der Diskussionen in der Jüdischen Stimme, dass die Trennung zwischen “biblischem Hebräisch” und “modernem Hebräisch” (das die Deutschen fälschlicherweise “Iwrit” nennen) eine künstliche Trennung ist, die von der zionistischen Bewegung erfunden wurde, und dass modernes Hebräisch schon lange vor der Gründung der zionistischen Bewegung in Zeitungen und Büchern gesprochen und geschrieben wurde. Rolfs Bescheidenheit, mit der er anerkannte, dass er etwas Neues gelernt hatte, war ein Beispiel für uns alle.

Rolf wollte, dass die Jüdische Stimme mehr wie die US-Amerikanische Jewish Voice for Peace wird, eine massive Bewegung mit Zehntausenden von Mitgliedern. JVP hat aber den Vorteil, dass in den USA, wo die Trennung von Kirche und Staat gilt, der Staat proisraelische jüdische Gruppen nicht finanzieren darf, um ihnen einen Vorteil gegenüber Organisationen zu verschaffen, die Gerechtigkeit für alle Menschen fordern. Zudem gilt es in den USA als anstößig, Jüd:innen des Antisemitismus zu beschuldigen. In Deutschland ist es unter Nicht-Jüd:innen inzwischen akzeptabel, die Jüdische Stimme sowie andere jüdische Gruppen wie die jüdisch-israelischen Künstlerinnen in der „School for Unlearning Zionism“ direkt oder indirekt des Antisemitismus zu bezichtigen. Rolf selbst, dessen ganzes Leben vom Aufwachsen bei traumatisierten Eltern geprägt wurde, wurde auch von anonymen proisraelischen Aktivist:innen in Freiburg, vom Jungen Forum der Deutsch-israelischen Gesellschaft in Heidelberg und von proisraelischen Gruppen in Mannheim des Antisemitismus bezichtigt. Gegen ihn wurden hasserfüllte Flugblätter verteilt, sein Mannheimer Vortragssaal kündigte den Vertrag mit ihm und verweigerte ihm das Rederecht. Dennoch hat Rolf stets gelassen reagiert und ist den Vorwürfen gegen ihn mit Fakten begegnet.  mehr >>>

 

 

 


 

NACHRUF
Ein Gerechter

 Norman Paech - 11.11.2021

Rolf Verleger (geb. 17. Dezember 1941 in Ravensburg; gest. 8. November 2021 in Lübeck), hier bei einer Protestkundgebung der Deutsch-Arabischen Gesellschaft gegen den Krieg in Gaza vor dem Schloss Bellevue (Berlin, 30.7.2014)
jW-Gespräch mit Rolf Verleger über den konstruierten Zusammenhang zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus (erschienen 2017): http://www.jungewelt.de/Rolf_Verleger

Am Montag ist Rolf Verleger in Lübeck gestorben. Dort hatte er an der Universität nach seiner Habilitation in Medizinischer Psychologie gelehrt. Er war in einem religiösen Haushalt aufgewachsen mit Eltern, die den KZ Auschwitz und Stutthof entkommen waren. Dies prägte ihn auch über seine politischen 1968er Jahre hinweg und führte ihn immer wieder zu der Religion zurück. Nicht Kant oder Marx waren seine Mentoren, sondern die Rabbi Hillel (gestorben 10 u. Z.) und Akiba (gestorben 135 u. Z.) mit der Thora: »Ihre, der Thora, Wege sind Wege der Güte, und all ihre Pfade sind Frieden«, schreibt er 2017 in seinem Buch »Hundert Jahre Heimatland?« »Mit dieser Weisung bin ich aufgewachsen. Ich bekam sie von meinen Eltern eingeschärft, ich dachte an sie, wenn ich zu Hause oder unterwegs war, wenn ich mich abends hinlegte und morgens aufstand.«

So blieb es auch, als er später die Jüdische Gemeinde Lübeck mit aufbaute und die zahlreichen jüdischen Einwanderer in den 90er Jahren integrierte. Das Judentum, wie es der damalige Zentralratspräsident Ignatz Bubis repräsentierte, war seine Heimat, das Judentum der Nächstenliebe und tätigen Moral, nicht das der Nation oder des israelischen Staates.

Das musste zur Konfrontation mit dem neuen Zentralrat führen, in den er 2005 entsandt wurde. In einem offenen Brief kritisierte er scharf das militärische Vorgehen Israels im Libanon und griff die Haltung des Zentralrats an: »Ist das noch das gleiche Judentum, (...) als dessen wichtigstes Gebot unser Rabbi Akiba benannte: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‹? Das glaubt mir doch heutzutage keiner mehr, dass dies das ›eigentliche‹ Judentum ist in einer Zeit, in der der jüdische Staat andere Menschen diskriminiert, in Kollektivverantwortung bestraft, gezielte Tötungen ohne Gerichtsverfahren praktiziert, für jeden getöteten Landsmann zehn Libanesen umbringen lässt und ganze Stadtviertel in Schutt und Asche legt. Ich kann doch wohl vom Zentralrat der Juden in Deutschland erwarten, dass dies wenigstens als Problem gesehen wird.« Das konnte er nicht – er wurde abberufen und verlor auch seinen Vorsitz in der Jüdischen Gemeinde Lübeck.

Doch Rolf Verleger resignierte nicht. Er kämpfte um seine »Heimat«, also das Judentum der Nächstenliebe und einen Staat im Frieden mit seinen arabischen Nachbarn. Seine Kritik an der Siedlungspolitik, der Gewalt der Besatzungsarmee und der Siedler, der Kriege gegen Gaza verschärfte sich in dem Maße, in dem die Gewalt eskalierte.  mehr >>>

 

 

 

Am 8.11.21 ist der Psychologe und Publizist Prof. Dr. Rolf Verleger nach schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben. Das teilt uns der Westend Verlag mit und schreibt über seinen Autor:

„Wir Mitarbeiter vom Westend Verlag trauern um einen sehr geschätzten Freund und Autor. Rolf Verleger war so aufrecht wie aufrichtig und einer der integersten Menschen, die uns begegnet sind. Er war praktizierender Jude, Sohn zweier Überlebender der Vernichtung des europäischen Judentums und geprägt durch Rabbi Hillels Satz „Was Dir verhasst ist, das tu Deinem Nächsten nicht an!“ Als Mitglied des Direktoriums des Zentralrates der Juden in Deutschland setzte er sich umfassend und unermüdlich für einen universellen Humanismus ein. Arn Strohmeyer schreibt in seinem Nachruf: „Seine Stimme, die nun verstummt ist, ist für uns ein unersetzbarer Verlust.“ Dem können wir uns nur anschließen.  Quelle

 

 Mehr >>>

8. Nov 2021

Letzte Entwicklungen

Am 2. November lehnten vier palästinensische Familien, denen eine Zwangsräumung ihrer Häuser im Sheikh Jarrah-Viertel von Ostjerusalem drohte, einen Vorschlag des Obersten israelischen Gerichtshofes ab, der ihnen einen geschützten Mieterstatus gegeben hätte, während sie die Eigentümerschaft einer israelischen Siedlerorganisation über das Gebiet anerkennen sollten, für das die palästinensischen Mieter eine jährliche Pacht zahlen würden.

Am 5. November schossen israelische Streitkräfte bei Protesten in der Nähe der israelischen Siedlung von Elon Moreh, im Nablus-Gouvernement, laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium mit scharfer Munition auf ein palästinensisches Kind und verletzten es tödlich.
 

Das Wichtigste aus der Zeit des Berichts

Israelische Streitkräfte verletzten 103 Palästinenser in der gesamten Westbank. Sechsundfünfzig von ihnen wurden bei regelmäßigen Protesten gegen Siedlungsaktivitäten bei Beita (37) und Beit Dajan (19), im Nablus-Gouvernement verletzt. Zwanzig weitere erlitten Verletzungen bei Zusammenstößen zwischen israelischen Streitkräften und Palästinensern, die gegen die Grabschändung durch die israelische Behörden außerhalb der Altstadt von Jerusalem protestierten. Unter den Verletzten wurden zehn bei Fahndungs- und Verhaftungsoperationen in den Gouvernements, Jenin und Hebron, und im Qalandiya-Flüchtlingslager (Jerusalem) verletzt, sowie drei weitere bei Zusammenstößen an Kontrollpunkten in Hebron und Nablus. Insgesamt wurden fünf Palästinenser mit scharfer Munition beschossen, 25 mit gummi-ummantelten Stahlkugeln, 12 wurden körperlich angegriffen oder von Tränengaskanistern getroffen und die restlichen wurden aufgrund der Einatmung von Tränengas behandelt. Außer jenen, die von israelischen Streitkräften direkt verletzt wurden, wurden drei Palästinenser auf ihrer Flucht vor den israelischen Streitkräften verletzt, oder in den Dörfern Beita und Beit Fajjar (Bethlehem) unter Umständen, die nicht überprüft werden konnten. Des Weiteren wurde ein israelischer Soldat leicht durch einen Stein verletzt, den ein Palästinenser in Hebron geworfen hatte.

Israelische Streitkräfte führten 79 Fahndungs- und Verhaftungsoperationen aus und verhafteten 109 Palästinenser in der gesamten Westbank. Die höchste Zahl an Operationen war in Bethlehem, gefolgt von Jerusalem.

Bei mindestens 27 Gelegenheiten eröffneten die israelischen Streitkräfte ein Sperrfeuer in der Nähe von Israels Trennzaun und vor der Küste von Gaza, anscheinend, um Zugangsbeschränkungen durchzusetzen. Israelische Streitkräfte beschlagnahmten auch zwei palästinensische Fischerboote und beschädigten ein Drittel von Gazas Küste, als diese sich  innerhalb der erlaubten Fischereizone von 15 Seemeilen westlich von Rafah befanden. Israelische Militärbulldozer planierten Land innerhalb von Gaza, in der Nähe des Trennzaunes im Osten von Khan Younis.

Die israelischen Behörden zerstörten oder beschlagnahmten 22 Strukturen, deren Eigentümer Palästinenser sind, aufgrund fehlender von Israel ausgestellter Baugenehmigungen. 13 Menschen wurden vertrieben und von mehr als 1.400 Personen wurde die Lebensgrundlage oder der Zugang zu Dienstleistungen beeinträchtigt. Neun Menschen wurden in der Beduinengemeinde von Hammamat Al Maleh – Al Meiteh im Jordantal als Ergebnis der Zerstörung von sieben Strukturen am 1. November vertrieben. In Ostjerusalem wurden vier vertrieben. Über 1.100 Personen wurden vom Zugang zu Leitungswasser durch die Zerstörung eines Wassernetzwerkes in Massafer Yatta (Hebron) abgeschnitten; der Zugang von 120 Personen, darunter Farmer und ihre Familien, zu ihrem Land wurde durch die Zerstörung eines landwirtschaftlichen Weges in Ya’bad (Jenin) beeinträchtigt; und circa 50 Schüler waren betroffen, als Teile ihrer Schule, die mit internationalen Geldern erbaut worden waren, in der Hammamat al Maleh-Gemeinde (Tubas) beschlagnahmt wurden. Außerdem zerstörten die israelischen Behörden ein Haus und eine Steinmauer und rissen 90 Olivenbäume im Khallet al Louza-Gebiet von Bethlehem aus, was die Lebensgrundlage von 66 Menschen betraf.

Israelische Siedler verletzten vier Palästinenser und Menschen, von denen man wusste oder annahm, dass es israelische Siedler waren, beschädigten oder stahlen die Ernte von mindestens 600 Olivenbäumen. Bei einem Vorfall besprühten israelische Siedler 3 Mitarbeiter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (ICRC) mit Pfefferspray, während sie palästinensische Farmer in Burin besuchten. In der H2-Zone von Hebron wurde ein Junge mit Pfefferspray besprüht und ein siebenjähriges Mädel fiel zu Boden und verletzte sich, während es von Siedlern gejagt wurde. An fünf verschiedenen Stellen wurde Vandalizmus an Bäumen verübt, meistens in der Nähe von israelischen Siedlungen, einschließlich von mindestens 380 Bäumen, deren Ernte in der Nähe der Dörfer Burin in Nablus und Nahhalin in Bethlehem gestohlen wurde. Mindestens 200 Bäume, deren Eigentümer Palästinenser aus dem Turmus’ayya-Gebiet (Ramallah) sind, wurden beschädigt, außerdem 25 Bäume, die Palästinensern aus Al Ma’sara (Bethlehem) gehören. Im Gouvernement Nablus haben Siedler, wie berichtet wird, landwirtschaftliche Geräte gestohlen, die für die Olivenernte in Khirbet Sarra and Jalud eingesetzt wurden, und außerdem zwei Schafe getötet und fünf andere in Beit Furik verletzt. Im Silwan-Viertel von Ostjerusalem warfen Siedler mit Steinen, die Autos und Häuser beschädigten.

Personen, von denen man annimmt oder weiß, dass es Palästinenser sind, warfen Steine auf Kraftfahrzeuge mit israelischen Kennzeichen in den Gouvernements Jerusalem, Nablus und Jericho, wobei vier Siedler verletzt wurden, darunter zwei Jungen. Laut israelischen Quellen wurden 30 Kraftfahrzeuge mit israelischen Nummernschildern in der gesamten Wesbank beschädigt.

 Dieser Bericht spiegelt die zur Zeit der Veröffentlichung vorhandenen Informationen wider. Die aktuellsten Daten und weitere Vorfälle unter:
ochaopt.org/data.               Quelle                                     Übersetzt von Inga Gelsdorf

 

Netflix startet eine neue Sammlung palästinensischer Filme
Pro-Israel-Gruppen haben diesen Schritt angegriffen, weil viele der Regisseure BDS unterstützen.

Michael Arria - 18. 10. 2021

Seit dem 14. Oktober ist eine Sammlung von 32 palästinensischen Filmen auf Netflix verfügbar, darunter Filme von preisgekrönten Regisseuren wie Annemarie Jacir, Basil Khalil und Elia Suleiman.

"Die Diversifizierung unserer Inhalte liegt mir sehr am Herzen, da Netflix daran arbeitet, die Heimat des arabischen Kinos zu werden, ein Ort, an dem jeder auf der Welt Zugang zu großartigen arabischen Geschichten hat", sagte Nuha El Tayeb, Director of Content Acquisitions bei Netflix MENAT, in einer Erklärung auf der Website des Unternehmens. "Wir glauben, dass große Geschichten über ihren Ursprungsort hinausgehen, in verschiedenen Sprachen erzählt werden und von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten genossen werden. Diese Geschichten sind zwar eindeutig und authentisch arabisch, aber die Themen sind durch und durch menschlich und werden ein Publikum in der ganzen Welt ansprechen. Das ist die wahre Schönheit des Geschichtenerzählens".

Der palästinensische Regisseur Ameen Nayfeh, dessen Kurzfilm The Crossing in der Sammlung enthalten ist, erklärte gegenüber Reuters, dies sei ein großer Moment für die Vertretung der Palästinenser.

"Deshalb machen wir Filme, weil wir wollen, dass unsere Geschichten weitergegeben werden, dass die Menschen von uns erfahren", sagte Nayfeh. "Wenn man jetzt bei Netflix Palästina in die Suchfunktion eingibt, werden so viele verschiedene Titel angezeigt, die man sich ansehen kann. Wenn ich vorher Palästina eingegeben habe, bekam ich israelische Titel.
 

Einige der palästinensischen Filmtitel, die jetzt auf Netfilx verfügbar sind


Einige Pro-Israel-Organisationen greifen die Aufnahme palästinensischer Stimmen vorhersehbar an. Im Tirtzu, eine rechtsgerichtete zionistische Gruppe mit angeblichen Verbindungen zu faschistischen Bewegungen, hat darauf hingewiesen, dass viele der aufgenommenen Regisseure BDS unterstützen.

"Es ist eine Schande, dass Netflix Propagandafilme von BDS-Anhängern zeigt, deren einziges Ziel es ist, die einzige Demokratie im Nahen Osten zu verleumden und zu delegitimieren", sagte Im Tirtzu-Geschäftsführer Matan Peleg. "Wenn Netflix die palästinensische Geschichte erzählen will, sollte es damit beginnen, die Tausenden von hinterbliebenen israelischen Familien zu kontaktieren, die Opfer des palästinensischen Terrorismus sind."

"Netflix erhebt Stimmen, die aktiv gegen die Zusammenarbeit mit Israelis und gegen den Frieden sind", twitterte die Kolumnistin der Jerusalem Post, Emily Schrader. "Dieser Inhalt wird Palästina weder befreien noch für beide Seiten besser oder verständlicher machen."

Sie können alle Filme auf der Netflix-Website ansehen und streamen.

 Quelle und mehr

 

Die angebliche krisle des Antisemitismus: im Bett mit dem Christentum

Lillian Rosengarten - 9. 11. 2021

Natürlich weiß ich über den christlichen Zionismus Bescheid, aber ich habe weder gewusst, noch habe ich dem tödlichen Ausmaß ihres Endziels genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist eine ernste Angelegenheit. Sie glauben, dass das Chaos im Nahen Osten, das Israel umgibt und einschließt, ein wichtiger Teil von Gottes Plan ist, der in einem großen und endgültigen Krieg enden wird. Es wird eine Apokalypse sein, die in der Wiederkunft Christi gipfelt. Es handelt sich um eine wirklich gewalttätige Form der Ketzerei, die verschleiert wird, um die Unterstützung der Israel-Lobby und der USA zu gewinnen. Das Problem ist folgendes: Damit Juden das Reich Gottes betreten können

Gottes kommen, müssen sie zum Christentum konvertieren. Das klingt so verrückt!

Die israelische Lobby neigt zu der Annahme, dass die massive Unterstützung der Christen in den USA aus Zuneigung, Respekt und Liebe erfolgt. Wahnwitzig! Ron Dermer, der Netanjahus US-Gesandter war, sagte, dass die evangelikale christliche Bewegung in den USA viel größer ist als die Zionisten in der amerikanischen Gemeinschaft, was wahr ist und Israels WICHTIGSTER Verbündeter ist.

Die christlich-zionistische Bewegung verfügt über viel Geld und Macht. Sie infiltrieren jede Bewegung des amerikanischen Lebens. Kürzlich las ich im Nachrichtenbericht des Palästina-Solidaritätskomitees (mit Sitz in Seattle) das Folgende:

Fordham-Studenten wollen sich auf dem Campus für die palästinensische Befreiung einsetzen, aber es wurde ihnen verboten, dies offiziell zu tun - zweimal. Diese Woche ist Fordhams Clubwoche, in der neue Studenten etwas über die Clubs auf dem Campus erfahren, aber SJP kann nicht daran teilnehmen. Das Verbot der SJP-Sektion (Juden in Solidarität mit Palästina) in Fordham ist Teil eines größeren Musters landesweiter Angriffe auf Studenten, die sich für Palästina organisieren.

Und natürlich werden diese Studenten als Antisemiten bezeichnet und Fordham stimmt dem zu. Dies geschieht überall, einschließlich der Entlassung derjenigen, die palästinensische Rechte fordern. Wie schön das mit der israelischen Lobby, dem Geld, der Macht und den Lügen funktioniert, die von zu vielen Menschen gekauft werden, die sich weigern, die Giftigkeit dieser Bettgenossen zu untersuchen.

Diese Form der Ketzerei des christlichen Zionismus hat mich wirklich erschüttert. Es ist die schlimmste Art von fiktivem Getue, aber eines, das sorgfältig inszeniert ist und zusammen mit viel Geld zur Kontrolle funktioniert. Diese Evangelikalen geben vor, pro-zionistisch zu sein, und leider funktioniert das, weil die rassistischen Zionisten glauben, dass sie unterstützt werden. Sie müssen glauben, aber sie sehen nicht. Sie sind nicht in der Lage, den Albtraum der Apartheid und des Hasses zu erkennen, den sie geschaffen haben.

Ich bin davon überzeugt, dass Biden und die übrigen Anhänger der US-Politik die christlichen Zionisten auf die eine oder andere Weise unterstützen, und zwar aufgrund ihrer eigenen Ignoranz und Gier. Natürlich gibt es nicht viel Liebe für Juden. Sicherlich haben Biden, Obama, Clinton, Bush usw. usw. uns die Akzeptanz einer abscheulichen und wahrhaft grausamen kolonialen Ideologie gezeigt. Warum wird die israelische Lobby so bereitwillig unterstützt, so viel Geld und Unterstützung und so wenig Arbeit für ein palästinensisches Recht auf Leben.

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit und Palästina muss von allen Formen des Zionismus befreit werden, die uns in eine regelrechte Hexenjagd geführt haben.    Quelle

 

 

 Dokumentation - Die "Christlichen Freunde Israels" - Fundamentalistische Christen - Christlicher Zionismus - Messianische Juden

Pater Abdullah Yolyo von der griechisch-orthodoxen Kirche in #Palästina betet mit muslimischen Palästinensern, denen die zionistischen Besatzer verboten haben, in ihrer #Al_Aqsa Moschee in Jerusalem zu beten...
 

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

WAFA: “UN and International Development Agencies Stand by Palestinian Civil Society Organizations” – – IMEMC News

PNN: Five European Countries Concerned over Israel’s Terrorism Listing of Six Palestinian Human Rights Organisations – – IMEMC News

Israeli Bulldozers Level Farm Land in the Southern Gaza Strip – – IMEMC News

Commentary: “Empty Stomachs, Unbreakable Will: Palestinian Prisoners’ Defiant Pursuit of Justice” – – IMEMC News

Army Begins Demolition of Prisoner’s Home in Jerusalem – – IMEMC News

Climate change spells disaster for Gaza's olive growers | The Electronic Intifada

Israeli authorities demolish inside of a Palestinian-owned house, balcony of another in occupied Jerusalem (wafa.ps)

Palestine’s Foreign Ministry appalled by Colombia’s opening of an official trade office in Jerusalem (wafa.ps)

Israeli Colonists Vandalize Private Property in Al-Beireh City – – IMEMC News

President Abbas: Time for the international community to change the way it acts with Israel (wafa.ps)

Soldiers Detain Thirteen Palestinians, Injure one in the West Bank – – IMEMC News

PM meets US lawmakers, warns Israel plunging region into volatility (wafa.ps)

Israeli forces detain 13 Palestinians from West Bank (wafa.ps)

Qatar Fund for Development and UNRWA sign $18 million extended collaboration agreement (wafa.ps)

Palestine’s Foreign Ministry appalled by Colombia’s opening of an official trade office in Jerusalem (wafa.ps)

Euro-Med: Israel’s trial of civil activist serious attack on freedom of civil activity (wafa.ps)

Foreign Minister Malki welcomes the pro-Palestine UN vote, saying they are response to the Israeli crimes (wafa.ps)

Weather forecast: Unseasonably hot, dry conditions to continue (wafa.ps)

 

Archiv
Dort findet man die Startseiten chronologisch gespeichert >>>.

 

Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss | Datenschutzerklärung  | Arendt Art | oben  | Facebook

Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002