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Werden die USA Israels Ansprüche auf die "Einigung" Jerusalems anfechten?

Juli 15, 2021 - Ramona Wadi - Übersetzt mit DeepL

Jerusalem ist erneut im diplomatischen Fadenkreuz wegen der Absicht von US-Präsident Joe Biden, das amerikanische Konsulat in Jerusalem wiederzueröffnen, das von der Trump-Administration im Jahr 2019 geschlossen wurde. Laut US-Außenminister Antony Blinken ist die Wiedereröffnung des Konsulats "ein wichtiger Weg für unser Land, sich mit dem palästinensischen Volk zu engagieren und es zu unterstützen." Die neue israelische Regierung ist jedoch darauf bedacht, die Wiedereröffnung des Konsulats unter dem Vorwand von Sicherheitsbedenken zu verzögern bzw. zu verhindern.

Die Lethargie der Biden-Administration im Umgang mit den Rechten der Palästinenser könnte den Forderungen Israels durchaus nachgeben. Das Likud-Knessetmitglied Nir Barakat reichte einen Gesetzentwurf ein, der die Wiedereröffnung des Konsulats verhindern würde. "Wir sprechen über die Vereinigung Jerusalems", erklärte Barakat. "Ehe wir uns versehen, wird es alle möglichen europäischen Konsulate in Jerusalem geben, und es wird zur Konsulatshauptstadt für die Palästinenser werden."

Unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump wurde das amerikanische Konsulat für Palästinenser zu einer "Abteilung für palästinensische Angelegenheiten" herabgestuft, die als Teil der neuen US-Botschaft in Israel in Jerusalem fungierte. Bisher hat sich Biden nicht dazu geäußert, die wichtigsten unilateralen Entscheidungen von Trump rückgängig zu machen, und während er behauptet, den gescheiterten Zwei-Staaten-Kompromiss zu unterstützen, ermutigt die Betonung des israelischen Sicherheitsnarrativs nicht nur Israel, sondern bestätigt auch die Entscheidungen der vorherigen Regierung.

Während die Biden-Administration ihre Rhetorik mit der Erwähnung von Rechten verschönert hat, hat sie es versäumt, nach den Rechten der Palästinenser zu handeln. Sheikh Jarrah ist ein aktuelles, bemerkenswertes Beispiel, das die Dissoziation zwischen Diplomatie und dem Volk verdeutlicht. Die USA befassen sich nicht mit Israels jüngster Runde von Zwangsvertreibungen, sondern erwägen die Wiedereröffnung ihrer diplomatischen Vertretung für die Palästinenser - ein Akt, der das Einfrieren der Beziehungen zwischen den USA und der Palästinensischen Autonomiebehörde in der Ära Trump auftauen würde. Aber wenn die Rechte der Palästinenser nicht gewahrt werden, wessen Interessen dient dann die diplomatische Mission und wer profitiert von ihrer Wiedereröffnung?

Israels Besorgnis über die angebliche "Einigung Jerusalems" und jede wahrgenommene Bedrohung durch die Palästinenser, die unter den von der internationalen Gemeinschaft diktierten Bedingungen Ost-Jerusalem als ihre Hauptstadt beanspruchen, stehen nicht im Widerspruch zur Politik der US-Regierung. Bidens Entscheidung, die Botschaft in Jerusalem zu belassen, anstatt sie nach Tel Aviv zu verlegen, ist mehr als genug Indiz dafür, dass die derzeitige Regierung nicht abgeneigt ist, Trumps Politik fortzusetzen, ohne darauf anzuspielen.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hingegen ist damit beschäftigt, ihr eigenes diplomatisches Ansehen zu erhöhen, obwohl ihre Popularität unter den Palästinensern schon lange geschwunden ist und die Reste, die ihr noch geblieben sind, aufgrund ihrer passiven Haltung in Bezug auf Sheikh Jarrah, Gaza und der jüngsten außergerichtlichen Tötung von Nizar Banat verloren gegangen sind. Wenn Israel und die USA eine Einigung erzielen, was angesichts des Gesetzentwurfs zweifelhaft ist, wird die PA die Wiedereröffnung des US-Konsulats mit keinem der palästinensischen Rechte in Verbindung bringen, die Blinken zwar erwähnt, aber nicht weiter ausführt. Der diplomatische Sieg hätte nichts an Vorteilen für die Palästinenser gebracht, da die USA Israels Ansprüche auf "Vereinigung" nicht anfechten werden.   Quelle

Barcelona-Spiel in Jerusalem abgesagt

Jerusalem Der Fußballclub Beitar Jerusalem hat ein für den 4. August geplantes Freundschaftsspiel gegen den FC Barcelona in Jerusalem abgesagt. Grund dafür sei die Weigerung der Spanier, in Jerusalem zu spielen, sagte ein Sprecher des Clubs.
 

In der Vorwoche hatte der Palästinensische Fußballverband die Wahl des Spielorts kritisiert. In einem Brief an den Weltverband FIFA schrieb der Vorsitzende des Verbandes, Dschibril Radschub, dass Jerusalem „per UN-Resolution eine geteilte Stadt“ sei und Ost-Jerusalem besetzt. Außerdem sei Beitar Jerusalem ein rassistischer Club.

Jerusalem ist einer der zentralen Streitpunkte im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Israel hat den Ostteil der Stadt 1967 im Sechstagekrieg erobert. Die Palästinenser sehen dagegen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Staates Palästina. Das Freundschaftsspiel sollte zwar nicht im Ostteil der Stadt stattfinden, aber im Viertel Malha, wo früher ein palästinensisches Dorf stand.

Teile der Fanszene von Beitar Jerusalem gelten als sehr rechts. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder mit rassistischen Ausfällen vor allem gegen Araber für  mehr >>>

 

Auf der Beerdigung von Suha Jarrar, Mitarbeiterin der medico-Partnerorganisation Al-Haq, die mit 30 Jahren verstarb. Ihrer inhaftierten Mutter untersagten die israelischen Behörden den Abschied – obwohl sie in Kürze entlassen wird. (Foto: Samidoun)
 

Kein Platz für Menschenrechte

Eine internationale Kampagne gegen palästinensische Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen zielt darauf, zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen Besatzung und Siedlungspolitik zu brechen.

Riad Othman
  - 15. 7. 2021

 

In den letzten sieben Tagen erreichten uns aus Ramallah gleich von drei Organisationen schlechte Nachrichten. Zwei davon sind unsere Partner, die dritte kennen wir seit vielen Jahren, unter anderem weil sie, wie medico, im Gesundheitsbereich tätig ist und dort eine wichtige Rolle spielt.

Oslo – Das A, B, C gilt nicht für alle

In der Nacht auf Mittwoch, den 7. Juli, drang die israelische Armee nach Ramallah bzw. Al-Bireh vor und brach in das Büro unserer langjährigen Partnerorganisation Union of Agricultural Work Committees (UAWC) ein, die sich seit vielen Jahren auch mit unserer Unterstützung und der des Auswärtigen Amtes in der israelisch besetzten West Bank für palästinensische Land- und Wasserrechte einsetzt. Die Organisation engagiert sich somit auch für die Einhaltung des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Damit kommt sie in den vollständig von Israel kontrollierten C-Gebieten, die rund 61 Prozent des Westjordanlandes ausmachen, regelmäßig den Interessen der Siedlerbewegung und der israelischen Armee in die Quere, die die Landnahme im Auftrag der Regierung militärisch absichert.

In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli nahm die Armee (ohne richterliche Anordnung, weil dies alles ohne zivile Aufsicht in einem Militärregime geschieht) Computer und Akten aus dem Büro von UAWC mit und hinterließ eine Militärorder, die die Schließung für die nächsten sechs Monate befahl. Dabei spielte keine Rolle, dass sich das UAWC-Büro in den A-Gebieten befindet, die laut den Osloer Abkommen vollständig unter palästinensischer Kontrolle stehen sollten. Allerdings gehört es seit Jahrzehnten und faktisch schon seit der Unterzeichnung der Verträge zum Alltag, dass sich der israelische Staat nicht an die Vereinbarungen hält. Der fortgesetzte Siedlungsbau ist das augenfälligste Beispiel, die Verhaftung von Palästinenser:innen in den Städten der A-Gebiete einschließlich Abgeordneter des palästinensischen Legislativrates gehört ebenso dazu.

Fakten sind zweitrangig - In den vergangenen Jahren wurde UAWC, ihren internationalen Kooperationspartnern und Gebern immer wieder die Unterstützung von Terrorismus vorgeworfen, ohne dass die israelische Regierung oder selbsternannte Watchdog-Organisationen wie der „NGO Monitor“ Beweise für ihre schwerwiegenden Vorwürfe geliefert hätten. In diesem Kampf um die internationale öffentliche Meinung und nicht zuletzt die Haltung der Geldgeber wird mit unsauberen Mitteln gekämpft.

Dabei haben frühere Untersuchungen UAWC vom Vorwurf, die Partei „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP) unterstützt zu haben, die in der Europäischen Union und Israel als Terrororganisation gelistet ist, frei gesprochen. Die Diffamierungen haben jedoch Methode, denn während Anschuldigungen gegen palästinensische Organisationen auch in Deutschland immer wieder für Schlagzeilen in der einschlägigen Presse gesorgt haben, befassen sich dieselben Medien nicht mit einer Prüfung der Vorwürfe, der späteren Entlastung der Angeklagten oder der Fragwürdigkeit ihrer Quelle.

Weder sind ihnen die manipulativen Methoden eine Zeile wert noch die Tatsache, dass der NGO Monitor im Kreis seiner politischen Verbündeten und Partner eine Person duldet, die in Israel für anti-arabischen Terrorismus rechtskräftig verurteilt worden ist – und zwar vor einem zivilen israelischen Gericht mit allen Rechten eines Bürgers auf einen fairen Prozess. Natürlich macht das den Monitor nicht zu einer terroristischen Organisation. Jede andere Schlussfolgerung würde genau auf die diffamierenden Methoden zurückgreifen, gegen die wir uns entschieden wehren. Es macht ihn aber zu einer hochgradig heuchlerischen Organisation, die zur Verfolgung politischer Ziele regelmäßig andere Standards an Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen anlegt als an sich selbst, übrigens auch in ihrem von ihr selbst viel gepriesenen Kampf für Transparenz. Die Stellungnahme unserer Partnerorganisation angesichts der aktuellen Vorwürfe ordnet das Vorgehen entsprechend ein.

Hier geht es nicht um fehlende Transparenz oder einen echten Verdacht auf Unterstützung von Terrorismus. Das Vorgehen erscheint dafür zu schematisch. Die Vorwürfe bleiben vage, bisweilen sogar nicht einmal klar formuliert, und Beweise dafür werden von israelischer Seite selbst ausländischen Regierungen fast nie vorgelegt, soweit dies bekannt ist. Vollmundig sind dafür immer die Forderungen – bspw. durch das israelische Ministerium für Strategische Angelegenheiten oder die bereits erwähnte NGO –, die finanzielle Unterstützung der angegriffenen Organisationen einzustellen. Die letzten Reste der „alten“ zivilgesellschaftlich organisierten Widerständigkeit gegen Besatzung und Siedlungspolitik sollen geschwächt und, wenn möglich, gebrochen werden.

In Deutschland gehört der NGO Monitor längst zu den Stichwortgebern der AfD, die in ihren Kleinen Anfragen immer wieder die Unterstützung kritischer Teile der palästinensischen Zivilgesellschaft hinterfragt. Gleichzeitig sympathisiert die Partei, die Mitglieder in ihren Reihen duldet, die kein Problem mit der Verharmlosung bzw. Leugnung der Shoah haben, mit dem ethnonationalistischen Kurs der israelischen Regierung.  mehr >>>


 

Die Macht des greisen Autokraten

Jochen Stahnke -  13.07.2021

Nach dem mutmaßlichen Mord an einem Regimegegner begehrt ein Teil des Volkes gegen Mahmud Abbas auf. Dass die Demonstranten dem Präsidenten gefährlich werden, glaubt aber kaum jemand.

Zehn Minuten gaben die Sicherheitskräfte den Ehefrauen und Kindern der festgenommenen Regimegegner, zu verschwinden. Die Angehörigen waren vor die Polizeiwache gekommen, um die Freilassung ihrer Familienmitglieder zu fordern. Unter ihnen stand auch ein 77 Jahre alter pensionierter Professor für englische Literatur, dessen Sohn auf der Wache war. Dann prügelten die Polizisten los. Islam Fayez war dabei, ganz in der Nähe des Cafés in Ramallah, in dem sie gerade sitzt. Fayez entfernte sich. In einer Nebenstraße wurde sie von Journalisten des Senders Al Arabi angesprochen und gab ein kurzes Interview auf der Straße. Als die palästinensischen Sicherheitskräfte das bemerkten, beschlagnahmten sie die Kamera und verhafteten Fayez.

Das Interview wurde nie ausgestrahlt. Fayez verbrachte mehrere Stunden auf der Wache. Dort sah sie, „ wie sie die Gefangenen zusammenschlugen, mit Fäusten und Schlagstöcken auf den Kopf, ins Gesicht, auf den Nacken“. Eine junge Architektin, die mit Fayez festgenommen wurde, zeichnete den Ort und den Ablauf der Misshandlungen und verbreitete ihre Zeichnung in den sozialen Medien, dem Organisationsraum der Aktivisten.

Das Ansehen des Präsidenten ist im Keller - Es sind Intellektuelle, Ärzte, Architekten oder Angestellte wie Fayez, die gegen das Regime von Präsident Mahmud Abbas in Ramallah protestieren, dem Verwaltungssitz der palästinensischen Autonomiebehörde. Auslöser der seit vielen Tagen andauernden Proteste war der Tod des Regimekritikers Nizar Banat, der Ende Juni von Kräften der Inneren Sicherheit in der Stadt Hebron festgenommen, misshandelt und wenig später im Krankenhaus für tot erklärt worden war. Banat war Handwerker und hielt mit seiner Kritik an Abbas, an der Autonomiebehörde und an Israel auf Facebook nicht zurück. Manche sagen, der mutmaßliche Folter-Mord an Banat habe der Abschreckung gedient. Der Geheimdienstchef soll die Tat als Fehler bezeichnet haben. Doch setzen die Abbas-nahen Kräfte ihre brutalen Einschüchterungskampagnen fort. Fayez, die in der Personalabteilung einer großen Supermarktkette arbeitete, erzählt, sie habe gerade ihren Job kündigen müssen. Wegen ihrer Aktivistentätigkeit sei zuvor ihr Gehalt gekürzt worden.

Das Ansehen der greisen palästinensische Führung um Abbas ist an einem Tiefpunkt angelangt. Nur noch 14 Prozent der befragten Palästinenser möchten von der Fatah unter Abbas regiert werden, ergab neulich eine Umfrage des größten Meinungsforschungsinstituts. Bisher glaubt zwar niemand, dass die Proteste das Regime unmittelbar gefährden, zumal sich die Demonstrationen bisher weitgehend auf die Elite beschränken. Doch naht schon aus   mehr >>>

 

 

Israels Killerroboter werden auf der griechischen Waffenmesse ausgestellt

David Cronin -15. Juli 2021 - Übersetzt mit DeepL

Es war die Rede von einem "Neuanfang", als Yair Lapid diese Woche Brüssel besuchte. Israels Außenminister war auf einer Mission, die Beziehungen zu Europa "neu zu starten". Aber hinter seiner frischen Fassade lauerte etwas Verdorbenes und Finsteres.

Lapid war nicht nur zu Besuch, um jene EU-Vertreter zu bezirzen, die immer von elegant gekleideten Liberalen beeindruckt sind. Er stattete auch dem Hauptquartier der NATO, einem von den USA dominierten Militärbündnis, einen Besuch ab.

Ein Tweet von Alon Ushpiz, dem Spitzenbeamten des israelischen Außenministeriums, deutete darauf hin, dass Lapid ein Verkaufsgespräch führen wollte. Die Gespräche mit der NATO-Verwaltung seien Teil einer "kontinuierlichen Anstrengung, unsere Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Technologie zu stärken", erklärte Ushpiz. Die Technologie, auf die er sich bezieht, wurde schon oft an Palästinensern getestet. Israels Angriff auf den Gazastreifen im Mai bot die Gelegenheit, den Einsatz von fortschrittlicher militärischer Ausrüstung zu erweitern.

Ein kürzlich erschienener Artikel in Defense Update - einer Website, die für Israels Kriegsindustrie wirbt - erklärt, wie der Angriff durch die neueste Version des Digital Army Program von Elbit Systems erleichtert wurde. Das Programm sammelt Informationen über "alle Aktivitäten im Zusammenhang mit feindlichen Aktionen". Auf diese Weise könne das israelische Militär "den Prozess der Zielfindung beschleunigen", heißt es in dem Artikel.

Schnelleres Töten? - Während seiner Mai-Offensive zielte Israel absichtlich auf zivile Infrastruktur und führte Massaker an Zivilisten durch.
Außerdem betrachtet Israel Millionen von Palästinensern als Feinde. Bereits 2007 bezeichnete Israel den gesamten Gazastreifen als "feindliche Einheit".

Was sagt also eine Waffenhandels-Website wirklich, wenn sie davon schwärmt, wie Technologie "den Zielprozess beschleunigen" kann? Bedeutet es, dass Israel jetzt Kinder und andere Nichtkombattanten schneller töten kann als zuvor?

Elbit ist Israels führende Waffenfirma
.- Seit dem Angriff im Mai hat Elbit bewiesen, dass es für Investoren attraktiv ist, indem es in Tel Aviv Kapital im Wert von fast 580 Millionen Dollar aufgenommen hat. Elbit wird einen Teil dieses Geldes nutzen, um sein Geschäft in den USA und Europa auszubauen, wie das Unternehmen mitteilte. Als Teil der Bemühungen, den Export anzukurbeln, nimmt Elbit nun an der Defence Exhibition Athens teil. Diese Messe wird von der griechischen Regierung gesponsert, die in den letzten Jahren ein wichtiger Kunde von Elbit geworden ist.

Elbit ist eine von vielen israelischen Firmen, die an der Messe teilnehmen. - Rafael, die Hauptfirma hinter Iron Done - einem System zum Abfangen von Raketen, die von palästinensischen Widerstandskämpfern abgefeuert werden - wird sein "autonomes Waffensystem" Sea Breaker vorstellen.

Autonome Waffensysteme sind gemeinhin als "Killerroboter" bekannt. Rafael rühmt sich damit, dass Sea Breaker eine "effektive Sprengkopf-Tödlichkeit" bietet und eine Technologie der künstlichen Intelligenz verwendet, die "kampferprobt" ist.
"Gefechtserprobt" ist ein Euphemismus für Geräte, die bereits in militärischen Angriffen erprobt worden sind. Wenn Rafaels Prahlerei korrekt ist, impliziert dies, dass Israel begonnen hat, künstliche Intelligenz und verwandte Technologie gegen Palästinenser einzusetzen - wie die Jerusalem Post berichtet hat.

Die Firma wirbt damit, dass ihre Gewehre "in enger Zusammenarbeit" mit dem israelischen Militär entwickelt werden. Sie erklärt nicht, wie diese Schusswaffen es Scharfschützen ermöglichten, Teilnehmer des Großen Marsches der Rückkehr in Gaza im Jahr 2018 niederzuschießen.

Die NSO Group - eine Firma, die Malware zum Ausspionieren von Journalisten herstellt - ist ein weiterer israelischer Aussteller, der auf der Milipol erwartet wird. Ebenso die Firma Wintego, die Regierungsbehörden dabei unterstützt, "gesicherte Daten und Chats" von Mobiltelefonen zu extrahieren. Indem Israel hochmoderne Werkzeuge zum Spionieren und Töten herstellt, vermarktet es sich selbst als innovationsfreudig. Und die Eliten im Westen können sich immer darauf verlassen, dass sie jede israelische Marke unterstützen und verschweigen, dass sie mit palästinensischem Blut besudelt ist.  Quelle

 

 

 


Demonstration von behinderten Palästinensern in Gaza

Behinderte Palästinenser, die ihre Gliedmaßen während der exzessiven Interventionen Israels gegen die Demonstrationen des "Großen Marsches der Rückkehr" verloren haben, veranstalten eine Demonstration auf dem Platz der Unbekannten Märtyrer und fordern Beinprothesen, Medikamente und bessere Lebensbedingungen in Rafah, Gaza

22. 4. 2019  - Übersetzt mit DeepL

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken


TAXI DAMASKUS
Geschichten – Begegnungen – Hoffnungen
Aeham Ahmad, Andreas Lukas

Wolfbach Verlag, Basel, Zürich, Roßdorf
20,- €, 256 Seiten, Hardcover,
ISBN 978-3-906929-48-4

Nach seinem erfolgreichen Buch „Und die Vögel werden singen – Ich, der Pianist aus den Trümmern“, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, erscheint mit „Taxi Damaskus“ das zweite Buch von Aeham Ahmad, das er zusammen mit dem Autor Andreas Lukas geschrieben hat. Darin erzählt ein Taxifahrer Geschichten und Erlebnisse seiner Fahrgäste aus dem Alltag der Menschen in Damaskus und Syrien.

Als Aeham Ahmad in den Trümmern von Yarmouk sein Klavier in die Ruinen der Straßen schob, um gegen Hunger, Krieg, Zerstörung und Ausgrenzung zu spielen, wurde er von dem Gedanken der Hoffnung für die Menschen getragen. „Leid und Hoffnung liegen oft nahe beieinander“, erklärt er. Mit seiner Musik führte er die Menschen zusammen. Mit dem neuen Buch Taxi Damaskus soll ihnen nun ein Gesicht und eine Stimme gegeben werden. Wie in seinen Liedern werden Dinge aus dem Alltag und Leben aufgegriffen und erzählt. Trotz der schrecklichen Erlebnisse, – er fragt sich oft, warum gerade er überlebt hat – und der vielen unsichtbaren Narben entfesselt Aeham Ahmad in seinem Klavierspiel immer wieder eine bewundernswerte Kraft. Dies war auch der Ausgangspunkt bei der Idee und der Zusammenarbeit mit Andreas Lukas für das zweite Buch.

Wie der Musiker, Komponist und Autor bei seinen Auftritten den Zuhörern als Mensch unter Menschen begegnet, erlebt der Leser im neuen Buch den Taxifahrer Ahmed mit seinen Erzählungen von Mensch zu Mensch. Er widmet sich ganz den Geschichten der Fahrgäste, die er in seinem Wagen befördert. Manchmal sinniert er für sich über die Situation in Syrien, sein eigenes Leben als Taxifahrer und das schwierige Geschäft. Dann wieder ist er erbost über einige seiner Kunden, die seine Dienstleitung von oben herab und mit Arroganz in Anspruch nehmen. Öfter packt ihn auch die Sorge, ob er mit seiner Arbeit seine Familie morgen noch ernähren kann.

„Am Klavier lasse ich öfter meine Finger einfach machen und manchmal kommt etwas Gutes dabei heraus“, erzählt Aeham Ahmad scherzhaft. In gleicher Weise gelingt es den Autoren, dem Taxifahrer Ahmed freien Lauf zu lassen und viele Facetten der alltäglichen Realität in Syrien einzufangen. Dabei kommt durchaus auch das syrisch-arabische Temperament des Taxifahrers zum Ausbruch, wenn er sich fürchterlich über den ein oder anderen Gast oder die „beschissene“ Situation in seinem Land aufregt. An vielen Stellen scheint aber auch seine unverwüstliche Hoffnung und sein Humor hervor. Im Verbinden und Mischen von Unterschiedlichem soll der Leser überrascht werden. Und nach dem Motto des Musikers Aeham „Wer im Unbekannten das Schöne sucht, öffnet sich und wird bereichert“ kann der Leser den Taxifahrer auf seinen Touren begleiten. Damit will das Buch auch ein Plädoyer für eine offene und urteilsfreie Begegnung der Menschen sein.

„Steigen Sie ein in mein gelbes, bescheidenes Taxi, mit dem ich tagein und tagaus durch diese turbulente Stadt fahre und meinen Lebensunterhalt verdiene! Ich freue mich sehr, dass ich Sie auf den Fahrten durch mein geliebtes Damaskus mitnehmen darf und Sie mich auf meinen Touren begleiten“, fordert Ahmed, der Taxifahrer aus Damaskus zu Beginn seiner Erzählungen auf.

 

 Stimmen zum Buch: „Ahmed, der Taxifahrer, gibt mit seinen einfühlsamen Erzählungen seinen Fahrgästen eine Stimme. Er schildert die Situation in Syrien, sinniert über das Leben und die täglichen Probleme in seinem Heimatland. Dadurch vermittelt er einen hautnahen Eindruck vom dortigen Alltag einschließlich seiner Sorge, wovon seine Familie morgen leben soll. Authentisch und bewegend geschrieben!“  - (Ashok Sridharan, Rechtsanwalt, Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn a.D.)

 
„Wenn wir die wirklichkeitsnahen Geschichten lesen, die der Taxifahrer Ahmed von sich und seinen Fahrgästen in Damaskus erzählt, erscheinen unsere Erste-Welt-Probleme erschreckend unbedeutend. Es tut gut daran erinnert zu werden, was im Leben wirklich wichtig ist."  (Sarah Hakenberg, Kabarettistin und Autorin)

 

 

Die Autoren: Aeham Ahmad, palästinensisch-syrischer Flüchtling aus Yarmouk, einem Vorort von Damaskus, lebt mit seiner Familie in Deutschland. Früh förderte sein blinder Vater das musikalische Talent des Jungen.  Mit vier Jahren begann Aeham Keyboard zu spielen, mit sieben erhielt er Klavierunterricht im renommierten Arabischen Institut in Damaskus. Später studierte er Musikpädagogik in Homs. Bei seinen zahlreichen Konzerten begeistert er die Zuschauer immer wieder mit der Intensität seiner Lieder und der Virtuosität seines Klavierspiels. Neben Stücken von Beethoven und Mozart trägt er vor allem eigene Kompositionen, seine fröhlichen, traurigen Lieder gegen Krieg, Hunger und Gewalt vor. Aeham Ahmad erhielt im Dezember 2015 den „Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte“ der Beethoven-Akademie, Bonn. Sein erstes Buch „Und die Vögel werden singen“ erschien 2017 und wurde in vier Sprachen übersetzt.

 Dr. Andreas Lukas, aufgewachsen im Saarland, lebt in Wiesbaden (Hessen). Studium in BWL und Promotion in Politikwissenschaft. Er wirkte in der Verlags- und Medienlandschaft u. a. als Chefredakteur, Verlagsleiter, Herausgeber und Autor zu Führungs- und Personalthemen. Andreas Lukas ist heute als Autor tätig. Sein zweiter Roman „Die ungleichen Gleichen“, die Begegnung zweier junger Menschen, sie auf dem Lande aufgewachsen, er Flüchtling, führte ihn mit dem Musiker aus Damaskus zusammen. Bei den Planet Awards 2019 erreichte Andreas Lukas den Platz 4 bei "Künstler des Jahres", Platz 5 bei "Autor des Jahres" und Platz 6 bei "Buch des Jahres". Im Dezember 2019 war er für den Radio-Sonderpreis zum Berliner Literaturpreis „Wortrandale“ nominiert.

 Kontakt: dr_lukas@t-online.de, Tel.: 0176-84423261


 

Neue israelische Regierung, gleiche israelische Apartheid

Die Wahl von Naftali Bennett ist eine perfekte Illustration dafür, wie Israels Apartheidsystem funktioniert.

 Ariel Gold - 15. Juni 2021 - Übersetzt mit DeepL

Nach 12 Jahren hat Israel endlich einen neuen Premierminister. Während er von vielen als Chance für einen Neuanfang gefeiert wird, ist Naftali Bennett im besten Fall ein Bewahrer von Netanjahus Politik und im schlimmsten Fall ein Ideologe, dessen Positionen rechts von Netanjahus sind.

Im Jahr 2013, als die Nahost-Friedensgespräche nach einem fünfjährigen Einfrieren wieder aufgenommen werden sollten, soll Bennett dem israelischen Nationalen Sicherheitsberater Ya'akov Amidror erklärt haben: "Ich habe in meinem Leben viele Araber getötet - und damit gibt es kein Problem."

Im Jahr 2014 widersprach Bennett, der zuvor Direktor des Jescha-Siedlungsrates war, Netanjahu, indem er behauptete, dass alle jüdischen Israelis, die im Westjordanland leben, auch diejenigen, die in Außenposten leben, die gegen israelisches Recht verstoßen, unter israelischer Souveränität bleiben sollten, und forderte mehr Siedlungsbau. "Jetzt ist die Zeit zu handeln", sagte er. "Wir müssen in allen Ecken des Landes Israel weiterbauen, mit Entschlossenheit und ohne uns beirren zu lassen. Wir bauen und wir werden nicht aufhören."

Im Jahr 2016, als Israels Bildungsminister, rief Bennett israelische Juden dazu auf, "unser Leben zu geben", um das Westjordanland zu annektieren. Während dies relativ harmlos erscheinen mag, war es das nicht. Bennetts Äußerungen beriefen sich auf den Kahanismus, eine jüdische supremazistische Ideologie, die auf den Ansichten von Rabbi Meir Kahane basiert und die dazu aufruft, Gewalt und Terrorismus einzusetzen, um Israel als ethno-nationalistischen Staat zu sichern. Im Jahr 1994 massakrierte der israelische Siedler und Kahane-Anhänger Baruch Goldstein Palästinenser in der Ibrahimi-Moschee im Westjordanland. 1988 wurde die Kach-Partei von der Kandidatur für die israelische Knesset ausgeschlossen. Im Jahr 2004 stufte das US-Außenministerium Kach als terroristische Organisation ein.

 


Am Sonntag, den 13. Juni 2021, kurz bevor er als Nachfolger von Netanjahu als Ministerpräsident Israels vereidigt wurde, verdoppelte Bennett seine anti-palästinensischen Ansichten und verkündete, dass seine Regierung "die Siedlungen im ganzen Land Israel verstärken würde."

Nicht nur in der Palästinenserfrage ist Bennett ein rechtsextremer Ideologe. Bennett nutzt sein Bekenntnis zum orthodoxen Judentum als Deckmantel für seine Ablehnung der Homo-Ehe. "Das Judentum erkennt die Homo-Ehe nicht an, so wie wir Milch und Fleisch zusammen nicht als koscher anerkennen, und nichts wird das ändern", erklärte er. Netanjahu hingegen wirbt damit, dass er für die Rechte von LGBTQ+ ist. Erst 2018 schrieb er: "Ich bin stolz darauf, der Premierminister einer der offensten und freiesten Demokratien der Welt zu sein... Israel setzt sich konsequent für die bürgerliche Gleichheit und die Bürgerrechte aller seiner Bürger ein, unabhängig von Rasse, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung."

Warum also reagieren progressive Politiker und Organisationen so positiv auf den Wandel in Israel? Bernie Sanders, bekannt für seine progressiven Positionen und dafür, dass er sich im Kongress für die Rechte der Palästinenser einsetzt, sagte in einem Video, dass er "hoffnungsvoll" sei, dass die neue Regierung eine sein wird, "mit der wir besser arbeiten können." Americans for Peace Now, die Schwesterorganisation von Shalom Achshav, Israels führender Anti-Siedlungs-/Pro-Friedensorganisation, veröffentlichte eine Erklärung, dass sie "die Vereidigung der neuen israelischen Regierung begrüßt." Am Sonntagabend, nachdem die neue Regierung vereidigt worden war, gingen Tausende von Israelis in Tel Aviv - das als Israels Bastion des säkularen Liberalismus gilt - auf die Straße und feierten bis in die Nacht hinein.

Eine Antwort liegt darin, dass die Menschen innerhalb und außerhalb Israels die Nase voll hatten von Netanjahus Herrschaft. Seine Amtszeit war geprägt von Korruptionsvorwürfen und geschickten Manövern, um an der Macht zu bleiben, und von dem, was zu einem endlosen Zyklus israelischer Wahlen geworden war, während derer die Regierung gelähmt war und in den letzten drei Jahren nicht in der Lage war, einen Haushalt zu verabschieden.

Die andere Antwort ist jedoch, dass dies die beste Veränderung war, die man von einer Regierung erhalten konnte, die etwa fünf Millionen Menschen, die unter ihrer Herrschaft leben, daran hindert, wählen zu können. Hier ist die Situation:

Etwa 20% der israelischen Bürger sind Palästinenser. Sie können bei allen israelischen Wahlen wählen und haben eine Vertretung in der Knesset. Bei dieser Wahl trat die erste palästinensische Partei in eine israelische Mehrheitsregierungskoalition ein. Allerdings stellen Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft nur etwa ein Drittel der Palästinenser dar, die unter israelischer Herrschaft und militärischer Besatzung leben.

Obwohl die Palästinensische Autonomiebehörde und die Hamas die offiziellen Regierungen der Westbank bzw. des Gazastreifens sind, ist Israel die absolute Führungsmacht. Israel kontrolliert die Grenzen, die Währung und die Zentralbank. Es treibt im Namen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Steuern ein, behält das Recht, militärische Operationen auf palästinensischem Land durchzuführen, und kontrolliert das Ausmaß der Freiheit, die den Palästinensern zugestanden wird, oder den Mangel daran.

Israel genehmigt nur etwa die Hälfte der Genehmigungen, die Bewohner des Gazastreifens beantragen, um für lebenswichtige medizinische Behandlungen außerhalb des Gazastreifens zu reisen. Im Jahr 2017 starben 54 Menschen, während sie auf eine Reisegenehmigung für eine medizinische Behandlung warteten, was Amnesty International, Human Rights Watch, Medical Aid for Palestinians (MAP), Physicians for Human Rights Israel (PHRI) und Al Mezan Center for Human Rights dazu veranlasste, eine gemeinsame Erklärung zu veröffentlichen, in der sie die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens fordern.

Die Gründe für die Verweigerung notwendiger medizinischer Behandlungen für Menschen in Gaza sind oft absurd, wie z.B. die Verweigerung von Reisen, weil ein Verwandter einmal ohne israelische Erlaubnis von Gaza in die Westbank gezogen ist. Selbst wenn es nicht gerade ein Massaker verübt, wie das vom Mai 2021, bei dem 256 Palästinenser getötet wurden, reguliert Israel den Treibstoff und die Baumaterialien, die den Menschen in Gaza zur Verfügung stehen. Zeitweise hat es sogar die Anzahl der Lebensmittelimporte nach der Anzahl der Kalorien, die die Gazaner verbrauchen sollten, kontrolliert.

Israel kontrolliert nicht nur die Außengrenzen des Westjordanlandes, sondern auch das, was im Inneren vor sich geht. Während die Palästinensische Autonomiebehörde die Versorgungseinrichtungen und die Infrastruktur für einen Großteil des Westjordanlandes verwaltet, ist Israel die ultimative Autorität. Israelische Siedler-Regionalräte kontrollieren 40% des Landes im Westjordanland. Selbst in Gebieten wie Ramallah, das angeblich unter vollständiger Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde steht, behält sich Israel das Recht vor, jederzeit in die Stadt einzudringen, Straßen und Geschäfte zu sperren, in Häuser einzudringen und Verhaftungen ohne Haftbefehl vorzunehmen.

Während die Palästinensische Autonomiebehörde ein Justiz- und Strafsystem unterhält, das selbst unglaublich repressiv ist, sind die Palästinenser auch Israels Militärgerichtssystem und Gesetzen wie der Militärverordnung 101 unterworfen, die friedlichen Protest verbietet. Obwohl sie vor israelischen Militärgerichten angeklagt werden und ihre Zeit in israelischen Militärgefängnissen absitzen, haben die Palästinenser keinen Einfluss darauf, wer zur Leitung des israelischen Militärs ernannt wird, geschweige denn auf die Militärgerichte.

Jerusalem wurde 1967 von Israel eingenommen und 1980 formell und illegal annektiert. Nach gesundem Menschenverstand hätte Israel dann die Ostjerusalemer Palästinenser, die jetzt etwa 370.000 sind, aufnehmen und zu israelischen Staatsbürgern machen müssen.

Anstatt die Staatsbürgerschaft zu besitzen, haben die Palästinenser in Jerusalem jedoch den Status von ständigen Einwohnern, was ihnen erlaubt, an kommunalen, aber nicht an nationalen Wahlen teilzunehmen. Während dies auf den ersten Blick ein Schritt in die richtige Richtung zu sein scheint, offenbart ein genauerer Blick eine sorgfältige Manipulation der Demographie, um jederzeit eine mindestens 70%ige jüdische Mehrheit zu gewährleisten. Durch solche Maßnahmen wie exorbitante Besteuerung, das Erfordernis eines ständigen Nachweises des Wohnsitzes und die Verweigerung der Familienzusammenführung hat es Israel seit 1967 geschafft, 14.595 palästinensischen Jerusalemern den Wohnsitz zu entziehen.

 



Gerade jetzt sind Israels Gerichte dabei, das Ost-Jerusalemer Viertel Sheikh Jarrah ethnisch zu säubern. Vor der Nakba, als über 750.000 Palästinenser aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben wurden, um den Staat Israel zu gründen, kauften zwei jüdische Stiftungen ein Grundstück in der Sheikh Jarrah Nachbarschaft. Als Israel gegründet wurde, zogen die in Sheikh Jarrah lebenden jüdischen Familien nach West-Jerusalem, da dieser Teil der Stadt nun Teil des neuen Staates Israel war, während Ost-Jerusalem unter jordanische und UN-Kontrolle kam. 1956 siedelten Jordanien und das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge 28 palästinensische Familien, die aus ihren Häusern innerhalb des neuen Staates Israel vertrieben worden waren, nach Sheikh Jarrah um. Als Gegenleistung für die Aufgabe ihres rechtmäßigen Flüchtlingsstatus sollten die 28 Familien das Eigentum an den Grundstücken in Sheikh Jarrah erhalten, aber sie haben nie die Urkunden für ihre Grundstücke bekommen. Israel versucht nun, die Grundstücke an die jüdischen Trusts zurückzugeben, die sie später an Nahalat Shimon, eine im US-Bundesstaat Delaware registrierte Immobiliengesellschaft, verkauft haben. Der Clou ist, dass Israel diese Taktik regelmäßig anwendet, um Palästinenser aus Ost-Jerusalem zu vertreiben, während das israelische Gesetz den Palästinensern verbietet, ihr Eigentum, das sie während der Nakba verloren haben, zurückzubekommen, selbst wenn sie noch in Gebieten wohnen, die von Israel kontrolliert werden.

Das Jahr 2021 markiert 54 Jahre Besatzung, davon 14 Jahre Belagerung des Gazastreifens und 28 Jahre seit der Unterzeichnung des Osloer Abkommens, das einen palästinensischen Staat schaffen sollte. 600.000 israelische Bürger leben heute in den etwa 200 illegalen israelischen Siedlungen, die das Westjordanland und Ostjerusalem bedecken.

Eine Aufschlüsselung, wer zwischen dem Jordan und dem Meer wählen darf und wer nicht, offenbart Israels Beweggründe:
 

Anzahl der jüdischen Israelis, die westlich der Waffenstillstandslinie von 1949 (der Grünen Linie) sowie in Ostjerusalem und den Siedlungen im Westjordanland leben: 6,589 Millionen (Israelisches Zentralbüro für Statistik)

Anzahl der palästinensischen Bürger Israels (Palästinenser, die an nationalen Wahlen teilnehmen dürfen): 1,5 Millionen (Israelisches Zentralamt für Statistik und Stadtverwaltung Jerusalem)

Anzahl der Palästinenser im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen, die nicht an den nationalen Wahlen in Israel teilnehmen können: 4,88 Millionen (Zentralbüro für Statistik der Palästinensischen Autonomiebehörde)


Während wir Israels neuen Premierminister und seine Regierung kennenlernen, während wir weiterhin zusehen, wie Israel Palästinenser gewaltsam aus Ost-Jerusalem entfernt, während wir uns Sorgen über ein nächstes Massaker in Gaza machen und während wir weiterhin die absurde Bezeichnung Israels als demokratischen Staat hören, sollten wir nicht vergessen, dass das Wahlrecht nur 60% der Gesamtbevölkerung zusteht und nur ein Drittel der Palästinenser, die unter israelischer Herrschaft leben, ein Mitspracherecht hatten, wenn Naftali Bennett Israels dreizehnter Premierminister wird.    Quelle

 

Aktivist stirbt in Gewahrsam der Palästinensischen Autonomiebehörde und löst breite Empörung aus

Der Tod von Nizar Banat kommt inmitten eines harten Vorgehens gegen Gegner der Behörden.

Adam Rasgon - 24. Juni 2021 - Übersetzt mit DeepL

Der Tod eines populären Aktivisten in der Haft der Palästinensischen Autonomiebehörde am Donnerstag hat Palästinenser im gesamten Westjordanland wütend gemacht, einen großen Protest in Ramallah ausgelöst und ein Schlaglicht auf das jüngste harte Vorgehen gegen Gegner der Behörden geworfen.

Der Aktivist, Nizar Banat, 42, war bekannt für seine heftige Online-Kritik an der Behörde, der palästinensischen Regierung, die in Teilen des Westjordanlandes eine begrenzte Selbstverwaltung ausübt. Seine Familie sagt, er sei von palästinensischen Sicherheitskräften tödlich geschlagen worden.

Die Behörde hat keine vollständige Darstellung der Ereignisse gegeben, sagte aber, dass sich sein Gesundheitszustand während seiner Verhaftung verschlechterte" und versprach eine Untersuchung. Ein Untersuchungskomitee wird alle Informationen erhalten, die es braucht, um "mit seiner Arbeit fortzufahren" und "den Prozess der Aufdeckung der Wahrheit zu beschleunigen", sagte Mohammed Shtayyeh, der Premierminister der Behörde. Die Behörde, die sich scharfer Kritik wegen der Annullierung der nationalen Wahlen und einem Wiederaufleben der Popularität ihres Rivalen, der Hamas, gegenübersieht, hat kürzlich Dutzende ihrer Gegner im besetzten Westjordanland verhaftet.

Der Tod von Herrn Banat, der während dieses Vorstoßes eintrat, stellte eine neue Krise für die Behörde dar, deren Ansehen in den letzten Monaten gesunken ist, da sie die ersten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen seit 15 Jahren absagte und die Popularität der Hamas im letzten Monat beobachtete, als sie Israel mit Raketen angriff. Herr Banat war ein Kandidat bei diesen Parlamentswahlen gewesen. Sein Tod unterstrich die wachsende Kluft zwischen hochrangigen palästinensischen Beamten - von denen viele in teuren Häusern leben, von israelischen Sondergenehmigungen profitieren und oft unbestrittene Loyalität zu Mahmoud Abbas, dem Präsidenten der Behörde, ausdrücken - und der breiteren palästinensischen Öffentlichkeit, die die Hauptlast der israelischen Besatzung trägt.

Palästinenser im gesamten Westjordanland haben zunehmend ihre Frustration darüber zum Ausdruck gebracht, was sie als unterdrückerische und autoritäre Taktik ihrer Regierung beschreiben, die darauf abzielt, die Redefreiheit zu unterdrücken. "Es ist klar, dass wir unter einem korrupten System leben, das einen Krieg gegen jeden führt, der es kritisiert", sagte Ammar Banat, 27, ein Cousin von Nizar Banat. "Es genügt zu sagen, dass wir nicht nur unter einer israelischen Besatzung leben, sondern auch unter einer palästinensischen."

Nizar Banat war ein Hausmaler, hatte aber eine Fangemeinde im Internet für seine bissigen Kommentare, einschließlich der Kritik an den Beziehungen der Behörde zu Israel. Von seinem Haus in Dura, einem Dorf südlich von Hebron im Westjordanland, postete er Kommentare, die sich nur wenige trauen würden, die aber oft in der breiten Öffentlichkeit Anklang fanden.

Ammar Banat und andere Familienmitglieder sagten, ein großes Aufgebot an Sicherheitsbeamten sei am frühen Donnerstag in ein Haus im Zentrum von Hebron eingedrungen, in dem sich Herr Banat aufgehalten habe. Er hatte dort, in einem israelisch kontrollierten Teil der Stadt, für einen Großteil der letzten sieben Wochen gelebt, nachdem sein Haus in Dura beschossen worden war, sagte sein Cousin. Die Verwandten sagten, die palästinensischen Streitkräfte hätten ihn brutal geschlagen, ihn mit Pfefferspray übergossen, ihn beleidigt und auf den Boden geschleift. Stunden später, nachdem sie Freunde bei den Sicherheitskräften angerufen hatten, um sich über den Zustand von Nizar Banat zu erkundigen, und nachdem sie in örtlichen Krankenhäusern nach ihm gesucht hatten, erfuhr die Familie, dass er tot war, sagte Ammar Banat. Nizar Banat sei in "ausgezeichneter Gesundheit" gewesen, fügte sein Cousin hinzu.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat keinen detaillierten Bericht über die Todesursache von Nizar Banat veröffentlicht und lehnte es ab, Fragen zu beantworten. Am Donnerstagabend sagte Ammar Al-Dwaik, der Direktor der Unabhängigen Kommission für Menschenrechte, auf einer Pressekonferenz, dass zwei Ärzte bei der Autopsie von einem unnatürlichen Tod" sprachen, mit Prellungen und Abschürfungen an vielen Stellen seines Körpers, einschließlich des Kopfes und Halses.

Jibrin al-Bakri, der palästinensische Gouverneur in der Region Hebron, sagte in einer kurzen Erklärung, dass sich der Gesundheitszustand von Herrn Banat während seiner Verhaftung "verschlechtert" habe. Er sagte, Herr Banat sei sofort in ein Krankenhaus gebracht worden, wo die Ärzte feststellten, dass er tot sei.

Das US-Außenministerium äußerte sich am Donnerstagabend zum Tod von Herrn Banat. "Wir sind zutiefst beunruhigt über den Tod des palästinensischen Aktivisten Nizar Banat und die Informationen, die über die Umstände seines Todes berichtet wurden," sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, in einer Erklärung. Er drängte auf eine "gründliche und transparente Untersuchung" und sagte, die Vereinigten Staaten seien "ernsthaft besorgt über die Einschränkungen der Palästinensischen Autonomiebehörde bei der Ausübung der Meinungsfreiheit durch Palästinenser und die Schikanierung von Aktivisten und Organisationen der Zivilgesellschaft."

Herr Banat postete häufig Videos auf seiner Facebook-Seite, in denen er die Verwaltung und die Politik von Beamten wie Herrn Shtayyeh kritisierte. In dieser Woche wetterte er gegen die Palästinensische Autonomiebehörde, die einen Deal mit Israel gemacht hatte, um Impfstoffe zu erwerben, von denen einige kurz vor dem Verfallsdatum standen. Die Behörde lehnte den Deal schließlich ab.

Ende April schimpfte er über Abbas, der erklärt hatte, er werde Parlaments- und Präsidentschaftswahlen nur dann zulassen, wenn Israel die Stimmabgabe in Ost-Jerusalem erlaube. "Sie wollen Israel bestrafen, indem Sie dem palästinensischen Volk die Wahlen vorenthalten", sagte Herr Banat. "Was für eine Art von Dummheit ist das?"

Neben der Kritik an der Autonomiebehörde nahm Banat auch Israel, Mohammed Dahlan, einen Exilrivalen von Abbas, und die L.G.B.T.-Gemeinschaft aufs Korn.

Der Tod von Herrn Banat kam inmitten einer breit angelegten Verhaftungskampagne der Behörde, bei der mindestens 50 Menschen wegen ihrer politischen Aktivitäten verhaftet wurden, sagte Muhannad Karaja, der Direktor von Lawyers for Justice, einer Rechtshilfegruppe. Die Behörde habe versucht, palästinensische Kritiker zu unterdrücken, sagte Karaja, weil sie sich nach ihrer Entscheidung, die Wahlen abzusagen, besonders "schwach" fühle und durch den jüngsten Anstieg der Popularität der Hamas "an den Rand gedrängt". Einige haben die Zahl der Inhaftierten auf eine wesentlich höhere Zahl geschätzt. Dimitri Diliani, ein mit Dahlan verbündetes Fatah-Mitglied, sagte, die Behörde habe seit Ende Mai, als Außenminister Antony J. Blinken Ramallah besuchte, 170 mit Dahlan verbundene Aktivisten festgenommen.

"Blinkens Besuch gab einem isolierten Präsidenten Auftrieb", sagte Diliani und bezog sich dabei auf Herrn Abbas. "Blinkens Besuch ließ sie sich stark genug fühlen, um Gräueltaten zu begehen."

Bei der Demonstration am Donnerstagnachmittag in Ramallah blockierten Sicherheitskräfte einige Straßen in der Stadt, versuchten, die Menge durch das Abfeuern von Tränengas zu zerstreuen und schlugen mindestens einen Mann mit Holzknüppeln. Die Menschen skandierten für den "Sturz des Regimes" und riefen "Raus, raus, Abbas".

Die Hamas, die militante Gruppe, die den Gazastreifen kontrolliert, verurteilte die "Ermordung" von Herrn Banat und sagte, es handele sich um ein "organisiertes und geplantes Verbrechen, das die Absichten und das Verhalten von Abbas' Autorität und seinen Sicherheitsdiensten gegenüber unserem Volk und den Oppositionellen widerspiegelt."

Ammar Banat sagte, sein Cousin habe kürzlich eine Reihe von Drohungen von Sicherheitsbeamten der Fatah und der Palästinensischen Autonomiebehörde in der Gegend von Hebron erhalten. "Sie waren darauf aus, ihn auszuschalten", sagte er. "Ich habe keinen Zweifel, dass sie ihn töten wollten." 
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VIDEO - Gideon Levy: HAT ISRAEL EINE LINIE ÜBERSCHRITTEN?

Gideon Levy im Gespräch mit Alexandra Föderl-Schmid

Seit über 50 Jahren kontrolliert Israel das Westjordanland. Wie hat sich das Land dadurch verändert? Der preisgekrönte israelische Journalist Gideon Levy (Tel Aviv), der seit 1982 für die Tageszeitung "Haaretz" schreibt, warnt vor "Apartheid" gegenüber den Palästinensern.

Gideon Levy ist Haaretz-Kolumnist und Mitglied der Redaktion der Zeitung. Levy kam 1982 zu "Haaretz" und war vier Jahre lang stellvertretender Redakteur der Zeitung. Er wurde 2008 mit dem Euro-Med-Journalistenpreis, 2001 mit dem Leipziger Freiheitspreis, 1997 mit dem Preis der Israelischen Journalistenvereinigung und 1996 mit dem Preis der Association of Human Rights in Israel ausgezeichnet. 2016 erhielt Gideon Levy den Olof-Palme-Preis, den er sich mit dem palästinensischen Pastor Mitri Raheb teilt, für ihren "Kampf gegen Besatzung und Gewalt".

Im Jahr 2021 wurde Levy mit Israels höchstem Journalistenpreis, dem Sokolow-Preis, ausgezeichnet. In der Begründung schrieb das Preiskomitee, dass Levy "originelle und unabhängige Positionen vertritt, die sich weder Konventionen noch gesellschaftlichen Codes unterwerfen, und damit den öffentlichen Diskurs furchtlos bereichert.

Alexandra Föderl-Schmid ist seit Juli 2020 stellvertretende Chefredakteurin. Zuvor war sie als Korrespondentin für Israel und die Palästinensischen Gebiete tätig. Sie wechselte 2017 zur Süddeutschen Zeitung, davor war sie zehn Jahre lang Chefredakteurin und später auch Mitherausgeberin der österreichischen Tageszeitung Der Standard und des Nachrichtenportals derStandard.at. Sie studierte Publizistik, Politikwissenschaft und Geschichte und promovierte über das duale Rundfunksystem in Deutschland; außerdem war sie 2005 Reuters / APA Geiringer Fellow und ist im Vorstand des Reuters Institute for the Study in Journalism in Oxford. Sie wurde mit dem österreichischen Kurt-Vorhofer-Preis für politischen Journalismus, dem Verfassungspreis und dem Ari-Rath-Preis ausgezeichnet. Außerdem war sie maßgeblich an der Neugründung des Presserats in Österreich beteiligt.
Aufgezeichnet am 21. Juni 2021 im Kreisy Forum   - Quelle
 

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Wooing Democrats, Yair Lapid embraces racism

PCHR- Weekly Report on Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory

Joint militias- How settlers and soldiers teamed up to kill four Palestinians

How Israel’s Citizenship Law collectively punishes its Palestinian citizens

Anadolu- Ex-Israeli soldiers call for halt to settler violence against Palestinians

Israeli Settlers Cut 150 Palestinian-owned Olive Trees near Nablus

Israeli Soldiers Dismantle A Residential Tent In Northern Plains

Undercover Israeli Soldiers Kidnap Three Palestinians In Jerusalem

Israeli settlers continue to set up mobile homes on occupied Palestinian land to expand settlement

Israeli occupation forces demolish water reservoir used for drinking and irrigation

Israeli Soldiers Abduct A Palestinian From Hebron

WAFA- “Israeli settlers continue to set up mobile homes on occupied Palestinian land to expand settlement”

WAFA- “Israeli occupation forces demolish water reservoir used for drinking and irrigation”

Anadolu- Ex-Israeli soldiers call for halt to settler violence against Palestinians

Student Union at Birzeit University organizes a sit-in protesting Israel’s detention of 33 students

UNRWA concludes the first round of summer camps for refugee children in East Jerusalem

Israeli Settler Shoots, Injures Palestinian Shepherd near Nablus

Prisoner Society condemns Israeli detention of dozens of Birzeit University students

United Reformed Church urges members to contact their MPs to express concern about Israeli actions

Israel resumes demolition in Humsa al-Bqai’a Bedouin community in the occupied Jordan Valley

 

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