Samstag, 24. Oktober 2020
-
15:25
|
|
|
Gaza am Boden
Dieser offene Brief
des preisgekrönten Journalisten
Mohammed Omer, der über den
Gazastreifen berichtet, ist an
Präsidenten Obama gerichtet und
stellt harte Fragen: Welches Band
verbindet die Politik und Macht der
USA mit Israels grausamer
Unterdrückung? Wie kann USA sich
schützend vor die Gewalt stellen,
die Israel gegenüber unschuldigen
anderen ausübt? Welche Befriedigung
und welchen Lohn gewinnt Israel
dafür, dass es jede Lebensregung von
fast 2 Millionen palästinensischen
Menschen in Gaza bestraft, die
nichts anderes wollen als ihre
Freiheit wieder zu erlangen?
Lieber
Mr. Präsident! Als Präsident des
mächtigsten Landes auf dem
Planeten, als liebender und
schützender Vater von zwei Kindern,
als Mann, der sich voll bewusst ist
der Kämpfe so vieler
unterprivilegierter Gemeinschaften
in vielen Ländern (einschließlich
Ihrem eigenen) müssen Ihnen die
Augen geöffnet worden sein während
der letzten drei – von vielen –
israelischen Angriffen auf das
belagerte Gaza, wo ich mit meiner
Frau und meinem kleinen Sohn lebe.
Ich erinnere mich an Ihre erste Wahl
zum Präsidenten (Ich befand mich
gerade in Holland). Wie so viele
Millionen weltweit habe ich Sie
lauthals begrüßt und geglaubt, dass
ein frischer Wind durch die engen
Hallen der US-Politik bläst. Ich
wagte zu hoffen, dass ein mutiger
Mann – ein Kämpfer für die
Vernachlässigten und Missbrauchten –
angekommen sei, um sich gegen den
Schmerz und die Ungerechtigkeit zu
empören, wovon so viele, auch mein
Volk der Palästinenser, lang gequält
und von ihrem alten Land vertrieben,
jeder menschlichen Würde beraubt,
betroffen sind.
Leider habe ich vielleicht zu viel
erwartet. Wenn ich mich heute in
Gaza umschaue und nur die
Nachwirkungen von noch mehr Grauen
sehe, verschwinden für mich die
Worte „Yes, I can“ in einer Wolke,
die vom Wind der Verzweiflung
getragen wird.
Diese Verzweiflung hängt über
unseren Köpfen seit mindestens den
letzten 10 Jahren, als Resultat von
Israels harter „kollektiver
Bestrafung“ von 1,9 Millionen
Menschen, die kämpfen, um in Gaza zu
überleben. Die Hälfte davon sind
Kinder, jünger als Ihre Sasha und
Malia, viele sind Babys wie mein
kleiner Sohn. >>> |
|
|
|
Volk gegen
Armee -
Ein israelischer Soldat tötet einen
Palästinenser per Kopfschuss. Weil
der Verteidigungsminister die Tat
verurteilt, wird er für viele zum
Feind. Das wiederum bringt Premier
Netanjahu dazu, seine Meinung in dem
Fall zu ändern. - Peter Münch - Die
Fotos zeigen ihn im Fadenkreuz:
Israels Verteidigungsminister Mosche
Jaalon, der oft genug als Held
gefeiert wurde von den Siedlern und
den Rechten, ist da zu sehen als
Ziel eines Scharfschützen, und im
darunter stehenden Text wird er
freigegeben zur "politischen
Eliminierung". Verschickt wurden die
Bilder über die Whatsapp-Gruppe
seiner eigenen Likud-Partei - und
sie markieren den vorläufigen
Tiefpunkt in einer Debatte, die das
Land tief in zwei Lager spaltet und
viele an die aufgepeitschten Zeiten
rund um den Mord am friedensbewegten
Premierminister Jitzchak Rabin
erinnert.
Israel kommt nicht mehr zur Ruhe
seit einem blutigen Vorfall in
Hebron vor gut zwei Wochen: Zwei
palästinensische Attentäter hatten,
wie es fast schon zur traurigen
Routine gehört in den vergangenen
Monaten, einen Soldaten mit dem
Messer attackiert und verletzt.
Einer der Angreifer wurde sofort
erschossen, der zweite lag verletzt
am Boden - und wurde einige Minuten
später von einem Soldaten aus
nächster Nähe per Kopfschuss
getötet. Die zutiefst verstörende
Aktion war von einem Mitarbeiter der
israelischen
Menschenrechtsorganisation B'Tselem
gefilmt worden, die von einer
"Hinrichtung" sprach. Das Video
verbreitet sich rasend schnell übers
Internet und zwang Israels
militärische und politische Führung
zu einer schnellen Reaktion >>> |
|
|
Das Deir Yassin Massaker -
9.4.1948
Am
9. April 1948 wurde das
palästinensische Dorf Deir
Yassin westlich von Jerusalem
mit etwa 600 Einwohnern, alle
Zivilisten, von 132 Mitgliedern
der zionistischen Terrorgruppen
Irgun und Stern angegriffen.
Die Bewohner, die nicht hatten
fliehen können, waren in einer
unvorstellbaren Orgie
abgeschlachtet und Frauen
vergewaltigt, Häuser geplündert
und mit Bewohnern in die Luft
gejagt worden. Die britische
Polizei untersuchte das
Massaker. Der stellvertretende
Direktor des Criminal
Investigation Departement sandte
am 15. April 1948 einen
"geheimen und dringlichen
Bericht" mit Zeugenaussagen
an General Sir Alan Gordon
Cunningham, den Hochkommissar
von Großbritannien unter dem
Aktenzeichen 179/110/17/65.
Überlebende Männer, Frauen und
Kinder wurden bewacht von
Bewaffneten durch die King
George VI.-Straße in
West-Jerusalem geführt, von
jüdischen Einwohnern beschimpft,
bespuckt und mit Steinen
beworfen. Man nimmt an, dass
anschließend alle ermordet
wurden.
Der
Leiter des Internationalen
Komitees des Roten Kreuzes
besichtigte die Ruinen von Deir
Yassin zwei Tage nach dem
Massaker, es schätzte, dass 350
Einwohner, Männer, Frauen und
Kinder ermordet worden waren,
wie David Hirst in seinem Buch "The
Gun and the Olive Branch"
schreibt. Mitglieder
der Terrorgruppen sollen 25
Leichen auf den Müllplatz
des Dorfes geworfen haben.
|
|
|
UN
kürzt eine israelische Ausstellung,
die behauptet, palästinensische
Staatbürger hätten gleiche Rechte
- Emily Mulder - 06.04.2016 - Die UN
hat diese Woche Teile einer
israelischen Ausstellung im
UN-Hauptquartier in New York
entfernt, die behauptet, Israel
würde seine palästinensischen Bürger
gleichberechtigt behandeln, und
Jerusalem als Israels Hauptstadt
anpreist, Behauptungen (von Fakten),
die die UN als nicht in
Übereinstimmung mit dem Völkerrecht
sieht.
Zwei von 13 Ausstellungstafeln
wurden bei Ausstellungsbeginn am
Montag von der Ausstellung
ausgeschlossen, "damit sie (die
Ausstellung) mit den Zielen und
Prinzipien der UN übereinstimmt",
sagte Farhan Haq, Sprecher der UN,
gegenüber Mondoweiss.
Unter den entfernten Tafeln befand
eine mit dem Titel "Israelische
Araber: gleichberechtigte
Staatsbürger - die einzige bewährte
Demokratie im Nahen Osten".
Die Tafel besagt, israelische
Palästinenser würden nicht nur
gleich wie israelische Juden
behandelt, sondern würden auch "im
israelischen Parlament dienen,
könnten bei allen Wahlen ihre Stimme
abgeben und würden Israels
vielfältige Kultur bereichern",
Behauptungen, die in direktem
Widerspruch mit der kürzlich
erfolgten Suspendierung von drei
palästinensischen Knessetmitgliedern
und der israelischen Politik stehen,
die Palästinenser als Bürger zweiter
Klasse stellt.
Das andere Poster, das von den UN
von der Ausstellung entfernt worden
ist, bezieht sich auf Jerusalem als
"spirituelle und physische
Hauptstadt des jüdischen Volkes".
In Bezug auf die Entfernung der
Poster sagte Haq: "Wir versuchen
unter anderem klar zu stellen, dass
diese Austellung in Übereinstimmung
mit dem Völkerrecht erfolgt, wie zum
Beispiel in der Frage von
Jerusalem." Weder Israels Erklärung
Jerusalems zu seiner Hauptstadt noch
seine illegale Besetzung
Ostjerusalems seit 1967 werden von
der Mehrheit der internationalen
Gemeinschaft als legal akzeptiert.
"Wir versuchen auch so gut wie
möglich diese Räume (für
UN-Ausstellungen von
Mitgliedstaaten) frei von Polemik zu
halten: Wenn Sie für Ihr Land werben
dürfen, dann sollte das nicht auf
Kosten anderer gemacht werden, die
nicht unmittelbar reagieren können",
fügte Haq hinzu.
Danny Danon, der israelische
Botschafter bei den UN, kritisierte
die Entscheidung die Tafeln zu
entfernen, scharf als
"ungeheuerlich" und verlangte in
einem einen Tag vor
Ausstellungseröffnung erfolgten
Kommentar in israelischen Medien von
den UN "sich beim jüdischen Volk zu
entschuldigen". >>> |
|
|
|
Aus PIEF POST, 7.
April 2016 - die Zusammenfassung und
die Analyse von Dr. Alaa Tartir,
Programmdirektor von Al Shabaka.
Siedlungen – Wasserkrise in Gaza –
Boykott und Intifada – Sechs Monate
= sechs Wahrnehmungen
- Siedlungen
sind das augenfällige Zeichen von
Israels kolonialistischer
Vorstellung. Die Palästinenser
können nur hilflos zuschauen, wie
sie sich ausdehnen. Ein Protest hier
und da scheint das Regime und die
Siedler nicht einmal zu kratzen. Sie
glauben, dass ihre Macht ewig dauern
wird, und ebenso die Siedlungen.
Immer mehr Israelis lassen sich aber
wachrütteln von der Tatsache, dass
Siedlungen nicht nur etwas Illegales
sind, sondern ein riesiges und immer
mehr wachsendes Hindernis auf dem
Weg zum Frieden. Und die Proteste
und Kampagnen der Palästinenser
erhalten internationale Beachtung
und Solidarität.
Vor kurzem hat Yesh Din, eine
Menschenrechtsgruppe in Israel, die
dafür arbeitet, dass strukturelle
Verbesserungen im Bereich der
Menschenrechte auf lange Sicht
glücken, herausgefunden, dass 77.000
jüdische Siedler bereit stehen, um
in illegale israelische Siedlungen
in der Umgebung der besetzten
Westbank-Stadt Ramallah umgesiedelt
zu werden. Sogar der gerichtliche
Ausgleich konnte daran nichts
ändern. Sogar der israelische
oberste Gerichtshof konnte den
Palästinensern nicht helfen; er
beschied eine Petition abschlägig,
die im Namen der palästinensischen
Dörfer Mikhmas und Deir Dobwan
eingebracht wurde, einen
Siedlungsbau zu zerstören, der
illegal gebaut worden war. Yesh Din
sagte, dass der Gerichtshof die
Petition zurückgewiesen habe,
nachdem die israelische Regierung
begonnen hat, die Basissiedlung von
Mizpah Dani im gleichen Areal zu
legalisieren.
In Gaza suchen humanitäre Agenturen
nach Wegen, eine katastrophale
Wasserkrise im Land zu überwinden –
eine Situation, die durch ewige
Blockade noch schlimmer gemacht wird
und durch die Folgen des Konflikts
von 2014. 40 Prozent der Bewohner
von Gaza erhalten Wasser gerade nur
für einige Stunden alle 5 bis 8
Tage.
Gewinner des Pulitzer-Preises
gemeinsam mit Schriftstellern, die
Israel als Sponsor für das PEN
American Center zurückweisen – Die
nachfolgende Presse-Aussendung
stammt von Adalah-NY >>> |
|
|
Neuer
Gesetzentwurf für Gefängnisstrafe
für Minderjährige zielt auf
palästinensische Kinder
- Die israelische Knesset gab am
Dienstag die erste Lesung eines
Gesetzentwurfes heraus, die den
israelischen Gerichten erlaubt,
Gefängnisstrafen für Minderjährige
unter 14 Jahren zu verhängen –
Rechts-Kritiker sagen , dies sei
gezielt für palästinensische Kinder
gedacht. Eine kürzliche Ergänzung
der Gesetzesvorlage, die für Kinder
gilt, die wegen Mord, versuchtem
Mord und Totschlag verurteilt
wurden, erklärte angeblich, dass die
Gefängnisstrafe aufgeschoben wird,
bis der/die Angeklagte das Alter
von 18 erreicht hat.
Falls das Gesetz nach zwei weiteren
Lesungen in der Knesset genehmigt
würde, würde das Gesetz bei
Bewohnern von Israel und dem
besetzten Ost-Jerusalem angewendet,
wo Palästinenser in der besetzten
West Bank von Militärgerichten
verurteilt werden.
Nach der Gefangenen –Rechtsgruppe
Addameer werden wenigstens 108
palästinensische Minderjährige unter
16 Jahren seit Februar von Israel
fest gehalten.
„Leider hängt der Terrorismus nicht
vom Alter ab und heute gibt es
keine Bestrafung, die der grausamen
Realität, der wir uns gegenüber
sehen, angemessen wäre,“ zitierte
die Jerusalem Post die israelische
Justiz-Ministerin Ayelet Shaked, die
dies am Sonntag sagte.
„Um Abschreckung zu schaffen und
eine Veränderung der Situation um
uns herum, müssen wir die
vorgeschlagenem neuen Änderungen des
Gesetzes annehmen.“
Shakeds schlug zuerst einen
Gesetzentwurf im November vor,
nachdem zwei palästinensische Kinder
(12 und 13) angeblich mit einem
Messer einen israelischen
Sicherheitswärter in einer
Jerusalemer Straßenbahn in der Nähe
der illegalen israelischen Siedlung
Pisgat Zeev verletzten.
Eine zunehmende Gewalt in den
besetzten palästinensischen Gebieten
und in Israel hat seit Oktober 2015
zum Tod von mehr als 200
Palästinenser und fast 30 Israelis
geführt, mit einer Welle von
kleinmaßstäblichen Angriffen und
versuchten Angriffen, führte die
Mehrheit von Palästinensern auf
israelische militärische Ziele aus.
Das Knesset-Mitglied Josef Jabareen
von der „Vereinigten arabischen
Liste“ hat den Gesetzentwurf als
einen Affront gegen das
Internationale Gesetz kritisiert.
>>> |
|
|
Palästinens.
Informationszentrum vom 5.4. 18 -
Ramallah:
Über 27000 palästinensische Kinder
sind seit 2000 entweder getötet,
verletzt oder gefangen genommen
worden – nach einem
palästinensischen offiziellen
Bericht.
Der Bericht, der vom
Information-Ministerium am Montag
veröffentlicht wurde, bestätigt,
dass das israelische Militär und
Sicherheitskräfte 2070 Kinder
getötet, 13000 andere Kinder seit
28. September 2000 verletzt hat.
Zusätzlich sind 12 000 Kinder
seitdem verhaftet worden und immer
noch werden 480 Kinder in
israelischen Gefängnissen
festgehalten.
95 % dieser Kinder erlebten während
ihrer Haft eine Art von schlechter
Behandlung und physischer Gewalt
auch während ihres Verhörs durch das
israelische Militär oder durch
Sicherheitskräfte, bemerkte der
Bericht.
(dt. E. Rohlfs)
Quelle |
|
|
|
|