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Sonntag, 25. Oktober 202016:53  -     facebook     LINKS       ARCHIV      BDS      THEMEN

 

Israelisches Parlament treibt Gesetz voran, das Maßnahmen im Kampf gegen BDS vor der Öffentlichkeit geheim halten soll - 18.07.2017 - Ein Gesetzesentwurf passierte am Montag die erste Lesung in der Knesset, der israelische Maßnahmen zur Bekämpfung der BDS-Bewegung und von Versuchen "Israel zu delegitimieren" vom israelischen Gesetz über  Informationsfreiheit, das israelischen Bürgern erlaubt Informationen von der Regierung zu erhalten, ausnehmen soll. Laut einer Erklärung der Knesset unterstützten 26 Abgeordnete den Entwurf, 12 stimmten dagegen, es gab eine Enthaltung.

Der Minister für strategische Angelegenheiten, Gilad Erdan von der rechten Likud-Partei, sagte: "Die Boykott-Organisationen haben sich geografisch ausgebreitet und agieren in verschiedenen Bereichen. Die Organisationen haben ein Netzwerk der Aktivitäten aufgebaut und arbeiten mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammen".   "Es ist eine Kampagne von Lügen, die den Hass schüren", fügte er hinzu. Außerdem sagte er, der Kampf gegen die Boykottbewegung sei ein "Kampf  wie jeder andere" und verlangte, dass die israelische Regierung eine Strategie für eine "Kampagne gegen dieses Phänomen" ausarbeitet.

Teil des Strategie ist laut einer Erklärung der Knesset, Erdans Bemühungen gegen die sogenannte "Delegitimierung" Israels vollkommen geheim zu halten und vom israelischen Gesetz über Informationsfreiheit auszunehmen, das sicherstellt, dass israelische Bürger und Einwohner das "Recht haben, von einer staatlichen Behörde Information zu bekommen".

Das Gesetz zielt darauf ab, das Ministerium für Strategische Angelegenheiten auf die Liste der Körperschaften zu setzen, die von dem Gesetz ausgenommen sind. "Eine der Grundlagen für Erfolg ist die Geheimhaltung unserer Methoden ... Denn die meisten Aktionen des Ministeriums kommen nicht vom Ministerium, sondern von Körperschaften aus der ganzen Welt, die ihre Verbindung zum (israelischen) Staat nicht preisgeben wollen", erklärte Erdan. 

Neben der Ausarbeitung einer landesweiten Kampagne gegen pro-palästinensische Aktivisten, die die israelische Politik kritisieren, die im Geheimen betrieben werden soll, wenn der Gesetzesentwurf Gesetz wird, hat die israelische weitere anti-BDS Maßnahmen eingeführt, wozu ein Gesetz gehört, das im März verabschiedet wurde und Ausländern die Einreise untersagt, wenn sie ihre Unterstützung für BDS offen geäußert haben.

Knessetmitglied Nachaman Shai vom zionistischen Lager, der in der politischen Landschaft Israels als links gilt, bezeichnete des Gesetzesentwurf als "Zensur in Verkleidung".

Micky Rosenthal vom zionistischen Lager sagte, "er glaube nicht an die Notwendigkeit das Gesetz zur Informationsfreiheit zu beschädigen" und gab zu verstehen, dass der vorgelegte Gesetzesentwurf die bestehende israelische Gesetzgebung beschädigen würde.

Die BDS-Bewegung hat in den letzten Jahren mit Aktivisten an Schwung zugelegt, die sich an Unternehmen richten, die konform mit der illegalen israelischen Besatzung Ost-Jerusalems und der Westbank arbeiten.  Die israelische Regierung ist inzwischen wegen des Wachsens der BDS-Bewegung zunehmend besorgt, nachdem sich die Unterstützungsbasis auf Unternehmen, Universitäten und religiöse Institutionen in der ganzen Welt ausgeweitet hat und Investitionen aus Organisationen, die in die Verletzungen der palästinensischen Rechte durch Israel involviert sind, abzogen werden.

Im Januar 2016 hielt die israelische Knesset eine Konferenz ab, um Wege der Bekämpfung von BDS zu diskutieren, und widmete dieser Angelegenheit 100 Millionen Shekel ($26 Mio) aus dem Regierungsbudget für 2016.

Inzwischen zielt die israelische Regierung auch auf israelische Menschenrechtsgruppen mit einer Gesetzgebung, von der diese Gruppen gesagt haben, sie ziele auf die Ausmerzung von Kritik am israelischen Vorgehen in den palästinensischen Bevölkerungsgruppen.  Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat letzten Monat angekündigt, er werde sich bemühen noch strengere Regeln für die finanzielle Unterstützung von israelischen NGOs aus dem Ausland voranzutreiben, ein Schritt, der als weiterer Versuch der Unterdrückung israelischer  Menschenrechtsorganisationen kritisiert wird.  Quelle           Übersetzung: K. Nebauer


 

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Presseinfo Annette Groth: Bundesregierung ergreift trotz der dramatischen Lage im Gazastreifen keine konkreten Schritte, um die Situation der Menschen vor Ort zu verbessern!  - „Zwar ist erfreulich, wie klar die Bundesregierung einige der in unserer Kleinen Anfrage ‚Der Wiederaufbau des Gazastreifens und der Gaza Reconstruction Mechanism´ aufgeworfenen Fragen beantwortet hat“, erklärt Annette Groth, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in Reaktion auf die eingetroffene Antwort. „Aber obwohl Israel ganz klar als Besatzungsmacht im Gazastreifen bezeichnet und die Abriegelung des Küstenstreifens als „wesentlicher auslösender Faktor“ für die humanitäre Misere der Bevölkerung Gazas benannt wird, fehlt eine klare Aussage der Bundesregierung, welche konkreten Schritte sie unternommen hat, um die Situation vor Ort zu verbessern. Nach zehn Jahren Blockade und angesichts der dramatischen Zustände vor Ort ist dies ein riesiger Skandal! Auch dass sich die Bundesregierung vor einer eindeutige Antwort auf die Frage drückt, ob Israel im Gazastreifen seiner Verpflichtung als Besatzungsmacht, im Sinne der Vierten Genfer Konvention für das Wohlergehen der Bevölkerung in besetztem Gebiet Rechnung zu tragen, nachkommt, darf nicht hingenommen werden.“

Annette Groth weiter
: „Die Antwort der Bundesregierung enthält durchaus interessante und vor allem erschreckende Details: so seien erst 51% der im Oktober 2014 von der internationalen Gemeinschaft für den Wiederaufbau des Gazastreifens zugesagten finanziellen Mittel auch tatsächlich bereitgestellt worden. Auch dies wird als Faktor anerkannt, der den Wiederaufbau des Gazastreifens verschleppt. Zudem seien erst 31 von 95 Bildungseinrichtungen komplett wieder aufgebaut und der Wiederaufbau von nur 7 von 34 Gesundheitseinrichtungen, von 129 von 630 Wiederaufbauvorhaben im Wohnsektor und von 67 von 152 Wiederaufbauvorhaben im Bereich Wasserversorgung und Abwasserentsorgung abgeschlossen worden.

Ein klares Urteil fällt die Bundesregierung zudem über die Dual-Use-Liste der israelischen Behörden, die von der internationalen Gemeinschaft als „wenig transparent und erschwerend für das entwicklungspolitische und humanitäre Engagement im Gazastreifen“ eingestuft werde. Viele der auf der Liste vermerkten Güter seien für den Wiederaufbau des Gazastreifens aber unverzichtbar.“

Abschließend bemerkt Annette Groth:
„Die Bundesregierung muss aus ihrer eigenen Einschätzung der katastrophalen Lage der Menschen im Gazastreifen Konsequenzen ziehen. Gerade weil die Rolle der israelischen Blockadepolitik und des Verbots der Einfuhr notwendiger Güter so erfreulich klar benannt wird, muss die Bundesregierung hier ansetzen und sich dafür einsetzen, dass den Menschen in Gaza endlich ihr Recht auf ein menschenwürdiges Dasein eingeräumt wird. Voraussetzung hierfür ist die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens, die der Deutsche Bundestag bereits 2010 einhellig gefordert hat. Zudem muss sich die Bundesregierung zu der Frage, ob die im internationalen Recht geforderte Balance zwischen humanitären Erwägungen und militärischer Notwendigkeit in der israelischen Politik gegenüber dem Gazastreifen umgesetzt wird, positionieren!

Die internationale Gemeinschaft muss ihrer Verpflichtung nachkommen und endlich die zugesagten Gelder auszahlen. Vor allem aber muss sie auf politischer Ebene darauf hinarbeiten, dass die Blockade Gazas aufgehoben wird!“ - Annette Groth, MdB


 


Hilferuf aus Gaza - Kein Strom, kein sauberes Wasser – Israel blockiert Leben in palästinensischem Küstenstreifen - Karin Leukefeld - »Wir haben fast keinen Strom«, mit diesen knappen Worten beschreibt Professor Abed Schokry in seinem Bericht aus Gaza, den er regelmäßig an Freunde und Bekannte in Deutschland schickt, die Situation in dem abgeriegelten Gebiet. 17 Jahre lebte Schokry in Deutschland, promovierte an der TU Berlin und kehrte 2007 mit seiner Familie zurück, um an der Universität Gaza Wirtschaftsingenieurswesen zu unterrichten.

Seit mehr als zehn Jahren lebe die Bevölkerung unter »unmenschlichen Bedingungen«, schreibt Schokry. »Sind wir Versuchskaninchen in einem Experiment, werden wir beobachtet, um unsere Schmerzgrenzen zu ermitteln?«

Es mangele nicht nur an Elektrizität, sondern es gebe auch »kein sauberes Trinkwasser«. Leitungswasser fließe an vielen Orten »seit Wochen nicht mehr, da es keinen Strom gibt«. Deswegen funktioniere auch kein Internet, kein Telefon und – Schokry erwähnt es nicht – kein Kühlschrank und keine Waschmaschine.

Die Krankenhäuser haben nicht genügend Strom, auch die Abwasseraufbereitung ist außer Betrieb, so dass das Abwasser direkt ins Mittelmeer fließt, wo schon weite Teile des Strandes von Gaza verseucht seien, erklärt Schokry. Die israelische Gesundheitsbehörde habe das Schwimmen in der Umgebung der nahe gelegenen Hafenstadt Aschkelon verboten und die Strände geschlossen. >>>





Meldung aus Gaza Juli 2017 - Dr. Abed Schokry - Gaza am 15 Juli 2017 - pdf - Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freundinnen und Liebe Freunde, Es ist unglaublich, was wir zur Zeit durchmachen und erleben. Die Woche zwischen dem 7. Juli bis einschließlich der 14. Juli hatten wir (die Gesamtbevölkerung des Gazastreifens) weniger als 24 Stunden Strom gehabt (DIE GANZE WOCHE)! Und das bei Temperaturen über 34 ° C. Diese Hitzewelle erschwert ohnehin unseren sehr bedrückenden und betrübten Alltag >>>

Der größte Angriff in Jerusalem - Ilana Hammermann - 18.07.2017 - Tempelberg für jüdische Besucher nach drei Tagen wieder geöffnet - Es begann 1967 mit der Vertreibung hunderter arabischer Jerusalemiter – Männern, Frauen und Kindern – aus dem Gebiet um die Klagemauer, der Zerstörung ihrer Häuser und dem Bau eines Stadtviertels nur für Juden. Und es ging damit weiter irrsinnigerweise eine non-profit-Organsation fanatischer nationalistischer Siedler, Elad, mit dem größenwahnsinnigen Plan zu betrauen, die Davidstadt  sowie einen jüdischen Nationalpark im Herzen des arabischen Dorfes Silwan zu errichten. Und das kann gut mit einem national-religiösen Krieg zwischen Muslimen und Juden enden.

Dieser Krieg wird nicht mit Steinen und Messern ausgefochten werden, nicht einmal mit Gewehren. Im Nahen Osten gibt es andere Waffen, Millionen mal tödlichere, und ihre Zeit wird kommen, wenn man so weiter macht wie jetzt.


Heutzutage schaut dieser Angriff – eine tickende Bombe, die nur Taube nicht hören – folgendermaßen aus: Zwischen dem Damaskustor und dem Shiloah-Teich, sowie nördlich und südlich davon leben etwa 80.000 Araber – ungefähr 30.000 in der Altstadt und 50.000 in Silwan – und etwa 3.000 Juden, die meisten von ihnen im Jüdischen Viertel und ein paar Dutzend in der Davidstadt und in Kfar Shiloah, im Arabischen als Wadi Hilweh und Silwan bekannt. Aber wer durch das jüdische Viertel zur Davidstadt geht, wird hier wahrscheinlich keine Araber sehen.


Wenn er nach oben schaut, werden seine Augen vielleicht an den Kuppeln von zwei Gebäuden hängen bleiben, die den Muslimen so heilig sind, an den Kuppeln des Felsendoms und der Al Aqsa-Moschee. So unbedeutend, wie sie von hier aussehen, kommen dieBesucher nicht auf die Idee, dass man bereit ist für diesen Ort Millionen Muslime zu töten, oder dass sie getötet werden. Denn von hier unten sieht der Tempelberg, den Muslime das prächtige Heiligtum nennen (arabisch Haram as-Sharif), mehr oder weniger wie ein trauriger Hügel aus, nicht besonders groß, und was noch wichtiger ist, isoliert und losgelöst und ohnmächtig in seiner Isolierung und Losgelöstheit. Er ist umgeben von hohlen Ausgrabungsstätten, die hier und da Gruppen unschuldiger Touristen verschlucken. Es ist pure Geschichte, die Gegenwart scheint nur zu existieren, um ihr zu dienen.


Im Jüdischen Viertel wird unser Besucher allerdings nur vibierendes modernes Leben sehen; Touristenströme kommen zu seinen sauberen, renovierten Strassen, seinem weitläufigen zentralen Platz, die neue elegante Synagoge steht hier, überheblich und selbstsicher, und das glanzvolle, riesige Besucherzentrum – alles zelebriert das Jüdischsein von Jerusalem, dazu die israelischen Flaggen, die Schilder an den Wänden und Eingängen der Häuser. Sogar am Tor der byzantinischen Kirche am Rand des Platzes, von der nur die wiederaufgebauten Mauern stehen, wurde eine Mesusa angebracht. Ja, "Esch ha-Thora" ("Feuer der Thora"), der Name einer nahe der Klagemauer errichteten Yeshiva, brennt hier, und es wird bei jedem Schritt klar, dass seine Brandstifter und Anfacher vor lauter Stolz auf ihre großen national-religiösen Unternehmungen außer sich sind. >>>

Presseerklärung - PGD Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland e.V. - *Israelische Besatzung schließt die Al-Aqsa Moschee* - Berlin, 20.Juli 2017 – Der anhaltenden israelischen Aggression, der systematischen Ausgrenzung, der Gewalt und den völkerrechtswidrigen Verstöße seitens der israelischen Armee in der heiligen Stadt Jerusalem sowie auch dem Westjordanland muss Einhalt geboten werden.

Eines der wichtigsten Heiligtümer des Islam – die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem - wurde zum ersten Mal seit 1969 für muslimische Betende durch die israelischen Besatzer komplett geschlossen. Zudem sollen durch die israelischen Besatzer neue Metalldetektoren an den Zugängen zu den Gebetsplätzen der Heiligtümer angebracht werden.

Die Schließung verstößt gegen das universelle Menschenrecht der ungehinderten Religionsausübung und gegen internationales Recht, was auch regelt, dass die Muslime für die Verwaltung innerhalb der Heiligen Stätte zuständig sind.

Seit 2015 seien zudem im Westjordanland und Jerusalem so viele Palästinenser durch die israelischen Besatzer verletzt oder getötet worden wie noch nie seit Beginn der Zählungen durch OCHA, dem Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (engl. Office for the Coordination of Humanitarian Affairs).

Besonders beeinträchtigt sind die körperliche Sicherheit und die Existenzgrundlage der Palästinenser durch die Gewalt von Siedlern und Soldaten und deren unzureichende Strafverfolgung durch israelische Behörden.

„Es ist bedauerlich, dass die Weltöffentlichkeit und besonders die Bundesregierung gegenüber diesem Unrecht nicht ausreichend im Rahmen ihrer moralischen und politischen Verpflichtungen handelt.

Auch die religiösen Gefühle werden durch die Schließung der Al-Aqsa Moschee verletzt und nicht respektiert“, beschreibt Suhail Abu Shammala, Vorsitzender der PGD.

Tempelberg in Jerusalem - Die Wut der Muslime - Die Lage in Jerusalem ist angespannt: Die Araber protestieren vor dem Tempelberg gegen neue Maßnahmen der israelischen Polizei. Am Freitag werden Zehntausende erwartet. - Lissy Kaufmann - Die kleinen Gebetsteppiche liegen bereit, dicht an dicht, mehrere Meter lang, in vier Reihen, an diesem Mittag wenige Minuten vor 12 Uhr 46 am Löwentor in Jerusalem. Hunderte Muslime, die meisten Männer, ganz hinten auch einige Frauen, sind zum Mittagsgebet zu diesem ungewöhnlichen Ort gekommen, einer der Zufahrtsstraßen zur Altstadt. Autofahrer müssen warten. Die Julisonne brennt erbarmungslos senkrecht auf die Straße. Die meisten Betenden haben die Schuhe ausnahmsweise angelassen, der Boden ist glühend heiß. Dann ruft der Muezzin vom angrenzenden Tempelberg aus zum Gebet: Allahu Akbar, Gott ist groß. Das Gebet geht los, bewacht von schwer bewaffneten Polizisten, die sich auch auf den Mauern positioniert haben.

Die Lage ist angespannt in Jerusalem. Die Muslime sind verärgert und sehen das Gebet vor dem Altstadttor auch als Protest. Auf den Tempelberg, den drittheiligsten Ort für Muslime, wollen sie nicht mehr gehen, seit israelische Sicherheitsbeamte an den drei momentan geöffneten Eingängen Metalldetektoren aufgebaut haben, um die Betenden zu überprüfen. „Das geht es doch nicht um unsere Sicherheit, sondern um deren Sicherheit“, schimpft der 27-jährige Moussab Hirbawhi nach dem Gebet. „Wir weigern uns, da durchzugehen. Das ist unsere Moschee, unser religiöser Ort. Es sind die Israelis, die Probleme machen. >>>

Unruhen am Tempelberg in Jerusalem  - Nach dem Mord an zwei israelischen Polizisten dauern die Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischer Polizei seit Tagen an. Der SPD-Außenexperte Niels Annen warnt vor einer „ungeheuren Eskalation“

Anlässlich der jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern am Tempelberg in Jerusalem warnt der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Niels Annen, davor, dass die Lage außer Kontrolle geraten könnte. Die Situation sei besorgniserregend. „Es handelt sich um einen der sensibelsten Orte der Welt. Jede Handlung, die als einseitige Veränderung des Status Quo wahrgenommen wird kann eine ungeheure Eskalation in Gang setzen“, sagte Annen unserer Redaktion >>>

"Ungeheure Eskalation" möglich: Warum sich der Israel-Palästina-Konflikt wieder dramatisch zuspitzt - Susanne Klaiber  - Der Israel-Palästina-Konflikt spitzt sich zu. So sehr, dass Experten vor einer Eskalation warnen. Das müsst ihr darüber wissen.

Was ist in den vergangenen Tagen passiert?
- Der Konflikt begann mit einem Doppelmord an israelischen Polizisten am Freitag und schaukelte sich dann immer mehr hoch. Im Detail:

► Am Freitag haben drei Israelis (Araber) zwei israelische Polizisten (arabische Drusen) an einem der Zugänge zum Tempelberg getötet. Danach wurden sie selbst erschossen.

► Israel schloss daher am selben Tag den Tempelberg, auch die Freitagsgebete der Muslime im Felsendom und der Al-Aksa-Moschee wurden unterbunden – zum ersten Mal seit 1969. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte den Angriff. Er bat aber darum, den Berg wieder zu öffnen.

► Am Sonntag öffnete Israel den Tempelberg wieder für Muslime. Sie müssen aber seitdem durch Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren – wie es für Touristen schon länger Pflicht ist.

► Am Montag durften auch Touristen wieder auf den Tempelberg.

► In der Nacht zu Dienstag gab es weiter heftige Zusammenstöße zwischen Polizei und Palästinensern. 50 Palästinenser wurden verletzt.

► In der Nacht zum Mittwoch wurden 14 Palästinenser und zwei Polizisten verletzt.

► Für Mittwoch rief die Fatah-Partei von Abbas zu einem "Tag des Zorns" auf. Auch die islamistischen Terrororganisationen Hamas und der Islamische Dschihad riefen zu Protesten und Zusammenstößen mit Sicherheitskräften im Westjordanland und im Gazastreifen auf.

► Am Mittwoch haben jüdische Besucher die auf dem Tempelberg geltenden Regeln verletzt und wurden des Platzes verwiesen. Israel schloss den Tempelberg für Nicht-Muslime und Touristen.

Warum hat der Tempelberg so große Bedeutung?
- Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem ist eine wichtige heilige Städte sowohl für Juden und Muslime als auch für Christen. Auf ihm liegen die Klagemauer, die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom. Um die Vor- und Besuchsrechte wird schon lange gestritten. Deswegen gibt es derzeit eine detaillierte Regelung: Die elf Zugänge zum Tempelberg kontrolliert Israel. Für die Verwaltung ist die jordanische Wakf-Behörde verantwortlich. Muslime dürfen den Tempelberg von allen Toren aus betreten. Christen, Muslime und andere dürfen nur durch das Mughrabi-Tor an der Klagemauer gehen und zwar nur von Samstag bis Donnerstag zu bestimmten Öffnungszeiten. Der Felsendom darf nur von Muslimen betreten werden.

Worum geht es bei der Eskalation wirklich?
- Es ist makaber: Der Tod von fünf Menschen ist nicht der Grund für die Eskalation. Der Knackpunkt sind die verschärften Kontrollen. Sie mögen aus Sicherheitsgründen nachvollziehbar erscheinen – aber viele Muslime fürchten, dass Israel seine Macht auf dem heiß begehrten Areal ausweitet. Schließlich hat Israel auch schon Ostjerusalem mit dem Tempelberg 1967 erobert – die Annexion wird international nicht anerkannt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte laut Medienberichten mehrmals, er wolle den Status Quo nicht ändern, sondern nur für Sicherheit sorgen. Er warnte selbst vor unvorhersehbaren Folgen einer Änderung des Status Quo. Das könne auch die zunehmend engeren Beziehungen zwischen Israel und den sunnitischen Staaten – etwa Saudi-Arabien - untergraben.

Kritiker glauben ihm jedoch nicht und halten die Grenze schon jetzt für überschritten. Mitarbeiter der Wakf-Behörde hatten sich am Sonntag geweigert, durch die Sicherheitsschleusen zu gehen - sie durften schließlich so passieren. >>>

Bill making it a federal crime to support BDS sends shockwaves through progressive community - Philip Weiss - There is only one story in the news, for followers of the Israel/Palestine conflict, and that is Glenn Greenwald and Ryan Grim’s report at the Intercept yesterday on new legislation in the Congress that would criminalize support for Boycott, Divestment and Sanctions (BDS).

The bill is such a crude example of overreach by the Israel lobby that it is sure to backfire on its supporters as Greenwald and Grim’s report ricochets around the Democratic Party:

But now, a group of 43 senators — 29 Republicans and 14 Democrats — wants to implement a law that would make it a felony for Americans to support the international boycott against Israel, which was launched in protest of that country’s decades-old occupation of Palestine. The two primary sponsors of the bill are Democrat Ben Cardin of Maryland and Republican Rob Portman of Ohio. Perhaps the most shocking aspect is the punishment: Anyone guilty of violating the prohibitions will face a minimum civil penalty of $250,000 and a maximum criminal penalty of $1 million and 20 years in prison. >>>

 

 

 

 

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Nachrichten - Berichte

Palästinenser nahe der Altstadt von Jerusalem erschossen

 

Palästina - SPD-Außenpolitiker fürchtet Eskalation am Tempelberg in Jerusalem

 

Video of Al-Aqsa attack made public as Adalah calls for release of Palestinians' bodies



Everything you need to know about tensions at Jerusalem’s holiest site

 

Israel - Verstärkte Armeepräsenz vor Freitagsgebeten

 

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Abbas pushes international community to intervene over Al-Aqsa crisis

BDS founder warmly welcomed by Irish president



U.S. Lawmakers Seek to Criminally Outlaw Support for Boycott Campaign Against Israel

Apartheid illustrated: Israeli soldier shoots another soldier in Hebron

Explosions and arrest in Old City of occupied al-Khalil

Kill like an Israeli

Israel advances bill to conceal its overseas partners in suppressing BDS

Das Oberrabbinat in Israel hat zwei Listen veröffentlicht: Auf einer stehen die Namen der Rabbiner, deren Konversionen anerkannt werden. Auf der anderen, der schwarzen, stehen die Namen der Nicht-Anerkannten. Diese Einteilung hat massive Folgen für die Einbürgerungspolitik Israels.

Israeli Soldiers Kill A Palestinian Near Bethlehem

Israeli Soldiers Abduct Six Palestinians In Hebron, One Near Jenin

Israeli Soldiers Injure Three Palestinians, Abduct One, Near Jerusalem

Army Abducts Two, Injures Several Others, In Bethlehem

PPS- “Israeli Soldiers Abduct Seven Palestinians In Bethlehem, Nablus And Jenin”

Israeli police detain 98 undocumented Palestinians working in Israel

The children of Nabi Saleh in Israeli prisons- a conversation with Bassem Tamimi

20. 7. 2017

Israel sperrt Tempelberg für nichtmuslimische Besucher
 

Jerusalem: 50 Verletzte bei Unruhen am Tempelberg

PPS- “Israeli Soldiers Abduct Seven Palestinians In Bethlehem, Nablus And Jenin”

Army Abducts Three Palestinians In Ramallah

Israeli Soldiers Abduct Three Palestinians In Hebron

Israeli Soldiers Injure Sixteen Palestinian In Al-‘Ezariyya

Army Injures 34 Palestinians, Attack Ambulances And Medics, In Jerusalem

Palestinians in West Bank, Gaza demonstrate in support of Al-Aqsa

Israeli bill aimed at preventing Jerusalem's division passes reading in Knesset

5 Palestinians killed in accident between Palestinian vehicle, Israeli truck in Jenin

Palestinian child seriously injured after being struck by Israeli settler vehicle

'Wanted men' in Balata refugee camp turn themselves in to PA

Palestinian Journalists Syndicate slams Hamas for arrest of journalist

Israeli parliament advances law to keep fight against BDS secret from public

19. 7. 2017

Verletzte bei Zusammenstößen von Palästinensern und Polizei -
Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Polizisten verschärft die israelische Regierung die Sicherheitschecks für Muslime am Tempelberg. Das sorgt seit Tagen für Spannungen und Gewalt.

German government “watching with great concern” illegal Israeli settlements in East Jerusalem

Israels Premier Benjamin Netanyahu zweifelt am Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump

In move to recognize Palestine, South Australia has overwhelming majority of Aussies behind it

Jerusalem: 50 Verletzte bei Unruhen am Tempelberg - Nahost-Konflikt

'We need to cut their heads off,' Bush said of anti-western demonstrators in Syria in '06 -- Tzipi Livni

Army Kills A Palestinian After He Reportedly Rammed Soldiers With His Car Near Hebron

Israeli Soldiers Invade Al-Makassed Hospital, Surround ICU To Abduct A Seriously Wounded Teen

Israeli Soldiers Injure Several Palestinians Near Hebron

No more waiting- LGBTQ Israelis must take the rights they deserve

My village is under threat. I'm not giving up hope

Israeli Supreme Court mulls over demolition of Bedouin village in West Bank

Israeli forces raid home of Palestinian shot dead after alleged vehicular attack

Military wings in Gaza warn Israel Al-Aqsa policies will 'explode in the region'

18. 7. 2017

Emmanuel Macron says anti-Zionism is a new type of anti-Semitism

Palästina will bilaterale Zusammenarbeit mit China ausbauen

Young survivors of Gaza beach slaughter in 2014 'lost their minds'

Netanyahu Opposes US-Russia South Syria Ceasefire Deal

Israeli Palestinians killed Israeli forces at Al Aqsa as act of religious/nationalist resistance -- Levy

Streit um Metalldetektoren auf dem Tempelberg

Israeli soldiers Abduct Four Palestinians In Hebron And Jerusalem, Demolish A Home

Israeli Soldiers Abduct Two Palestinians In Ramallah And Qalqilia

Israeli Navy Injures Two Fishermen In Khan Younis

Report- ‘Life under siege- Electricity cuts put dialysis patients at risk’

PHOTOS- Palestinians protest new security measures at Al-Aqsa


Fatah calls for 'day of rage' amid Israeli restrictions at Al-Aqsa

Committee- 19 Palestinians suffering of medical neglect in 2 Israeli prisons

Israeli forces detain 16 Palestinians, set up road blocks during West Bank raids

Palestinians reject Israel security measures in al-Aqsa

Israel’s UN envoy slanders human rights groups

 How Israel’s 10-Year Blockade Brought Gaza to the Brink of Collapse - The crisis in Gaza is not simply a humanitarian tragedy. It’s a moral outrage

The second life of Ghassan Kanafani


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